Der Profit
Ein (erfundenes, aber realistisches) Beispiel: Max fragt seinen Nachbarn Robert, der sich recht gut mit Computern auskennt, ob er ihm nicht bei einem PC-Problem helfen kann. Robert kommt zu Max, werkelt 3 Stunden an Max' Computer rum und alles ist wieder im Lot. Als Dank möchte Max Robert 15 € für die Mühe geben. Robert lehnt aber ab, weil er ja ein guter Freund von Max ist. Max versteht nicht, dass Robert das Geld ablehnt. Robert meint, er hätte das gern getan für einen Freund und braucht kein Geld als "Belohnung".
Naja ok, ich geb zu, das ist kein so tolles Beispiel; vielleicht fällt mir irgendwann ein besseres ein. Aber warum ist es so, dass jeder Mensch für jede Tat immer eine Gegenleistung erwartet? Warum ist es in unserer westlichen kapitalistischen Welt so "unerhört", einfach anderen Menschen etwas Gutes zu tun ohne etwas dafür zu verlangen? Bei Freunden ist es ja durchaus normal, aber wenn ich einem komplett Fremden etwas schenke, dann wird man von vielen Menschen gleich für nicht ganz dicht gehalten.
Dieses Denken wird uns von Geburt an eingetrichtert in unserer Gesellschaft. Es ist kein natürliches menschliches Verhalten. In vielen afrikanischen Völkern ist es z.B. heute noch üblich, wenn ein Fremder in ein Dorf kommt, ihm Essen, Trinken und Unterkunft anzubieten - und zwar gratis! Wenn ich in ein europäisches Dorf komme, werden höchstens ein paar Leute die Nase rümpfen, was denn der Fremde hier wolle, bzw. Hotelbesitzer werden sich freuen, dass da endlich wieder ein potenzieller Kunde antanzt.
Das ist der profitgeile Gedanke, der uns seit Jahrzehnten von Geburt an dermaßen aufgezwungen wird, dass die meisten Menschen gar nicht mehr die geistige Kapazität haben, sich ein anderes Verhalten vorstellen zu können.
Ich finde diese Einstellung eigentlich sehr traurig. Sie wird am Ende dazu führen, dass sich unsere Gesellschaft selbst zugrunde richtet...
Danke für den Link, Maik. Sieht recht interessant aus wenn ich mal schnell durch die Inhaltsangabe lese, ich werds möglichst bald mal ganz lesen.