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Inklusion

Inklusion
Dieses Wort fällt ja seit diesem Jahr ziemlich häufig in den Medien. Aber was bedeutet dieses Wort eigentlich? Laut Wikipedia ist soziale Inklusion dann verwirklicht, wenn "jeder Mensch in seiner Individualität von der Gesellschaft akzeptiert wird und die Möglichkeit hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben oder teilzunehmen." Aber ist dies wirklich so? Wird wirklich jedem ermöglicht sich barrierefrei bewegen zu können oder in die Gesellschaft integriert? Wird man als Behinderter überhaupt wahrgenommen?

Ein Beispiel liefert ein Blog-Eintrag meines Kumpels, der sein "Abenteuer" in Nürnberg beschreibt und es zeigt sehr gut, dass noch sehr viel für die Inklusion getan werden muss.

Daraus ein Zitat: "Ein Plakat, auf dem eine Frau abgebildet ist und anscheinend an einem Downsyndrom leidet, ist eine gute Idee. Auch der Slogan „Es ist normal, verschieden zu sein.“ ist ein guter Aufreißer.
− Aber warum kein Plakat mit einem geistig Behinderten, der ein Spielzeugauto in der Hand hält. Bildunterschrift: „Ich schraube dieses Teil in der Stunde für 50 Cent zusammen.“
− Warum kein Plakat mit einem Rollstuhlfahrer vor einem Aufzug in der U-Bahn, auf dem steht: „Außer Betrieb“[...]"


Nun jeder kann diese Fragen für sich ganz persönlich beantworten. Meiner Meinung nach ist Barrierefreiheit und in der Gesellschaft wirklich wahrgenommen zu werden voneinander abhängig. So lange nicht überall Barrierefreiheit herrscht, kann man von der Gesellschaft auch nicht wahrgenommen werden oder wieviele Rollifahrer sieht man beispielweise in der Einkaufspassage? Diese kann man an einer Hand abzählen oder auch nicht.

Genauso denke ich auch, dass es von jedem selbst abhängig ist, wie man mit seinem Handicap persönlich umgeht, offen und selbstbewusst auf Leute zugeht, zu seinem Handicap steht und es akzeptiert oder ob man sich jeden Tag auf's Neue selbst bemitleidet.

Nun ja bildet eure eigene Meinung, Kommentare gern erwünscht! zwinkerndes Smiley

Quellen: [url=]http://de.wikipedia.org/wiki/Inklusion_%28Soziologie%
29[/url] und
[url=]http://koerbus-blog.com/?p=74[/url] (Tipp!)

Kommentare

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Erynyen 13.07.2013 12:33
@Roddy
Wieso wäre die Freundschaft mit einem Kind im Rolli unmöglich gewesen ??Du hättest ja auch bei dem Kind spielen können ...Wir haben das Haus immer voll gehabt ..mein Eltern haben Hunz und Kunz für mich reingelassen..Ich hatte immer ein ganzen Haufen Kinder da ..ob ich wollte oder nicht ..lach ...Ich war auch auf einer ganz "normalen " Schule ..die hatten nen Aufzug und fertig ....na ja auf dem Dorf ist wohl doch noch alles anderes und nicht unbedingt schlechter ..
 
sumsum 13.07.2013 14:44
Dieses Wort Inklusion mag ich nicht. Es ist genau so wenig greifbar wie Integration. Irgendein "tolles" Modewort, das dann in "wunderbaren" politischen Programmen steht.

Meiner Meinung nach sollte es mehr um Teilhabe gehen. Wenn man Teilhabe ermöglicht, braucht man nicht nur barrierefreie Räume, sondern muss aufeinander zugehen und einander verstehen lernen. Dazu braucht es mehr Nachbarschaftshilfe und Begegnung. Es geht meiner Meinung nach weniger um Geld, sondern um ein Umdenken in den Köpfen.

Jeder Mensch ist wertvoll und einzigartig und wir können alle was von einander lernen.

@ Roddy "jeder der von geburt an behindert ist lernt von klein auf wie er/sie aussortiert wird.erst in der schulzeit dann bei den "freunden" und zum schluss kommt man in eine behinderten werkstatt,womöglich
soll man dafür auch noch dankbar sein." Das habe ich auch ähnlich erlebt.
Dabei denke ich nicht, dass mich jemand mit Absicht ausgrenzen wollte. Die Strukturen sind einfach so und das ärgert mich.
Hätten meine Lehrerinnen auf der Sonderschule nicht den Kontoakt zur Regelschule hergestellt, wäre ich jetzt nicht an der Hochschule. Leider ist Zugang zu Bildung immer noch Glückssache. Vielleicht werden die heutigen Bemühungen zur Inklusion das ändern.

Am Ende liegt es aber doch an jedem Einzelnen die Anderen um sich herum wahrzunehmen, auf Andere zu zu gehen und dabei zu sein auf jede mögliche Art.
 
sumsum 13.07.2013 17:04
@Roddy
Du hast recht. lachendes Smiley

1. Die Strukturen sollen ja jetzt geändert werden, damit Inklusion möglich wird. Das ist ja alles ein langwieriger Prozess. Je mehr sich daran beteiligen, desto besser.
Nur ums klar zu machen, ich finde die Strukturen heute, also das "abschieben" von Menschen nicht richtig. Zum glück bin ich nicht die Einzige.

2. Natürlich ist das beschämend. Deshalb muss es sich auch ändern!
 
rammstein1590 13.07.2013 22:24
Eure Kommentare gefallen mir.

Ich gebe euch teilweise recht, als Industrienation sollte man besser aufgestellt sein. Aber wenn man den Vergleich zu anderen Ländern zieht, ist Deutschland schon sehr weit. Wie auch schon gesagt wurde, Inklusion ist ein langwieriger Prozess, der nicht von Heute auf Morgen funktioniert inklusive dem finanziellen Aspekt.
Zumindest beschäftigt man sich jetzt damit, was ja vorher fast gar nicht der Fall gewesen ist und um eines vorweg zu nehmen ich selbst arbeite als Sachbearbeiter in einer öffentlichen Verwaltung und kenne die Mechanismen. Da spielen Kosten immer eine Rolle. In denke das Kernproblem liegt in der Verwaltungsstruktur. Der Trend geht leider immer mehr dahin, dass die oberen Verwaltungsgremien - also Bund und Land - Problematiken auf kommunaler Ebene abwälzen und das mit wenigeren finanziellen Mitteln, was wiederum zu vielen Verwaltungsreformen sprich Kreisfusionen führt, um wieder auf den gleichen finanziellen Stand zu kommen, aber dadurch wird auch wieder die Masse größer.
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