Jeder hat eine andere Wahrnehmung. Jeder seine Wahrheit.
Manchmal aber gibt es Fakten, an denen kommt man schlecht vorbei.
Intoleranz
10.02.2019 18:39
Intoleranz
10.02.2019 18:39
Intoleranz
Intolerant zu sein äußert sich darin, Menschen, die anders denken oder sich anders verhalten als man selber abzuwerten.
Wenn die eigenen Persönlichkeitsmerkmale eher zu den Extremen neigen, ist man naturgemäß anders geprägt als die Mehrheit der Menschen.
[Neurotizismus, Introversion/Extroversion, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit]
Wenn man anders ist als die Mehrheit um einen herum, wird man eher in Situationen geraten, die man entsprechend schwer tolerieren kann, weil die anderen eben anders denken, fühlen und handeln.
Ob man intolerant ist, merkt man auch daran, welche Worte einem durch den Kopf schießen. Wenn lärmende Menschen zu einer “Horde“ werden, einfach nur deswegen, weil sie Lärm machen, kann das durchaus abwertend sein. Unterschiedlich viel Lärm zu vertragen und sich demnach nach einem höheren oder niedrigeren Lärmpegel zu segnen, konstituiert nicht den besseren oder schlechteren Menschen. Sich von Lärm gestört zu fühlen ist völlig legitim. Aber die anderen gedanklich abzuwerten, weil sie mehr Lärm vertragen als man selber und danach handeln, wäre intolerant. Genauso wie es umgekehrt auch intolerant wäre, jemanden abzuwerten, der weniger Lärm verträgt.
Worauf läuft es also hinaus, wenn man anders als die Mehrheit ist und deswegen oft davon bedroht ist intolerant zu sein und von Intoleranz anderer bedroht zu werden? Man braucht Verhandlungsgeschick, um seine eigenen Befindlichkeiten zu vertreten, damit andere auf einen zukünftig Rücksicht nehmen.
Was steht einem bei Verhandlungen im Wege? Der Eindruck, man habe eine überlegene Position inne und die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen seien die einzig richtigen. Alles, was man unter dieser Prämisse verhandeln will, wird automatisch zur Rüge, weil man ja bereits entschieden hat, dass man im Recht ist und der andere sich objektiv falsch verhält.
Demnach sind jene Menschen, die mit ihren Persönlichkeitsmerkmalen weit von der Mitte entfernt sind am ehesten gedrängt ihre eigenen Interessen verhandeln zu müssen (aufgrund ihrer Verschiedenheit), während sie gleichzeitig mehr als andere von Intoleranz bedroht sind (der eigenen und der durch andere).
Gegen die Intoleranz anderer kann man sich lediglich wappnen. Aber gegen die Intoleranz in sich selber kann man was tun, indem man verstehen lernt, dass die eigenen Eindrücke und Befindlichkeiten keine objektive Realität sind. Dann wäre man prinzipiell zu Verhandlungen mit anderen fähig, die verschieden von einem selber sind.
Behinderungen prägen Menschen. Die Persönlichkeitsmerkmale verteilen sich mutmaßlich weniger oft mittig als dies bei anderen der Fall ist. Behinderte sind oft darauf angewiesen zu verhandeln. Und Behinderte sind durch ihr Anderssein davon bedroht, intolerant zu anderen zu sein und Intoleranz durch andere zu erfahren.
Wenn die eigenen Persönlichkeitsmerkmale eher zu den Extremen neigen, ist man naturgemäß anders geprägt als die Mehrheit der Menschen.
[Neurotizismus, Introversion/Extroversion, Offenheit, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit]
Wenn man anders ist als die Mehrheit um einen herum, wird man eher in Situationen geraten, die man entsprechend schwer tolerieren kann, weil die anderen eben anders denken, fühlen und handeln.
Ob man intolerant ist, merkt man auch daran, welche Worte einem durch den Kopf schießen. Wenn lärmende Menschen zu einer “Horde“ werden, einfach nur deswegen, weil sie Lärm machen, kann das durchaus abwertend sein. Unterschiedlich viel Lärm zu vertragen und sich demnach nach einem höheren oder niedrigeren Lärmpegel zu segnen, konstituiert nicht den besseren oder schlechteren Menschen. Sich von Lärm gestört zu fühlen ist völlig legitim. Aber die anderen gedanklich abzuwerten, weil sie mehr Lärm vertragen als man selber und danach handeln, wäre intolerant. Genauso wie es umgekehrt auch intolerant wäre, jemanden abzuwerten, der weniger Lärm verträgt.
Worauf läuft es also hinaus, wenn man anders als die Mehrheit ist und deswegen oft davon bedroht ist intolerant zu sein und von Intoleranz anderer bedroht zu werden? Man braucht Verhandlungsgeschick, um seine eigenen Befindlichkeiten zu vertreten, damit andere auf einen zukünftig Rücksicht nehmen.
Was steht einem bei Verhandlungen im Wege? Der Eindruck, man habe eine überlegene Position inne und die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen seien die einzig richtigen. Alles, was man unter dieser Prämisse verhandeln will, wird automatisch zur Rüge, weil man ja bereits entschieden hat, dass man im Recht ist und der andere sich objektiv falsch verhält.
Demnach sind jene Menschen, die mit ihren Persönlichkeitsmerkmalen weit von der Mitte entfernt sind am ehesten gedrängt ihre eigenen Interessen verhandeln zu müssen (aufgrund ihrer Verschiedenheit), während sie gleichzeitig mehr als andere von Intoleranz bedroht sind (der eigenen und der durch andere).
Gegen die Intoleranz anderer kann man sich lediglich wappnen. Aber gegen die Intoleranz in sich selber kann man was tun, indem man verstehen lernt, dass die eigenen Eindrücke und Befindlichkeiten keine objektive Realität sind. Dann wäre man prinzipiell zu Verhandlungen mit anderen fähig, die verschieden von einem selber sind.
Behinderungen prägen Menschen. Die Persönlichkeitsmerkmale verteilen sich mutmaßlich weniger oft mittig als dies bei anderen der Fall ist. Behinderte sind oft darauf angewiesen zu verhandeln. Und Behinderte sind durch ihr Anderssein davon bedroht, intolerant zu anderen zu sein und Intoleranz durch andere zu erfahren.
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 10.02.2019 19:01
Nicht wir sind intolerant sondern die "Gesunden", die ihren Blick nicht weg wenden sondern starren. Ich könnte dann immer platzen, kann damit noch nicht umgehen, oder besser gesagt weigere mich damit umgehen zu müssen.
MatzeEllerau 10.02.2019 19:23
Das ist Intolerant.
Ich habe letzte Woche fast eine Schlägerei gehabt, weil ein "Obertrottel mit einem SUV bayerischen Urprungs" eine Frau zugeparkt hat. Sie stand auf einem Behinderten-Parkplatz und konnte nicht ins Auto. Ich hab den Supermarkt benachrichtigt. Das Auto wurde abgeschleppt.
Ich habe letzte Woche fast eine Schlägerei gehabt, weil ein "Obertrottel mit einem SUV bayerischen Urprungs" eine Frau zugeparkt hat. Sie stand auf einem Behinderten-Parkplatz und konnte nicht ins Auto. Ich hab den Supermarkt benachrichtigt. Das Auto wurde abgeschleppt.
(Nutzer gelöscht) 10.02.2019 19:31
Sag mal Leckermaul...stammt das alles aus deiner Feder, oder ziehst du diese Infos aus dem Internet?
(Nutzer gelöscht) 10.02.2019 19:32
Beitrag von Matze
Wolltest Du dich wirklich mit dem SUV Schlägern? 😘
Wolltest Du dich wirklich mit dem SUV Schlägern? 😘
(Nutzer gelöscht) 10.02.2019 19:52
Nee, Sally.
Er möchte über diesem Wege quasi in Referatsform meinen Beitrag über Alltagssituationen deformieren und durch den Subtext mir mitteilen, ich solle mich nicht so haben...
Er möchte über diesem Wege quasi in Referatsform meinen Beitrag über Alltagssituationen deformieren und durch den Subtext mir mitteilen, ich solle mich nicht so haben...
(Nutzer gelöscht) 10.02.2019 19:57
Möchte er das? Stimmt das Leckermaul?
(Nutzer gelöscht) 10.02.2019 20:53
@Sally: zumindest bezieht er sich auf herzensladys Thread, das ist evident.
@leckermaul: ich bin nicht behindert, nicht wesentlich anders als mein Umfeld, nehme keine besonders extreme oder abweichende Position ein. Trotzdem hätte ich viel deutlicher reagiert als Hl und mich dabei noch nicht mal gefragt, ob ich intolerant bin. (Nein, dies ist nicht der ultimative Hinweis, dass ich es bin! 😜)
Wenn sich jemand vordrängt, hat ER die Regeln gebrochen, nicht ich. ER ist also ignorant und intolerant gegenüber diesen Regeln und den betroffenen Menschen.
"Aber die anderen gedanklich abzuwerten, weil sie mehr Lärm vertragen als man selber und danach handeln, wäre intolerant."
Darum geht es überhaupt nicht! Die anderen benehmen sich im öffentlichen Raum, der noch dazu bereits von einer anderen person besetzt ist, als wäre er ihr Privatraum. DAS ist ebenfalls unverschämt und ignorant gegenüber anderen. Und das darf durchaus beanstandet werden. Wie das konkret aussieht, hängt natürlich immer von der Situation ab, Schmerzgrenzen sind da verschieden.
Von mir bekommen freche Menschen gerne mal einen vor den Bug, selbst wenn ich mich gar nicht persönlich gestört fühle und meine persönliche Grenze nich lange nicht überschritten ist. Ich hab nämlich ein ziemlich dickes Fell und hab keine schwierigkeiten, übergriffige menschen in ihre Schranken zu weisen, was anderen oft viel schwerer fällt. Und wenn die einen aus angst oder Unsicherheit, die anderen aus falscher Rücksichtnahme und die dritten aus falsch interpretierter Toleranz solche Typen gewähren lassen, breitet sich dueses Verhalten immer weiter aus. Das möchte ich nicht.
@leckermaul: ich bin nicht behindert, nicht wesentlich anders als mein Umfeld, nehme keine besonders extreme oder abweichende Position ein. Trotzdem hätte ich viel deutlicher reagiert als Hl und mich dabei noch nicht mal gefragt, ob ich intolerant bin. (Nein, dies ist nicht der ultimative Hinweis, dass ich es bin! 😜)
Wenn sich jemand vordrängt, hat ER die Regeln gebrochen, nicht ich. ER ist also ignorant und intolerant gegenüber diesen Regeln und den betroffenen Menschen.
"Aber die anderen gedanklich abzuwerten, weil sie mehr Lärm vertragen als man selber und danach handeln, wäre intolerant."
Darum geht es überhaupt nicht! Die anderen benehmen sich im öffentlichen Raum, der noch dazu bereits von einer anderen person besetzt ist, als wäre er ihr Privatraum. DAS ist ebenfalls unverschämt und ignorant gegenüber anderen. Und das darf durchaus beanstandet werden. Wie das konkret aussieht, hängt natürlich immer von der Situation ab, Schmerzgrenzen sind da verschieden.
Von mir bekommen freche Menschen gerne mal einen vor den Bug, selbst wenn ich mich gar nicht persönlich gestört fühle und meine persönliche Grenze nich lange nicht überschritten ist. Ich hab nämlich ein ziemlich dickes Fell und hab keine schwierigkeiten, übergriffige menschen in ihre Schranken zu weisen, was anderen oft viel schwerer fällt. Und wenn die einen aus angst oder Unsicherheit, die anderen aus falscher Rücksichtnahme und die dritten aus falsch interpretierter Toleranz solche Typen gewähren lassen, breitet sich dueses Verhalten immer weiter aus. Das möchte ich nicht.
Thohom 10.02.2019 22:58
Wo liegt denn so eine Toleranzgrenze? Ich habe den Eindruck, dass da oft der Radius viel zu weit gezogen wird. Warum stört man sich sonst daran, wenn in Berlin eine Frau ein Kopftuch trägt, wenn man selber in Hamburg wohnt? Nur ein Beispiel.
Ich versuche meine Toleranzgrenze dicht an mich zu legen. So etwa bei meiner Nasenspitze. Bei allem, was näher kommt, kann ich dann aber fürchterlich intolerant werden, wenn es mir notwendig erscheint.
Ich erwarte, dass meine Grenze respektiert wird und versuche die Grenzen anderer Leute genauso zu respektieren. Natürlich passiert es, dass man unbewusst oder auch unbewusst seine Grenzen überschreitet, aber dann versuche ich einfach freundlich und höflich zu sein.
Ich versuche meine Toleranzgrenze dicht an mich zu legen. So etwa bei meiner Nasenspitze. Bei allem, was näher kommt, kann ich dann aber fürchterlich intolerant werden, wenn es mir notwendig erscheint.
Ich erwarte, dass meine Grenze respektiert wird und versuche die Grenzen anderer Leute genauso zu respektieren. Natürlich passiert es, dass man unbewusst oder auch unbewusst seine Grenzen überschreitet, aber dann versuche ich einfach freundlich und höflich zu sein.
Cosmopolitan83 11.02.2019 08:23
Schwieriges Thema..... einerseits sagt man Leben und leben lassen.....andererseits heißt es wieder man soll nicht über alles hinwegschauen. Was soll man denn nun machen??? T_T
Genauso ich bin auch schon am Verzweifeln als Ausländerin 😜 Seitdem ich aus dem Niederlanden mit 12 Jahren nach Deutschland gezogen bin, habe ich 3 deutschen Rechtschreibreformen miterlebt. Wäre schön mich nicht so zu verwirren und mal endlich entscheidet 😅 Schließlich soll ich doch Deutsch lernen 😉
Genauso ich bin auch schon am Verzweifeln als Ausländerin 😜 Seitdem ich aus dem Niederlanden mit 12 Jahren nach Deutschland gezogen bin, habe ich 3 deutschen Rechtschreibreformen miterlebt. Wäre schön mich nicht so zu verwirren und mal endlich entscheidet 😅 Schließlich soll ich doch Deutsch lernen 😉
(Nutzer gelöscht) 11.02.2019 08:54
Ich habe diesen Mist einfach ignoriert
(Nutzer gelöscht) 11.02.2019 16:03
Spannend, dass Leckermaul sich bisher sehr rar macht mit seiner Antwort.
Möglicherweise fühlt er sich entlarvt...
Möglicherweise fühlt er sich entlarvt...
(Nutzer gelöscht) 11.02.2019 16:09
Also ehrlich Leute 🙄
erika65 11.02.2019 16:42
Ich glaube Leckermaul ist noch keine Antwort schuldig geblieben.
Manche können sich eben auch gut außerhalb des Internets beschäftigen 😜
Manche können sich eben auch gut außerhalb des Internets beschäftigen 😜
ich möchte aber nur zu diesem Ausschnitt was sagen: "weil man ja bereits entschieden hat, dass man im Recht ist und der andere sich objektiv falsch verhält" -
ich habe oft, sehr oft "bereits entschieden", dass ich im Recht bin und... dass der andere auch im Recht ist und sich dabei nicht falsch verhält. Weil ich nicht in "schwarz-weiss" Welt lebe, es gibt wahrlich mehrere "recht haben" oder "richtig sein", nur halt für jeden ist es was anderes.