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Weihnachtsgefühle

Weihnachtsgefühle
https://pixabay.com/de/treppe-silhouetten-menschen-70509/

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Weihnachtsbaum.
Gemütlich.
Sitzen.
Eine Kerze habe ich mir angezündet.
Und gestern ist die Amaryllis aufgeblüht und hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Sie ist genauso spät dran wie ich.
 
Es ist schön, wenn der Schmerz nachlässt.
Ich kann wieder sitzen.
Gemütlich.
Ohne dass der Schmerz mich hochjagt und Positionen suchen lässt, in denen ich mein Leben irgendwie aushalten kann. Beim Gehen ging es meistens besser. Allerdings geht Gehen generell nicht gut. Wegen meiner MS.
Also sah man mich in den letzten Monaten regelmäßig nachts – auf den Rollator gestützt – völlig erschöpft durch die Wohnung stolpern. Genaugenommen sah mich keiner. Kein Mensch zumindest.
 
Der Radiologe, der mir die Aufnahmen meiner Wirbelsäule erklärte, meinte, ich solle beten.
Beten?
Ruhigen Gewissens konterte ich:“ Habe ich. Und die Schmerzen sind besser geworden.“
Was vielleicht kein Wunder ist: in der Zeit, die ein Kassenpatient heute braucht, um bei akuten, massiven Schmerzen einen MRT-Termin zu bekommen, kann so einiges passieren. Positiv oder negativ.
 
Der Neurochirurg sprach von Facettengelenkcystektomie, Spondylodese, 3,5 Stunden OP und der Gefahr von Lähmungen.
Lähmungen?
Kenne ich gut.
 
Mein Osteopath, dem ich die  Verbesserungen der letzten Monate sicher zum Teil verdanke, meinte:“ Man kann auch seinem Körper dafür dankbar sein, dass er täglich, von uns völlig unbemerkt, so viele Reparaturvorgänge durchführt.“
Dankbarkeit?
 
Ich habe innerlich gejubelt vor Dankbarkeit, als ich das erste Mal wieder eine Nacht durchgeschlafen  und morgens keine Schmerzen hatte.
Dem gedankt, der sich meinen Körper ausgedacht hat.
Und Osteopathen erfunden hat.
Dem, der mich (stolpernd) durch die schwarz-schmerzenden Nächte  durchgetragen hat.
Dem, der beim allerersten Weihnachts“fest“  beschloss, das Gefühl „Schmerz“ kennenzulernen.
Am eigenen Leib.
Als er seine paradiesische Wohnlage eintauschte gegen einen Stall.
Seine Souveränität gegen Verletzlichkeit.
Seine Unantastbarkeit gegen Angreifbar Sein.
Seine Allmacht gegen Ohnmacht.
Seine Distanz gegen Nähe.
Seine Unsterblichkeit gegen den Foltertod.
 
Weihnachtsgefühle eines heruntergekommenen Gottes…

Kommentare

 
(Nutzer gelöscht) 16.01.2018 21:59
Oh Schirin, was schreibt man jetzt da am besten?

Ich kenne solche Nächte, solche Tage, solche Phasen und ich weiß, wie es ist, wenn man dankbar ist für eine Nacht voller Schlaf und dafür, dass manchmal Dinge geschehen, die sich so eher nicht erklären lassen … - es tut mir so leid, dass es Dich körperlich so runtergedrückt hatte

Dir wünsche ich ein deutlich besseres Jahr 2018 mit ganz vielen guten Tagen und noch viel mehr guten Nächten mit einer so stabilen Gesundheit wie eben möglich und mit Besuch in Finnland und am besten auch in  Albanien ....
 
Schirin 16.01.2018 22:48
Danke, liebe Restefeste! küssendes Smiley
Diese Nächte...kennst Du auch.

Ich wünsche Dir auch ein möglichst beschwerdefreies 2018, ruhige, erholsame Nächte und helle und fröhliche Tage, an denen hoffentlich ab und zu unerklärlicherweise Deine Träume wahr werden, vielleicht auch ein Urlaubstraum!
 
(Nutzer gelöscht) 17.01.2018 07:21
Liebe Schirin,

ich wünsche dir, dass du trotz deiner Diagnosen dich besser fühlst. Die subjektive "wahrheit" ist in diesem Fall ja die wichtigere. Du hast eine starke stütze, deinen Glauben! Ich hab oft miterlebt, dass das unheimlich hilfreich ist. 

Alles Liebe dir und ein herzliches hei hei zwinkerndes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 17.01.2018 11:14
alles gute und eine baldige genesung wünsche ich dir @schirin

möge "er" dich beschützend begleiten, auch auf deiner reise zu deinem kleinen schützling, die wird sich bestimmt sehr freuen und dich ganz fest drücken.......fröhliches Smiley

du bist eine gutherzige und starke frau

liebe grüße  robert
 
Schirin 17.01.2018 15:55
Liebe aletheia,

"Was ist Wahrheit?" fragte schon Pontius Pilatus, bevor er sich die Hände in Unschuld wusch.

Gibt es eine objektive Wahrheit?
Die meisten sind wohl irgendwie auf der Suche, jeder legt sich sein subjektives Puzzleteil davon zurecht.

Manche nennen ihr Parteiorgan "Prawda", andere ihre Volksbewegung "Satyagraha", wieder andere leiten sogar ihren Nickname davon ab zwinkerndes Smiley

Die wenigsten verfügten über die Chuzpe zu behaupten "Ich bin die Wahrheit", noch viel weniger über die Bereitschaft, dafür zu sterben.
 
Schirin 17.01.2018 16:05
Danke, lieber Robert, Deine Worte tun mir gut. (Auch wenn ich mir in den letzten Wochen ziemlich schwach und ausgeliefert vorkam...)
Und - Gott sei Dank - geht es mir inzwischen besser, sonst könnte ich gar nicht in Ruhe hier sitzen und Eure feinfühligen Kommentare beantworten. fröhliches Smiley
Sei behütet!
 
Schirin 17.01.2018 16:24
Liebe Ulrike Maria,

das tut mir leid, dass Du Weihnachten aus Deinem Kalender gestrichen hast. Aber ich kann es - besonders unter den von Dir geschilderten Umständen - verstehen.
Wenn man allein und angeschlagen ist, oder sogar krank in der Klinik, kann einem das ganze oft nur äußerlich glitzernde "Fest der Liebe" ganz schön zusetzen.
Ich habe es im Laufe der Jahre für mich umdefiniert und die Erwartungen den Realitäten anzupassen versucht.
Eine hochschwangere, unverheiratete Frau muss aus politischen Gründen mit ihrem Verlobten verreisen und in einem Stall entbinden. Kurz danach ins Ausland fliehen. Das hat recht wenig mit unserer Friede, Freude, Eierkuchen Weihnachtsstimmung zu tun.
Die ich trotzdem liebe. Und jetzt eben ein wenig im Januar nachhole. (Heute sogar "White Christmas"!!!) Ich sehe das wie Du, Du hast das so schön formuliert:

"Denn das Leben ist ständig im Fluss - nur sehen wir meist nur die negativen Dinge und vergessen dabei völlig, dass das Leben so viele wunderbare Facetten hat. Ich freue mich auf den Frühling, den Geruch von Gras und und und."

Ich streiche Weihnachten nicht, ich feiere es einfach öfter! 
zwinkerndes Smiley
 
Frangipani 18.01.2018 02:01
"Eine hochschwangere, unverheiratete Frau muss aus politischen Gründen mit ihrem Verlobten verreisen und in einem Stall entbinden. Kurz danach ins Ausland fliehen..."

Ja, Schirin, das ist eine sehr gute Sichtweise. Nämlich die nackte Wahrheit und keine theologisch verbrämte. Es liegt mir auch viel näher es so zu sehen, als diese kitschige Weihnachtskrippenromantik.

Ich bin heute (gestern) sehr früh U-Bahn gefahren, und auf den Bahnhöfen lagen so viele Menschen - obdachlose Menschen - in Schlafsäcken auf dem nackten Steinboden.
In der Weihnachtszeit werden sie dann, plötzlich, muß man da schon fast sagen - von der Gesellschaft wahrgenommen und mit vielen Spenden und Geschenken bedacht. Kommt dann der 7. Januar, verschwinden die sentimentalen Gefühle mitsamt den Christbaumkugeln wieder im Schrank und man geht zur Normalität über...

Insofern ist es ja sehr erfreulich, wenn du, liebe Schirin, deine Gefühle für den tieferen Sinn in der Weihnachtsgeschichte ins nächste Jahr mit hinüberretten kannst. Wenn die Gesamtgesellschaft das auch täte, hätten wir einen höheren Level an Mitmenschlichkeit.

In diesem Sinne könnte Weihnachten gerne öfters stattfinden...

Dir wünsche ich, daß dir ruhige und schmerzfreie Tage und Nächte geschenkt werden - und das nicht nur an Weihnachten zwinkerndes Smiley
 
Schirin 18.01.2018 16:32
Danke, liebe Frangipani! fröhliches Smiley
Heute ist schon wieder ein guter Tag! Halleluja! fröhliches Smiley

Ja, das sehe ich wie Du:

"Wenn die Gesamtgesellschaft das auch täte, hätten wir einen höheren Level an Mitmenschlichkeit.

In diesem Sinne könnte Weihnachten gerne öfters stattfinden..."


"Mach es wie Gott, werde Mensch!" 
Mitmensch jeden Tag.
Dann wäre jeden Tag Weihnachten. fröhliches Smiley
 
Frangipani 19.01.2018 03:08
fröhliches Smiley
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