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es heisst " Kränkungen machen krank"

es heisst " Kränkungen machen krank"
...wer kennt das nicht, eine spitze Bemerkung der Schwiegermutter, Zurückweisung, unberechtigte Kritik, Mobbing, ein "Nein" auf eine freundliche Bitte, verpetzt werden, betrogen werden, usw. usf.

Ich meine nicht, eine Kränkung durch einen Menschen, der uns schnuppe ist, sondern von einer Person, von der man es nicht erwartet hätte, jemand, der uns nahe steht, den wir mögen/ lieben.
Mit dem Kopf kann man zwar einiges "klar machen", aber ganz tief drin bleibt, sitzt ein Stachel, etwas das man einfach nicht vergessen kann.

Wie geht ihr mit Kränkungen um?

Kommentare

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(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 14:24
kann ich bestätigen.

umgehen kann man damit nicht,nur hinnehmen.
 
Klavierspielerin 02.07.2017 14:28
...was machst du gegen dieses ätzende Gefühl im Herz? Ich töte dann Ameisen zwinkerndes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 14:31
Spontan denke ich an einen ehemaligen Mitschüler, der sich als besonders fieser Kerl entpuppt hat. Ich gehe dem erfolgreich aus dem Weg. In mir kommen sonst Aggressionen hoch, die ich sonst an mir nicht kenne und die ich auch nicht haben will.
 
Klavierspielerin 02.07.2017 14:37
...die Kränkung verfolgt dich also nicht im Schlaf, nur wenn du denjenigen vor Augen hast.
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 14:51
ich spreche es sehr direkt und offen an, frage nach, weshalb dieser oder jener satz gefallen ist. meist entpuppt sich gesagtes dann als missverständlich oder zu flapsig formuliert und gar nicht so gemeint. und wenn doch, sehe ich den grund, weshalb jemand sich so verhält. meist sind es ja eigene defizite und unzufriedenheiten, die menschen andere kränken lassen. wenn ich den grund verstehe, kann mich die schlimmste kränkung nicht verletzen. ich hab dann eher mitleid mit dem anderen, dem es ja offensichtlich so schlecht geht, gift spritzen zu müssen.
 
Klavierspielerin 02.07.2017 15:03
...(mit dem Moderieren habe ich kein gutes Händchen- sorry, Leute. Habe einen, den falschen, Beitrag gelöscht )
 
sophi1 02.07.2017 15:06
Hallo zusammen!
Finde, es ist ein gutes Thema. Hat sicher jeder in irgendeiner Form schon mal erlebt. (Außer die ganz Harten, die so von sich selbst überzeugt sind, dass sie nichts in dieser und anderer Art wahrnehmen können.)
Ich denke auch, dass es etwas mit dem Selbstwertgefühl zu tun hat im Vergleich mit dem Fremdbild und dem Streben nach Übereinstimmung beider, dem Streben nach Perfektionismus auf welchem Gebiet auch immer, ob Partnerschaft, Liebe, Beruf, Menschsein etc..
Ich gräme mich dann eine Weile, tut ja weh, so darauf gestoßen zu werden, frage mich nach dem Warum. Dann aber muss es raus - ich spreche es offen an - nur wenn es die Sache wert ist. Das tut meist gut wie ein klärendes Gewitter!
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 15:17
Ein Mensch der Kränkungen ausspricht ist meist selbst unzufrieden mit sich, wie schon erwähnt.

Sollte ich gekränkt werden, frage ich nach dem Grund und versuche mit demjenigen ein Gespräch zu führen, um die Sache zu klären.
Da ich keinen Anlaß zu einer Kränkung gebe, ist es meistens nur ein Mißverständnis. lachendes Smiley

Doch verletzen kann mich eine Kränkung nicht. Egal wie schlimm sie ist.
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 15:20
mir fällt gerade noch ein: wenn jemand permanent mit echt maligner energie seine eigenen unzulänglichkeiten an anderen abarbeitet, für gespräche nicht zugänglich ist und auch nach entsprechenden hinweisen sein verhalten nicht ändert, kann ich auch ein ganz schöner kotzbrocken werden. dann erwacht meine streitlust und ich weise den-/diejenigen gerne verbal in ihre/seine schranken. selbst fühle ich mich dann überhaupt nicht gekränkt, weil es, wie klavierspielerin sagt, zu einer kränkung erst bei entsprechender nähe kommen kann. solchen menschen fühle ich mich jedoch nicht nah und was hinz und kunz so von sich geben, interessiert mich sowieso nicht. diesen typen gehe ich dann nicht unbedingt - wie jaymoe - aus dem weg, sondern lass mich - wenn es sich ergibt - durchaus auf verbale schlachten ein. ab und zu brauchen diese gestalten einen ordentlichen einlauf, und da es immer schwächere gibt, die das nicht können, stelle ich mich gerne dafür zur verfügung.
 
Klavierspielerin 02.07.2017 15:47
@aletheia: ich kenne ähnliches: RACHE. Man kann's auch " raus geben" nennen, oder heim zahlen. Schnelle Befriedigung ohne Nachhaltigkeit sozusagen.
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 16:14
@ klavierspielerin: ich sehe das nicht als rache und auch nicht als heim zahlen, weil ich auch fuchsig werde, wenn es gar nicht gegen mich geht. früher, im studentenwohnheim, hatten wir so ein paar kandidaten, die sich ständig über andere stellten, schwächere trietzten, sich über sie lustig machten und sich dabei waaaahnsinnig toll vorkamen. mit mir hatten sie sich wohlweislich gar nicht angelegt - und dennoch hab ich ihnen bei jeder gelegenheit ne breitseite verpasst. wohlgemerkt: ich hab immer mit den gleichen waffen gekämpft, mit denen sie auch ins feld zogen. ich bin nicht im wortsinne beleidigend geworden, sondern hab sie mit ihren eigenen worten gespiegelt, bei passender gelegenheit coram publico an ihre eigenen maßstäbe erinnert und sie so vorgeführt und dergleichen. das kann ich recht gut und ich nehme da, wenn ich es nötig finde, solche "idioten" auflaufen zu lassen, in ihre schranken zu verweisen, auch kein blatt vor den mund. später hat mir mal eine gesteckt, dass sie angst vor mir gehabt hatte. ich hab sie dann darauf hingewiesen, dass sie dann ja sicher nachvollziehen könne, dass andere vor ihr angst gehabt hatten.

ich bin keine mutter theresa und hab kein helfersyndrom, aber wenn einer meint, auf anderen rumhacken zu müssen, ist er bei mir an die falsche geraten. da erwacht dann in mir wirklich die lust am wortgefecht. normalerweise spiele ich gerne verbales ping-pong im positiven sinne, aber es geht und ich kann auch anders. zwinkerndes Smiley
 
Klavierspielerin 02.07.2017 16:21
@chris, bin ehrlich gespannt, was du berichten wirst(wie schon mal gesagt, ich bin kein Freund der Psychologen und deren "Spielchen"zwinkerndes Smiley.
 
Frangipani 02.07.2017 17:41
@Klavierspielerin
Und die armen Ameisen müssen deine Gefühlslage also mit dem Leben bezahlen?? Gruselig.

Wenn ich Wut habe, gehe ich Holz hacken. Und mit der Axt in der Hand kommt mir eh keiner zu nahe...^^

Was ich aber mein Leben lang als am Allerschlimmsten erlebe ist: Ignoriert werden, angeschwiegen werden. Besonders dann, wenn es Probleme zu lösen gibt, die die Luft förmlich aufladen. Mit 'nicht sprechen' kann man sehr viel sagen und das kränkt ohne Ende..!
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 17:47
@Klavierspielerin

sofern es mir möglich ist (leider kommt mir die MS immer häufiger in die quere) reagiere ich meinen frust am computer ab und schlachte mich durch horden von zombies.

ich will gar nicht leugnen das,zumindest ganz am anfang,der gedanke an "rache" recht häufig durch den kopf ging.da ich dies aber nicht selbst bewerkstelligen kann,wäre ich auf die hilfe von dritten angewiesen (freier journalist) z.B.
die konsequenzen,zumindet für die lockvögel",könnten ganz erheblich sein.dummerweise hab ich mein gewissen noch und das warnt mich vor diesen schritt.
 
Klavierspielerin 02.07.2017 18:14
@frangipani: da stimme ich dir zu, Schweigen ist auch kränkend, Mobbing läuft so ab, ignorieren..- ganz übel!
 
Klavierspielerin 02.07.2017 18:23
@33rkn: du hast also auch eine tiefe Kränkung erfahren, wenn ich richtig verstanden habe, hast du den "Klopps geschluckt"- hoffentlich kein Magengeschwür davon bekommen.
Man muss die Kränkung doch irgendwie verdauen...
 
Thohom 02.07.2017 19:12
Ich finde es gehören immer zwei dazu: einer, der känken will und dann noch jemand , der sich kränken lässt.
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 19:17
@lostwomen: das ist ja starker tobak. ein solcher satz, ne globalabsage an einen menschen - und das vom eigenen vater! ich hoffe, du konntest das mit ihm im nachhinein klären.

@thohom: man braucht schon ein gewisses abstraktionsniveau (und das hat man als kind nicht), um kränkungen innerlich abwehren zu können. so einfach ist es wohl nicht, sich nicht kränken zu lassen - zumindest nicht in jeder situation.
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 19:46
@lostwomen: das tut mir sehr leid! wenn man konflikte und kränkungen nicht mit den beteiligten personen klären kann, kann man sie nur für sich allein - aber mit professioneller hilfe - bearbeiten. ich hoffe, das hast du gemacht. einfach nur kontakabbruch und die dinge ruhen lassen, ist sicherlich nicht wirklich optimal.

liebe grüße
 
Schirin 02.07.2017 19:56
Tolles Thema!

Ich finde Chris' Eintrag um 14:33 sehr gut und hilfreich.

Ich persönlich versuche, (neben vielem anderen, was hier schon beschrieben wurde) zu vergeben. Dann brauche ich dem Verursacher der Kränkung nichts mehr nachzutragen. Das befreit.
 
Thohom 02.07.2017 20:13
@alethia
Reden wir hier über uns oder ist das eine Diskussion über die Erfahrungen anderer Leute?
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 20:15
@lostwomen: solange du noch Ressentiments deinem Vater gegenüber hast, bist du nicht frei - trotz kontaktabbruchs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man solche frühen Verletzungen ohne Hilfe aufarbeiten kann. Es ist für eine Therapie übrigens nie zu spät! Wie und was auch immer du machst - ich wünsche dir alles beste!
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 20:32
um etwas zu verarbeiten,braucht frau keinen psycho- klemptner... zwinkerndes Smiley) man(n) auch nicht lachendes Smiley)

nur jemanden der geduldig zuhören kann, der fürs zu hören aber keine gage haben will.
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 20:40
@sajdoh: stimmt! statt zum Zahnarzt gehst du auch zum nachbarn, der dir im Mund herumstochert, deine nächste op kann auch ich übernehmen, das Auto repariert dein Onkel, Kinder werden genausogut von ehemaligen schlecker-Verkäuferinnen betreut und Fleisch und Wurst holste bei deinem kumpel, der die Tiere vorher auch selbst geschlachtet hat. Spezialisierungen und Fachwissen sind vollkommen überbewertet!
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 20:51
beitrag ....19:12....... zwinkerndes Smiley)
 
Frangipani 02.07.2017 21:15
Hahaha, Aletheia, das mit den Spezialisierungen war klasse! Du weißt doch, Blinddärme macht eh der Pförtner grinsendes Smiley

Aber um hier mal wieder ernst zu werden, meine Mutter sagte mir als Kind allen ernstes: "Bekomme nie Kinder, das versaut dir das ganze Leben!" Ach was? Na Dankeschön!
Sowas vergißt man nie.
 
Frangipani 02.07.2017 21:47
@Chris
So ist es. Und das war nicht der einzige Spruch in der Art, es blieb kein Einzelfall. Vor ein paar Jahren sagte sie mir in einem Streit (ich war 300 Km gefahren, um sie zu besuchen) 'in ihrem Haushalt wäre ihr Wellensittich die Hauptperson'.
Ich fuhr am selben Abend noch nach Berlin und hatte die nächsten drei Tage Selbstmordgedanken.

Von daher gebe ich dir recht, Aletheia, mit der professionellen Hilfe, die ich auch nie in Anspruch genommen habe bisher. Liegt aber an der unterschiedlichen Qualität der Angebote und ist eben eine Vertrauensfrage.
 
Frangipani 02.07.2017 21:59
Uuuhh, das ist auch sehr übel trauriges Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 02.07.2017 22:14
deshalb hab ich das erwähnt. seltsamerweise hat kein mensch den anspruch, selbst sein auto reparieren zu können, seine kinder adäquat beschulen zu können, sein haus allein bauen zu können, stromkabel verlegen und gärten anlegen zu können sowie medizinsche diagnosen zu erstellen. bei psychischen problemen aber meine viele, diese selbst bewältigen zu müssen. ich will nicht ausschließen, dass das auch geht, setzt aber hohes abstraktionsvermögen und eine grundsätzlich hohe resilienz voraus. ich würde mir professionelle hilfe suchen, wenn ich solche dinge erlebt hätte wie manche hier - obwohl ich recht stabil bin und gerne und viel analysiere.

@frangipani: um herauszufinden, ob die chemie zwischen einem therapeuten / einer therapeutin und dir passt, gibt es die probatorischen sitzungen. wenn es nicht passt, kannst du wechseln. allerdings sind die wartezeiten lang, solltest du also ernsthaft eine therapie machen wollen, solltest du dich mit entsprechendem vorlauf darum kümmern. viel glück! zwinkerndes Smiley
 
Frangipani 02.07.2017 22:41
Ufff ja, ich weiß; noch'n Grund, warum es nie dazu kommt..
Aber sinnvoll wäre es, weil meine aktuellen Probleme mit meiner Beziehung aus genau dem vergangenen Sch**ß resultieren. :-/
 
Klavierspielerin 03.07.2017 08:44
Wir haben alle das selbe Ziel, aber es scheint nicht einfach zu sein, die Kränkung zu verarbeiten, d.h. das was uns krank macht- wenn der Blog- Spruch stimmt- los zu werden. Manche nagen an der Kränkung jahrzehntelang. Persönlich zweifle ich daran, dass der Psychodoc dabei viel helfen kann.
Mein Gedanke dazu, vielleicht versuchen wir am falschen Körperteil "zu schrauben"?

Mich trifft eine Kränkung im Gefühl, im Herz. Kann ich dann mit Hilfe einer Psychotherapie, die meiner Meinung nach nur den Verstand anspricht, erfolgreich eine Kränkung verarbeiten, mich davon befreien?

Aletheia hat für sich die Möglichkeit des miteinander redens, aber manchmal kann man nicht mit dem Kränker reden. Der will vielleicht nicht, oder er ist bereits tot- und dann?

Es müsste also eine Art"Herzbehandlung" her. Manche sprechen in ihren Profilen davon, dass sie jemanden mit Herzensbildung suchen....was ist denn das, wie können wir und diesbezgl. weiterbilden?
 
Klavierspielerin 03.07.2017 08:57
...ja, stiimmt.
Ich habe den Tipp bekommen, der gut zum Thema passt:
Lieben, bis es weh tut.
 
Thohom 03.07.2017 10:24
Die alten Römer hatten auch schon ein gutes Rezept:

Luna latrantes canes non curat
-> frei übersetzt: Was kümmert es den Mond, wenn die Hunde ihn anbellen.
 
(Nutzer gelöscht) 03.07.2017 11:51
Klasse Posting Thom,und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los,dass bei dieser Fragestellung Männlein u.Weiblein anders reagieren ?!
 
Thohom 03.07.2017 11:58
Vielleicht schauspielern Männer besser?

Es geht doch um Standfestigkeit im Alltag.

Stellt Euch vor, Ihr seid ein Baum, der fest verwurzelt steht. Den wirft so schnell nichts um.

Also ist Eure Aufgabe dafür zu sorgen, dass Ihr feste Wurzeln habt....und dazu gehört auch Eure Leichen im Keller aufzuarbeiten. Wenn Ihr es bis jetzt nicht allein geschaftt habt, solltet Ihr mal andere Wege versuchen.

Meine Frage an Euch: Was treibt Leute an, wenn sie andere mutwillig verletzen wollen?
 
(Nutzer gelöscht) 03.07.2017 12:08
Kann mir diese männl. schauspielerische Leistung aber nicht so ganz vorstellen @Thom
M.E wurden wir in der Vergangenheit anders erzogen.
Wohl mehr nach dem Motto: Mich verletzt man nur einmal in meinem Stolz...
 
(Nutzer gelöscht) 03.07.2017 12:50
Thohom fragte „Was treibt Leute an, wenn sie andere mutwillig verletzen wollen?“

so ganz spontan fällt mir ein

- Neid – jemand hat etwas, kann etwas oder wird von jemandem beachtet.
Der, der verletzt, neidet das, ist missgünstig und baut über das Verletzen seinen Frust ab.

- herbeiführen eines Zustandes, der nach Meinung desjenigen, der verletzt, sowieso eintreten wird.
Jemand befürchtet beispielsweise verlassen zu werden und geht den anderen solange boshaft an, bis dieser tatsächlich geht.
Funktioniert auch aus der Motivation heraus, dass einen sowieso keiner mag und man sehr einsam ist, weil alle immer abhauen …

- nackte Boshaftigkeit, generelle Eigenunzufriedenheit, die ein Ventil braucht
 
Klavierspielerin 03.07.2017 13:19
Aus gegebenem Anlass: Nein, ich habe nix mit der SM- Szene am Hut!(lieben, bis es weh tut)
 
Thohom 03.07.2017 13:20
@Restefest

Wie wäre es dazu noch mit Selbstschutz? So eine Art Präventivschlag bevor einem andere weh tun können?
 
Klavierspielerin 03.07.2017 13:23
In meinem Blog geht's um die Gekränkten und wie man diesen Schmerz los wird, es geht NICHT um die Motive eines Kränkers!
 
Thohom 03.07.2017 13:36
Nur Wirkung? Ohne Ursache? Na dann.
 
Klavierspielerin 03.07.2017 13:42
Du fragst allgemein in die Runde, was Leute antreibt, wenn sie andere mutwillig verletzen. Glaubst du, dass es dem Gekränkten dann besser geht? Gut, er kann Verständnis aufbringen für den Kränker, was aber hilft es dem Gekränkten SEINEN EIGENEN Schmerz los zu werden...
 
Klavierspielerin 03.07.2017 13:44
Schirin hat gestern das "Vergeben" angeführt. Aber was steht hinter diesem Wort? Wie gelangt man da hin?
 
(Nutzer gelöscht) 03.07.2017 14:25
@klavierspielerin: das ist ein schöner thread, mit diesem thema beschäftige ich mich auch immer wieder. und ich bin sehr sicher, dass es für die meisten menschen schon von bedeutung ist, aus welcher motivation heraus eine kränkung geschieht. wenn mir bewusst wird, dass ein mensch mich verletzt, weil er selbst "ein armes schwein" ist, bedürftig ist, eigene seelennöte hat (und im grunde ist das sicherlich der häufigste grund, andere zu verletzen), schaltet irgendwas in mir sofort um. das ist eine art automatismus. ich beziehe das gesagte dann gar nicht auf mich, weil ich ja auch nicht gemeint bin, sondern die kränkende person selbst. ist das nachvollziehbar? ich bin nur, wie restefest schreibt, das ventil. wäre ich nicht da, würde ein anderer mensch die verletzenden worte oder taten abkriegen. also fühle ich mich auch nicht davon betroffen. ich, mein herz, meine seele, was auch immer, bin dann nur eine wand, an der die beleidigungen abprallen - oder ein schwarzes loch, das die verletzungen verschluckt, aber nicht annimmt. es gibt da viele bilder...

es ist die berühmte meta-ebene, die mir grundsätzlich sehr wichtig ist, die hier greift. wenn ich in der lage - und bereit - bin, nicht in möglichen emotionen zu verharren, sondern mich der vernunft zu bedienen und "von oben" auf die dinge zu schauen, sehe ich eben auch die anderen verstrickungen. dann bin ich teil des gefüges, aber nicht unbedingt mittelpunkt. wenn ich diese abstraktion schaffe, spielen gefühle IN DIESEM MOMENT erst mal keine rolle. dann sehe ich auch die dinge, die meinen kränker vielleicht gekränkt haben, die not, die er hat... ich sehe aber auch die ressourcen, die ich an anderer stelle habe... ich bin ja nicht nur mit diesem einen menschen in beziehung, sondern mit vielen. und wenn mich der eine verletzt, bestärkt mich vielleicht der andere.... wenn ich das alles in betracht ziehe, kränkt MICH eine verletzung nicht. das heißt nicht, dass ich verletzendes verhalten toleriere oder gar akzeptiere. mit der schlimmen kindheit kann man vieles erklären, nicht aber entschuldigen. jeder mensch ist für sich verantwortlich und kann sein verhalten steuern. es geht dabei allein um MICH. ICH möchte nicht die schlechte energie des anderen übernehmen. wenn er dafür kein gesundes ventil findet, soll er sich helfen lassen oder diese energie behalten. ich kann deswegen auch, wie gesagt, recht fies kontern - aber erst nachdem ich versucht habe, ein gutes gespräch zu führen. du hast recht, manchmal gibt es diese möglichkeit nicht, manche verweigern sich, wollen ihre leichen im keller gar nicht sehen. dann sollen sie schauen, wie sie mit sich zurechtkommen, aber mich in ruhe lassen.

wahrscheinlich spielt auch das grundsätzliche menschenbild in diese frage mit hinein. ich gehe grundsätzlich davon aus, dass der mensch "gut" ist. entgleisungen jedweder art sind also durch irgendwelche vorfälle, die der andere erlebt hat, begründet. wenn er keinen anderen weg findet, damit umzugehen, als andere zu schikanieren, ist er ein schwacher mensch. und schwache menschen tun mir eher leid, zumal, wenn sie nicht zu ihrer schwäche stehen.
 
Klavierspielerin 03.07.2017 17:24
Aletheia, das ist sicher eine empfehlenswerte Bearbeitung, wenn man die Kränkung direkt bearbeiten kann. Ich denke, aber auch an jene- zu denen auch ich mich zähle- die in der Kindheit, oder Jugend Kränkungen hin nehmen mussten. Die vielleicht nicht nur aus einem kränkenden Satz bestanden haben, sondern z.B. durch Vernachlässigung, was auch in Ehen oft vorkommen kann. Da gibts nimmer das eine klärende Gespräch, da kann man den Partner einfach nicht mehr leiden....
Z.B.:
Ein Ehe- Mann wird an anlässlich seiner Goldenen Hochzeit gefragt, ob er in den vielen Jahren auch mal an Scheidung gedacht hat.
"Scheidung? Nein, niemals.
An Mord!"
*g*
 
Callimaus 03.07.2017 18:05
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Gekränkt werden, kenne ich auch. *Kleinigkeiten*, versuche ich anzusprechen bzw. Aufzulösen. Kein Problem.

Meine Mama die Beste wo gibt, nur wenn sie früher ihrem Saufwahn verfiel, viele böse Worte, habe ich weggedrückt. Nur einmal nicht, da stand sie mir gegenüber, ganz hinten, im Flur , gegenüber der Eingangstür, ich komme rein, sie schiesst mir fast einen Scheitel. Ich liess mich fallen, kugel verschwand in der Tür meiner Patentante, gegenüber. Nix passiert, ausser Schock. Durfte ich aber nicht haben, erstmal Waffe abnehmen. Mama sah mich nicht einmal, sondern irgendwelche Gespenster. Trotzdem war es irgendwie Kränkung, man konnte nie mit ihr darüber reden, sie wusste es nicht. Aber ich habe es nie vergessen,
Aber bin immer damit umgegangen, ich war damals 12. Belastet aber nicht mehr. Hat lange gedauert, weil es die Fam. unter dem typischen Deckel gehalten hat. Im laufe der vielen Jahre weggedrückt.

2.
Mein Noch Mann hat mich gekränkt, nach 30 Jahren zu sagen, werd mal gesund, ich bin weg.
Kein reden möglich bis jetzt.

Ich rede schon mit Personen, die mich gekränkt haben, versuche es aufzulösen. Rede auch viel mit Personen, denen so etwas passiert, die um Rat fragen, und sie nicht weiter wissen.


Eure Geschichten sind auch teilweise krass.
Habe bestimmt auch schon jemanden gekränkt, passe aber immer auf, das mir das nicht passiert. Nobody is perfect. !

Stimmt, der Umgang damit kann schwierig sein, und einen verfolgen.
 
Frangipani 03.07.2017 18:11
@Klavierspielerin

Wie man zur Vergebung gelangt? Durch LIEBE.
Wie das geht? Stell dir eine Waage vor. In der einen Schale liegt der Schmerz. In der anderen die Liebe. In DEM Moment, in dem die Liebe schwerer wiegt als der Schmerz, vergibst du.
 
Klavierspielerin 04.07.2017 08:18
@frangipani:
Theoretisch ist das alles klar. "Liebe deinen Nächsten- auch wenn er stinkt"
Oft liebt man den Kränkenden aber nicht mehr, man würde ihn am liebsten auf den Mond schießen.....
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Vergeben zwar der einzige Weg ist, sich selber vom ätzenden Schmerz zu befreien, der Weg dorthin aber saumässig schwierig ist.
Ich habe jemanden in der Familie, wenn ich denjenigen 3 x täglich sehe, ihm 3 mal verzeihen müsste. 2 mal werde ich aber sauer und gebe es ihm raus....
Manchmal ergreife ich die Flucht, das schafft einen kurzen Moment Erleichterung, ich kann dann neue Kraft schöpfen, um mich wieder in den Ring zu begeben.
 
Klavierspielerin 04.07.2017 08:25
@calli
Dein Ehemann hat für sich, den einfachen Weg gewählt- traurig, dass das so oft gerade im Krankheitsfall passiert. Ich kann mit fühlen, wie sich das für dich anfühlt. Da helfen wohl Worte nicht, vielleicht aber eine liebevolle Umarmung von einer dir nahestehenden Person.
 
Maria66 04.07.2017 10:33
Klavierspielerin: zuerst mal solltest du Ameisen lieber nicht töten. kennst du das Buch? Mieses Karma.
das ist ein Buch, nicht ganz so ernst gemeint, jedenfalls wird dort die Frau als Ameise wieder geboren.
(man weiss ja nie)
wie gehe ich mit Kränkungen um, habe schon viele in meinen 61 Jahren erlebt.
ganz früher als junges Mädel habe ich dann oft tagelang geweint ob der Ungerechtigkeit.
nun . .....in meinem Alter sage ich mir. derjenige der gemein zu mir ist, der bekommt die Rechnung irgendwann sicherlich wieder und ich habe es wirklich schon erlebt, nicht dass ich dann schadenfroh wäre, sicherlich nicht, aber oftmals hat sich das bestätigt. Gerade durch meine Erkrankung, Behnderung, da wurde ich oftmals schon gemobbt von diesem und jenem, man kann dann den Menschen der so handelt auch nicht sagen, ändern kann man die Leute auch nicht, hat keinen Sinn mit Erklärungen, Verständnis zu kommen.
ich beruhige mich dann ,denke mir meinen Teil und siehe da ich habe es schon oft erlebt, dass dann die jenigen auch plötzlich ihre Zipperlein hatten. nicht dass die dann geläutert werden, aber sie kriegen alle ihr Fett ab sage ich mal und das beruhigt mich dann wieder.
ich gehe wenn es möglich ist, solchen Leuten aus dem weg und ansonsten heisst es nur: ein dickes Kreuz anschaffen
 
Frangipani 04.07.2017 12:46
@Klavierspielerin
Ja, das ist klar, wenn du AKTUELL in solchen kränkenden Verhältnissen steckst, geht das nicht ohne weiteres. Es ist zu nah dran. Und es gibt ja auch Dinge, die der eigene Kopf dem Kränker nicht vergeben kann, weil sie unentschuldbar sind. Bei aktuellen und bei unentschuldbaren Dingen kann nur Abstand helfen. Man kann nun mal nicht mit JEDEM Menschen auf diesem Planeten klarkommen.
Meine Erfahrung ist, daß räumlicher wie zeitlicher Abstand die Dinge relativiert und entschärft. Beispielsweise war ich vor zwei Jahren mit sehr engen Freunden in einen Zoff geraten, der EIN Jahr per E-Mail anhielt... Danach waren wir auseinander und haben uns ein weiteres Jahr nicht gesehen. Das hat meine Rage mittlerweile abgekühlt, ich kann jetzt sagen 'DIE machen Fehler, ICH mache Fehler, und nun ist gut. Wir werden uns Ende dieses Monats wiedersehen und hoffentlich die Vergangenheit ruhen lassen können. Irgendwann muß man auch mal drüberstehen; wir sind alle nicht perfekt.
Ich denke, daß der Blick auf die eigene Unvollkommenheit sehr viel bei der Vergebung helfen kann.
 
Callimaus 04.07.2017 13:29
Klavierspielein
Erst war ich wie tot, gar kein Empfinden mehr. Irgendwann kam traurig, dann Wut und Gekränkt sein. Das lässt sich auch nicht wegdenken.

Vergeben, vergessen, ist nicht einfach !
Wenn du diese Person auch noch siehst, mehrmals, wie eine Dauerschleife, menno, das ist schwer. Hört die Person damit auf ?

Vergeben und vergessen klappt auch nur, wenn die Gegenseite ruhig gesittet ist.
 
Klavierspielerin 05.07.2017 06:42
vermutlich gehört das Thema " Kränkung und wie damit umgehen" zu den täglichen Herausforderungen eines Menschen.
Ich habe öfters mit bekommen, dass Kränkungen nicht nur psychisch krank machen können, oft hört man es auch von Tumorpatienten, oder Autoimmunerkrankungen, bei denen bis heute nicht klar ist, wie, warum sie entstehen, aber vermutlich auch dabei unsere Psyche/ unsere Seele eine grosse Rolle zu spielen scheint.
Leider hat man noch nie davon gehört, dass durch eine Psychotherapie ein Tumor/ eine Autoimmunerkrankung verschwunden wäre.
Ich hoffe also, dass wir uns selbst helfen können, eine Kränkung zu "verdauen". Persönlich glaube ich - ohne theologisch werden zu wollen- wir kommen nur über die Vergebungs- Schiene dort hin.
Wir scheinen uns dabei einig zu sein, dass das die Lösung sein kann. Mehr oder weniger ratlos sind wir aber, wie das genau funktionieren kann.
Nicht aufgeben: Jeder Tag birgt eine neue Chance!
 
Callimaus 05.07.2017 09:14
Klavierspielerin
Jepp, es ist schwer. Wir finden zwar Worte, Vorschläge, aber was hilft wirklich ?
Im Kopf verbannen. Schublade rein, zu, weg.
Ausblenden, es funktioniert auf jeden Fall, nur wie lange es dauert, richtet sich nach der schwere der Kränkung.
Sobald der Gedanke hoch kommt, gar nicht zulassen, nicht daran weiter denken, sondern sofort etwas anderes in den Fokus rücken, z.b. konzentriert aufs TV schauen und wirklich hin schauen, zu schauen. Die Augen und Kopf beschäftigen. Im Gehirn wird zwar kurz gekämpft, aber je vehementer man aufs TV schaut und zu schaut, geht der andere Gedanke in die Schublade. Ich mache es so, bis auf die Sache mit meinem Mann, hat es immer funktioniert.
Auch wenn Gedanken an *Mann* hoch kommen, schaue ich konzentriert aufs TV, Nachrichten, Serie, egal, hauptsache Kopf lässt es nicht weiter zu.

Das geht auch mit Qigong, oder Meditation. Das muss man aber beherrschen. Es sollte ja schnell gehen.

Ich weiss nicht, ob ich verständlich war lachendes Smiley ?
 
Klavierspielerin 05.07.2017 10:02
@calli: ich verstehe dich richtig? Du setzt auf Verdrängung? Oder die Kränkung von deinem Mann wegmeditieren?

Ich setze darauf, dem Kränker zu vergeben zu können, damit es mir auch besser geht.
Muss man da einfach nur abwarten?
Muss man die Übung immer wieder machen?
Ist das vielleicht wie mit Kniebeugen, je öfter man das macht, desto einfacher wird die Übung mit der Zeit?
Liegt die Lösung des Problems darin, wie @allesneu das macht, sich in den anderen versuchen hinein zu versetzen, um ihn zu verstehen(mir gehts dann immer noch nicht besser, habe kein Problem mit dem Verstehen, eher mit dem Akzeptieren).
Oder kannst du die Kränkung deines Mannes - wie @chris das hofft- in einer Therapie los werden?

Ich hatte gehofft, dass wir HLer vielleicht einen gemeinsamen Nenner finden können, wie man die Kränkung los wird, bevor man darüber auch noch krank, oder noch kränker wird.
 
Callimaus 05.07.2017 14:43
Klavierspielerin

Ich bin ja etwas vom Fach, spielt aber hierbei Null Rolle ! Ich spreche auch mit jemanden über meinen Kram. Helfen kann das ja, aber oftmals auch nicht.
Manchmal ist es nicht gut, alles immer wieder zu dröseln. Man bekpommt keine Antwort, egal wie lange man Dröselt. Worauf keiner eine Antwort weiss.
Also kann man doch nur Schluss machen damit im Kopf und Gefühl.

Vergeben kann man vieles nicht, weil kein Kontakt zustande kommt, keine Klärung. Kommt ja wohl mehr als oft vor.
Schublade auf, zu.

Das Gehirn besteht aus ganz vielen Schubladen. So checkt man das ab, und geht es nicht zu lösen, abhaken.

Wir oder der Mensch will immer alles lösen, auch weil es ihn mit Gedanken zu schüttet, geht aber eben nicht immer.
Bevor es einen krank macht, muss ja eine Lösung her.

Das Wegdenken durch Konzentration auf etwas anderes, ist eine Alternative.
 
(Nutzer gelöscht) 05.07.2017 17:06
In eile und aller kürze: zum vergeben braucht es kein anwesendes und kommunizierendes gegenüber. Das kann man mit sich und in sich machen, aber natürlich mit dem gegenüber als Adressaten der gedanken. Erst kürzlich gab es ne Doku über holocaust-überlebende, die ihren Peinigern verziehen haben. Sie haben sich sicher nicht persönlich mit Ihnen ausgetauscht. Viele dieser nazi-Idioten fanden ihr Verhalten und die ganze abstruse ideologie ja bis zum letzten tag in ordnung.
 
Chilischote2017 06.07.2017 00:46
wir hoffen immer... das menschen dazulernen können... ist einziger weg in die richtige richtung...
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