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Rauhe Sitten bei den Juden: die Schwager-Ehe

Rauhe Sitten bei den Juden: die Schwager-Ehe
5. Buch Moses Deuteronomium 25,5–10

nach dem Wüstenfeldzug.

Damals wurden die Krieger nicht alt und ihre Frauen rasch Witwen.

Somit ist die Schwager-Ehe für alle Beteiigten das Beste.

Die Witwen bekamen wieder einen Mann zugewiesen und der "Bauernhof" blieb erhalten.

Auch die tiefe Liebesbeziehung zwischen Ruth und ihrer Schwiegermutter blieb erhalten.

Boas war ja kinderlos - also sah er sich nach einer jungen "Mutti" um.

Dies ist auch noch heute sinnvoll:

der Bauer nahm die junge Magd zur Bäuerin;

die alleinstehende Frau heiratet einen reichen Mann …

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Interessant ist die biblische Sitte dazu:


Wenn einer der beiden Beteiligten zur Schwagerehe nicht einwilligt, wird die Zeremonie der Chalitza (Ḥaliẓah)[1] ausgeführt.

Dabei zieht die Witwe dem Levir (Schwager) einen Chalitza-Schuh aus und spuckt vor ihm auf die Erde.

Dabei wird ein bestimmter Spruch gesagt. Dies wurde traditionell vor den Ältesten vollführt, später wandelte es sich jedoch zu einer öffentlichen Zeremonie.

Seit der Zeit Raschis um 1100 n. Chr. wurde die Chalitza dem Levirat vorgezogen.

„Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Söhne, so sollte seine Witwe nicht die Frau eines Mannes aus einer andern Sippe werden, sondern ihr Schwager soll zu ihr gehen und sie zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe schließen.

Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll gelten als der Sohn seines verstorbenen Bruders, damit dessen Name nicht ausgetilgt werde aus Israel.

Gefällt es aber dem Mann nicht, seine Schwägerin zu nehmen, so soll sie, seine Schwägerin, hingehen ins Tor vor die Ältesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder seinen Namen zu erhalten in Israel, und will mich nicht ehelichen.

Dann sollen ihn die Ältesten der Stadt zu sich rufen und mit ihm reden.

Wenn er aber darauf besteht und spricht:

Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen –, so soll seine Schwägerin zu ihm treten vor den Ältesten und ihm den Schuh vom Fuß ziehen und ihm ins Gesicht speien und soll antworten und sprechen: So soll man tun einem jeden Mann, der seines Bruders Haus nicht bauen will! Und sein Name soll in Israel heißen des ‚Barfüßers Haus‘.“

Rauhe Sitten … nun wird plötzlich der Mann gezwungen!

Bei uns gibt es sogar eine "Barfüßerstraße" … fast wie eine Zunft.

Ernst-Martin
lachendes Smiley

Kommentare

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Eddi65 23.06.2019 10:08
Äpfel mit Birnen zu vergleichen ist des Deutschen liebste "Zunft". Und das Juden für alles "Schlechte" herhalten müssen, ist keine Erfindung des 20. bzw. 21. Jahrhunderts. Zum einen ... Schwagerehen waren in allen Berufsgruppen eher nicht selten. Dabei ging es nicht unbedingt um die Geschäftserhaltung, auch und besonders um die Ehre, die Handwerkerehre ebenso wie die einer ganzen Sippe. Zum anderen ... Barfüßergassen, -straßen etc. ... sind hinweis auf ein Kloster! Barfüßermönche bzw. Franziskaner lebten nach den Artikeln des Franz von Assisi. Was das eine nun mit dem anderen zu tun hat ... da will uns jemand etwas sagen, was keinerlei geschichtlichen Zusammenhang findet. Bravo!
 
STOTTERER 23.06.2019 10:49
Ich hielt die Barfuß-geherei der Franziskaner schon immer für eine Legende.

Mittlerweile tragen auch die Discalceaten zumeist Sandalen oder selbstgefertigte Schuhe aus Stroh.

Es gibt bei uns auch Barfüßer-Brauereien … und wo kommen die her?
Barfuß in einer Brauerei ist nicht möglich, da viel zu gefährlich:
zu heiß, zu kalt und zu rutschig.

Ernst-Martin
 
Eddi65 23.06.2019 11:29
Der Hintergrund der "Barfüßermönche" bzw. Franziskaner scheint noch nicht ganz klar. So viel zu dem Halbwissen, was heutzutage hier landesweit seine Runden macht und in einer möglichst schnürkelbesetzten Verpackung dann auch noch als die allwissende Wahrheit gepriesen wird. Den Franziskanern ging es um den inneren Reichtum! ... was heute z.B. bei den Buddhisten noch sehr hoch geschätzt und gelebt wird. Materielle Güter, das "Herausputzen seiner selbst" war (und ist heute noch) nicht das Ziel eines Jeden einzelnen. Die Sandalen sind so (auch bei den Buddhisten) ein Zeichen von Bescheidenheit, Demut und Klarheit seines Glaubens. ... Wo wir jetzt zu den Brauereien kommen ... Es gab Zeiten, wo jeder für sich sein eigenes Bier herstellen konnte ... bis das Reinheitsgebot kam (aber da streiten heute noch die Bayern und Thüringer, wer nun zuerst dieses aufgesetzt, besiegelt, verordnet bekam). Da Franziskaner auch von irgendwas leben mussten, war ein kleiner Besitz (!) an Land erlaubt, wobei hier neben Getreide und Kräutern auch etwas Viehwirtschaft betrieben wurde. Brauereien gab es eher weniger, waren aber dennoch vorhanden - allerdings alles nur in dem Ausmaße, wie es den Regeln des Franz von Assisi entsprach.
 
STOTTERER 23.06.2019 11:39
Barfuß gehen ist immer hinderlich … wie kann man nur auf eine solche Idee kommen?

Ernst-Martin
lachendes Smiley
 
Eddi65 23.06.2019 12:02
Das Barfußgehen lässt Dir keine Ruhe ... o.k., dann mal von einer ganz anderen Seite angepackt. Jeder Ortophäde wird Dir heute sagen, das Laufen in Schuhen gar nicht so gut ist, zumal man den Boden unter sich nicht spürt, die Wirbelsäule nicht gemäß unserer Anatomie austariert, man weniger sorgsam in seinem Gehen ist (wo wir wieder bei den Franziskanern und Buddhisten sind, aber das nur nebenbei). Schaut man sich die Menscheitsgeschichte - der letzten 1,8 Millionen Jahre - an bzw. die heute in Südamerika oder Afrika lebenden autonomen Stämme an, so ist Schuhwerk beim Jagen z.B. eher hinderlich. Die Unebenheiten im Gelände lassen sich eher "fassen", man ist schneller und ist flexibler. Ein Hoch also auf unseren Fortschritt! Übrigens laufe ich zu Hause nur barfuß lachendes Smiley
 
STOTTERER 23.06.2019 14:05
Da hast Du natürlich recht:
die natürlichste Fortbewegungsweise ist das Gehen im warmen taufeuchten Gras!
Deshalb haben wir ja auch unsere Zehen und die gesamte Fußform für Jogging.

Aber es gibt auch dornige Wege … auch im Großen Graben …
Wenn das abendliche Grillfest nicht ausfallen sollte, brauchtest Du festes Schuhwerk z.B. Mokassins, um die 15 km dem Gazellenbock über Stock  und Stein nachzujagen!

Ich halte das zur Schau gestellte Barfuß-gehen für Angeber- und Theaterspielerei …
vielleicht war es auf Spenden abgesehen?!
Extreme Leute werden jedoch bekanntlich abgelehnt …. auch bei der Partnerwahl.

Ernst-Martin
lachendes Smiley
 
Callimaus 23.06.2019 15:26
Die Freundin meines Patenkindes läuft nur Barfuß. Ganzjährig. Egal welcher Untergrund. Hundespaziergang in der Pampa kein Problem. Seitdem 14. Lebensjahr. Also seit 20 Jahren. 
Ich reisse immer staunend die Augen auf 😉
 
(Nutzer gelöscht) 23.06.2019 19:50
Meine Oma hat auch ihren Schwager geheiratet, nachdem ihr Mann im Krieg gefallen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie 2 Kinder, die nun Halbwaisen waren. Zeitgleich starb die Frau des Schwagers an der Grippe und hinterließ ebenfalls 2 Kinder. Pragmatischerweise haben sie sich dann zusammengetan. Das 5. und einzige gemeinsame Kind war meine Mutter. Der Gedanke ist nicht schön für mich, dass es mich ohne den Krieg nicht gegeben hätte...
Nach den Erzählungen meiner Oma war der erste Mann der liebevollere... Der Schwager starb als ich noch klein war, ich kann mich nicht an ihn erinnern, aber ich mochte ihn nicht, nachdem ich von meiner Oma erfahren hatte was er ihr angetan hat.
 
(Nutzer gelöscht) 23.06.2019 23:51
Die sogenannte Schwager-Ehe gibt es auch in Indie/Pakistan. Wenn da der Ehemann verstirbt,muß die Frau entweder den Schwager heiraten,oder die wird aus den Familiebverband verstossen.
Und die Kinder gehören dann zu den Schwager.
 
STOTTERER 24.06.2019 08:41
…, damit das Vermögen innerhalb der Familie bleibt, liebe Sonne!

Ernst-Martin
lachendes Smiley
 
Callimaus 24.06.2019 09:03
Was ist denn, wenn keine Brüder / Schwager vorhanden sind ?
Kommt bestimmt öfter vor. ☺️
 
STOTTERER 24.06.2019 09:57
Die Schwager-Ehe tritt nur in Kraft, wenn keine Söhne vorhanden sind.
Brüder dürfen nicht geheiratet werden, wegen der Inzucht.
Wenn es keine Schwager gibt, war die Frau meines Wissens "frei".

Dies war im übrigen kein Gesetz, sondern nur eine religiöse Idee von Moses, damit das Vermögen in der Sippe bleibt;
Moses brauchte Geld, denn er wollte ja Krieg führen.

Ernst-Martin
lachendes Smiley
 
(Nutzer gelöscht) 24.06.2019 12:45
Ich denke mal die Juden sind heute das geringste bzw gar kein Problem, gegenüber anderen Kulturen, Sitten u Gebräuchen. 
 
(Nutzer gelöscht) 26.06.2019 07:02
Andromedas

Ich freue mich, dass Du Dich überwunden hast und hier ist.😘
 
(Nutzer gelöscht) 26.06.2019 07:05
Callimaus 

Das ist alles so primitiv, finde ich. Undenkbar solche Sitten für mich.

Deine Frage..., liebe Callimaus..., bin auf die Antwort gespannt!
 
(Nutzer gelöscht) 26.06.2019 07:13
Stotterer

Es ist doch immer so, dass das Geld in der Sippe bleiben muss/soll. Das Vermögen!

Schaue Dir doch bei uns die Geschäftsleute an- gerade in kleineren Ortschaften. Die sind alle miteinander verwandt und verschwägert. Da braucht man sich doch nicht mehr wundern, aufgrund der Insucht, dass so viele Idioten herum laufen.

Das vererbt sich bis ins 7. Glied.
 
Callimaus 26.06.2019 07:14
Orchidee, ich finde solche Sitten auch merkwürdig.

Aber andere Kulturen und Religionen haben schon seltsame Auswüchse.
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