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Die schönsten Weihnachtsgedichte

Die schönsten Weihnachtsgedichte
Dieses Gedicht gehört für mich zu den Schönsten.

Die Weihnachtsmaus


Die Weihnachtsmaus ist sonderbar –
sogar für die Gelehrten.
Denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen und mit Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
Ich hab´ es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen.

Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter;
Was seltsam und erstaunlich war.
Denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andren leck`ren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
Ich habe nichts genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen!

Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da
und just am Feiertage!

Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
Sind erst die Süßigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
– bei Fränzchen oder Lieschen –
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bißchen!

Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen.

(James Krüss)

Kommentare

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Junggebliebene 24.11.2019 19:05
Das finde ich auch klasse.


"Vor der Bude beim Zuckerbäcker stand

der Opa mit seinem Enkelkind an der Hand.

Fritzchen wählte nach langem Suchen

ein großes Herz aus Honigkuchen.

Nun ging der Opa mit Fritzchen die Runde,

es dauerte schon eine ganze Stunde.

Vor jeder Bude blieb Fritzchen stehen,

überall gab es Neues zu sehen.

Plötzlich sagte er ganz leise „Opilein...

Opa, ich muss mal, auch bloß ganz klein.“

„Schon recht“, sagte der Opa, der Gute,

„komm, Fritzchen, geh einfach hinter die Bude.“

Fest in der Hand den Honigkuchen

ist Fritzchen vorne das Knöpfchen am Suchen.

Der kalte Wind pfiff ihm um die Ohren,

die Fingerchen waren schon blau gefroren.

Deshalb traf er einige Male

das Lebkuchenherz mit seinem Strahle.

Das kleine Fritzchen merkte es gleich,

denn der Honigkuchen wurde ganz weich.

Danach sagte er ohne Unterlass

„Opa, mein schönes Herz ist nass!“

Da ging halt der Opa, der einzig Gute,

mit Fritzchen zurück an die Zuckerbude

und stillte den großen Schmerz

mit einem neuen Lebkuchenherz.

Nun hatte er zwei Herzen und es war ja klar,

dass eines davon nicht in Ordnung war.

Doch Fritzchen wollte sich damit nicht befassen,

und dieses den Opa entscheiden lassen.

Der Opa wusste auch hier in der Tat

gleich wieder einen guten Rat:

„Weißt Du, mein Junge, das machen wir so,

das schenken wir der Oma, die tunkt sowieso!“

Verfasser unbekannt
 
Steinbock75 24.11.2019 19:11
An Weihnachten kann ick och Mäuschen sein.😁 Schönes Gedicht.
 
(Nutzer gelöscht) 24.11.2019 19:56
:O)
Ich wollt, ich wär ein süsser Stern
Ich wollt, ich wär ein süsser Stern,
Dann hättest du mich wirklich gern.
Ein Stern mit Zuckerglanz,
Mit allen sieben Zipfeln ganz.

Ich wollt ich wär ein süsser Stern
Dann hättest du mich zum Fressen gern.
Noch lieber aber wär ich gern,
Ein Leben lang dein Augenstern.

(Autor unbekannt; nach einem alten Schweizervers, übersetzt von Monika Minder)
 
Junggebliebene 24.11.2019 19:57
Schön, kannte ich noch nicht.
 
(Nutzer gelöscht) 24.11.2019 20:03
Ein Weihnachtsgedicht (Heinz Erhardt)

Der Karpfen kocht, der Truthahn brät,
man sitzt im engsten Kreise
und singt vereint den ersten Vers
manch wohlvertrauter Weise.

Zum Beispiel “O, du fröhliche”,
vom “Baum mit grünen Blättern” –
und aus so manchem Augenpaar
sieht man die Tränen klettern.

Die Traurigkeit am Weihnachtsbaum
ist völlig unverständlich;
man sollte lachen, fröhlich sein,
denn ER erschien doch endlich!

Zu Ostern – da wird jubiliert,
manch buntes Ei erworben!
Da lacht man gern – dabei ist er
erst vorgestern gestorben.
 
Junggebliebene 24.11.2019 20:09
Toll, kannte ja schon Einiges von ihm, dieses Gedicht nicht.
 
perfectday 24.11.2019 20:09
Advent Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken, Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel, häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, von Ferne her durchbricht, den dunklen Tann ein helles Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer, die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht, hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege, seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein: Am Niklasabend muss es sein.
Und als das Häslein ging zur Ruh, das Rehlein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn, den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase, zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase,
und ruhet weiter süß im Dunkeln, derweil die Sterne traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muss die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. 
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen, nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied, was der Gemahl bisher vermied.
Behält ein Teil Filet zurück  als festtägliches Bratenstück.
Und packt sodann, es geht auf vier, die Reste in Geschenkpapier.
Von Ferne tönt's wie Silberschellen, im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ists, der in so tiefer Nacht, so spät noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Schlitten, mit einem Hirsch herangeritten.
Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen?
Die sechs Pakete, heil'ger Mann, s' ist alles, was ich geben kann.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise, die Silberschellen klingen leise,
im Försterhaus die Kerze brennt, die Glocke klingt, es ist Advent.
Loriot
 
Junggebliebene 24.11.2019 20:12
LOL, auch nicht schlecht.
 
perfectday 24.11.2019 20:15
When the snow falls wunderbar
and the children happy are,
when the Glatteis on the street
and we all a Glühwein need,
then you know, es ist soweit:
she is there, the Weihnachtszeit!


Every Parkhaus ist besetzt,
weil the people fahren jetzt
all to Kaufhof, Mediamarkt;
kriegen nearly Herzinfarkt!
Shopping hirnverbrannte things,
and the Christmasglocke rings.


Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuß- and Mandelkeks.
Daddy in the Nebenraum
schmückt a Riesen-Tannenbaum.
He is hanging auf the balls,
then he from the Leiter falls.

Finally the Kinderlein
to the Zimmer kommen rein,
and es sings the family
schauerlich "Oh, Christmastree".
And then jeder in the house
is packing die Geschenke aus.
 
Steinbock75 24.11.2019 20:16
😂
 
Junggebliebene 24.11.2019 20:19
Toll, was man hier alles liest..da kann ich meinen Fundus um Vieles erweitern.
 
(Nutzer gelöscht) 24.11.2019 20:49
Lieber, guter Weihnachtsmann
Lieber, guter Weihnachtsmann
Schau mich nicht so böse an.

Stecke deine Rute ein,
Ich will auch immer artig sein.
Autor: unbekannt
 
Eisblume50 24.11.2019 20:56
Advent
Rainer Maria Rilke (1875-1926)

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt.
Und manche Tanne ahnt wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird;
Und lauscht hinaus.

Den weißen Wegen streckt sie die Zweige hin – bereit
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.
 
Rollatorpilotin 24.11.2019 21:00
Knecht Ruprecht

Von drauss’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit grossen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht’ durch den finstern Tann,
Da rief’s mich mit heller Stimme an:

„Knecht Ruprecht“, rief es, "alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt’ und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg’ ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!

Ich sprach: „O lieber Herr Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo’s eitel gute Kinder hat.“ -

„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“

Ich sprach: „Das Säcklein das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
Fressen fromme Kinder gern.“ -

„Hast denn die Rute auch bei dir?“

Ich sprach: „Die Rute, die ist hier:
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil den rechten.“

Christkindlein sprach:„So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“

Von drauss’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hier innen find’!
Sind’s gute Kind’, sind’s böse Kind’?

(Theodor Storm, 1817-1888, deutscher Schriftsteller)

Knecht Ruprecht, Entstehung 1882, Erscheinung 1889.
 
Junggebliebene 24.11.2019 21:07
Toll, danke Euch.

Hier eine Geschichte für die Freunde des etwas schwarzen Humors.


Nachkriegs-Weihnacht
von Franz Kleinrath

Glei, nach 'm Kriag, im 46er Jahr,
hats nix zum Essn gebn,
und des is wahr!
Da war des scho allahand,
wennst mit an Bauern warst verwandt.
Net zum verachtn war do a
a Onkl in Amerika!

Am heilign Abend, i schrei "Hurra!,
a Packerl aus Amerika!",
von unsra liabn Tante Rosn,
gefüllt mir hoffnungsvollen Dosn.
I reiß glei auf und reck mein Hals,
obn drauf san pfeigrod 3 Pfund Schmalz.
"A Kilo Bohnakaffee - schau -
a große Dosn mit Kakau!"
Und nebn dro, o guate Seel,
a Büchsn mit Olivnöl,
a große Dosn Reis,
zwoa Kilo Mehl,
wia Schnee, so weiß!

Und alles schrieb die Tante Rosn
höchst eigenhändig auf die Dosn.
Bloß von da Weißblechdosn untn,
da war des Zetterl hoit vaschwundn.
Was kannt in dera Dosn sei?
I habs probiert - a paarmoi glei.
Es war net saua und net siaß,
gschmeckt hats wia eigeschlaffane Füaß.
So ham mia uns die Köpf zerbrocha:
"Was kannt ma aus dem Puiva kocha?"

D' Mam moant: "Des kunnt a Schmankal sei,
mia kocha draus an guatn Brei!"
So haut sie glei mit Muich und Ei
des Puiva in de Pfanna nei.
An guatn Rat gibt ihr no d' Oma:
"Tua nei a Prisn Zimtaroma,
rührs zsamm no mit an Löffe Schmoiz
und tua dazua a Prisn Soiz!"
Und mit am Eibrenn und an Zwiebl,
hats wirkli gschmeckt - war gar net übl!

Ja, liabe Leut, scho drei Tag drauf
klärt mit am Briaf sich alles auf.
Und schuid dro, 's is a schwacha Trost,
warn bloß die Schlampa von da Post!

Denn Tante Rosn, die hat gschriebn:
"I schick euch heit a Packerl nach drübn
mit lauta scheene, guate Sachn
und hoff, dass de a Freud euch machn.
Nur, was ihr leida no net wisst's,
dass Onkl Schorsch jetzt gstorbn is.
Er war trotz seina 90 Jahr
a echta Baia, des is wahr!
I will sein' letztn Wunsch euch kündn:
dahoam wui er sei Ruahstatt findn.
Und so sei es, wie es sei:
setzt 'zn halt in aller Stille bei!
Sei Aschn is in da Weißblechdosn - !
In stiller Trauer: Tante Rosn."

Und so ham mia, - mia wer'n des nia vagessn,
an Weihnachtn '46 unsern Onkl aufgfressen!
 
Frangipani 24.11.2019 21:08
Advent, Advent, ein Gänslein rennt..
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.

(Mit Messer und Gabel in den Händ'..) 😀
 
(Nutzer gelöscht) 24.11.2019 21:17
Advent, Advent, ein lichtlein brennt. 
erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der tür
wenn das fünfte lichtlein brennt, dann hast du weihnachten verpennt
 
sophi1 24.11.2019 22:46
                                  Weihnachten
                           Joseph von Eichendorff

                          Markt und Straßen stehn
                                  verlassen,
                         Still erleuchtet jedes Haus,
                     Sinnend geh ich durch die Gassen,
                          Alls sieht so festlich aus.

                      An den Fenstern haben Frauen
                          Buntes Spielzeug fromm
                                geschmückt.
                       Tausend Kindlein stehn und
                                   schauen,
                        Sind so wundervoll beglückt.

                     Und ich wandre aus den Mauern
                        Bis hinaus ins freie Feld,
                        Hehres Glänzen, heil´ges
                              Schauern!
                     Wie so weit und still die Welt!

                   Sterne hoch die Kreise schlingen,
                      Aus des Schnees Einsamkeit
                   Steigt´s wie wundervolles Singen

                                      -

                       O, du gnadenreiche Zeit!

 
 
(Nutzer gelöscht) 24.11.2019 23:46
ein nachdenklich stimmendes Weihnachtsgedicht von Erich Kästner

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Einmal kommt auch eure Zeit.
Morgen ist’s noch nicht soweit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden.
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!
Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.
Christentum, vom Turm geblasen,
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen -
Lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt’s an Holz!
Stille Nacht und heil‘ge Nacht -
Weint, wenn’s geht, nicht! Sondern lacht!

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte recht so weit …
Ach, du liebe Weihnachtszeit!
 
Junggebliebene 25.11.2019 00:27
Wirklich schöne Gedichte...besinnlich und zum Nachdenken.
 
(Nutzer gelöscht) 25.11.2019 09:50
@JG Was für eine herrliche bunte Mischung. Zum dahinschmelzen, schmunzeln und nachdenken.
Einfach toll zu lesen. Vielen Dank für die Idee😊
 
Junggebliebene 25.11.2019 09:54
Danke....mir kam die Idee als ich mein Weihnachtszeug zum Dekorieren in der Hand hatte.
 
Junggebliebene 25.11.2019 13:58
Das ist zwar kein Gedicht, möchte aber trotzdem diese Geschichte hier einstellen.


"Mit Gott zu Mittag gegessen...

   

Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebte,  ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit  einigen Coladosen und mehreren Schokoladenriegeln und machte sich auf  die Reise. Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort  sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute,  die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten. Der kleine Junge setzte  sich zu der Frau auf die Bank und öffnete seinen Rucksack. Er wollte  sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau.  Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Und es war ein  wundervolles Lächeln! Der kleine Junge wollte dieses Lächeln noch einmal  sehen und bot ihr auch eine Cola an. Und sie nahm die Cola und lächelte  wieder - noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig. Die  beiden saßen den ganzen Nachmittag lang auf der Bank im Park, aßen  Schokoriegel und tranken Cola - aber sprachen kein Wort. Als es dunkel  wurde, spürte der Junge, wie müde er war und er beschloss, zurück nach  Hause zu gehen.  Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich um.  Er ging zurück zu der Frau und umarmte sie. Die alte Frau schenkte ihm  dafür ihr allerschönstes Lächeln.

Zu Hause sah seine Mutter die Freude  auf seinem Gesicht und fragte: "Was hast du denn heute Schönes gemacht,  dass du so fröhlich aussiehst?" Und der kleine Junge antwortete: "Ich  habe mit Gott zu Mittag gegessen - und sie hat ein wundervolles  Lächeln!" Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn schon  auf sie wartete. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah. Und  sie antwortete: "Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und er ist viel  jünger, als ich gedacht habe."
 
Junggebliebene 25.11.2019 13:59
Einmal im Jahr lese ich diese Geschichte den Senioren vor.
 
sophi1 25.11.2019 14:08
Danke, das ist eine wunderschöne Geschichte!
Singt ihr auch mit den Senioren?
 
Junggebliebene 25.11.2019 14:25
Ja, wir singen auch.
2 Mal im Monat leite ich eine kleine Gruppe .
Es sind an Demenz Erkrankte und wir basteln,singen etc.mit Ihnen.
Ansonsten besuche ich wöchentlich Einige....mache das seit 11 Jahren ehrenamtlich.
Aber eigentlich gehört das nicht in diesen Blog.
 
(Nutzer gelöscht) 25.11.2019 16:46
JG Bei dem Eintrag um 13:58 Uhr hatte ich Gänsehaut...wie wunderbar!!!
 
waldfee127 25.11.2019 18:10
Ein guter Freund des Weihnachtsmanns

Wie jedes Jahr hat der Weihnachtsmann
seinen Urlaub sehr genossen.
Er war an der See, hat getaucht und gesurft
und sich abends ein Bier eingegossen.

Im Sommer nimmt er den Bart ganz ab
und geht mit Bermudas zum Strand.
Er wird zum Glück so kahl rasiert
von niemandem erkannt.

Wenn er vom Surfen müde ist,
dann liest er dicke Romane,
liegt in der Sonne, denkt nicht ans Geschäft
und isst Erdbeer-Eis mit Sahne.

Ab September lässt er den Bart wieder wachsen,
im November packt er die Sachen,
und Anfang Dezember fährt er zurück,
um die Weihnachtsarbeit zu machen.

Daheim angekommen geht er zum Stall,
inspiziert dort den Weihnachtsschlitten.
Danach striegelt er das alte Rentier,
es hat unter der Trennung gelitten.

Das Tier ist im Sommer auf der Wiese
und hat es dort gut und schön,
und doch scheint es ist immer etwas gekränkt
beim ersten Wiedersehen.

Dieses Jahr ist es ganz und gar unversöhnlich,
es zeigt sich sogar renitent,
und tut, als ob’s nach der langen Zeit
den Weihnachtsmann gar nicht mehr kennt.

Und schlimmer noch, es schlägt sogar aus
mit dem linken Hinterfuß
und gibt dem verdutzten Weihnachtsmann
gehörig eins auf die Nuss.

Der stürzt zu Boden, ist ziemlich benommen,
sein Kopf fühlt sich an wie betäubt.
Inzwischen tut dem Rentier natürlich
der Schlag mit dem Huf längst schon leid.

Doch diese Reue nützt nun nichts mehr.
Geschehen ist geschehen.
Beim Stürzen ist auch noch das Bein gebrochen,
der Weihnachtsmann kann nicht mehr gehen.

„Wer soll jetzt die Arbeit machen?
Was wird aus all den Geschenken?
Die müssen doch rechtzeitig in jedes Haus,
und ich kann den Schlitten nicht lenken!“

Der Arzt kommt ins Haus, legt das Bein in Gips,
verschreibt dazu noch zwei Krücken
und rät, die nächsten fünf bis sechs Wochen
mit Lesen zu überbrücken.

„Ich lese“ erwidert der Weihnachtsmann
nur im Sommer und zwar am Meer!
Im Dezember habe ich Hochkonjunktur,
da muss ein Ersatzmann her!“

Zum Glück hat der Weihnachtsmann einen Freund,
der kennt sich mit Kindern gut aus,
er liefert ebenfalls einmal im Jahr
seine Gaben in jedes Haus.

Der Freund befindet sich grade im Urlaub,
für ihn ist es Ferienzeit,
doch ist er per Handy zum Glück zu erreichen
und gleich zur Hilfe bereit.

Er macht seine Sache wirklich gut
und pünktlich zur Weihnachtsfeier
findet jedes Kind unterm Baum die Geschenke
und wie seltsam: zwei bunte Eier!
 
Junggebliebene 25.11.2019 18:30
Eine süße Geschichte,lach.
 
(Nutzer gelöscht) 25.11.2019 22:22
Kurt Tucholsky

Weihnachten

So steh ich nun vor deutschen Trümmern
und sing mir still mein Weihnachtslied.
Ich brauch mich nicht mehr drum zu kümmern,
was weit in aller Welt geschieht.
Die ist den andern. Uns die Klage.
Ich summe leis, ich merk es kaum,
die Weise meiner Jugendtage:
O Tannebaum!

Wenn ich so der Knecht Ruprecht wäre
und käm in dies Brimborium
– bei Deutschen fruchtet keine Lehre –
weiß Gott! ich kehrte wieder um.
Das letzte Brotkorn geht zur Neige.
Die Gasse gröhlt. Sie schlagen Schaum.
Ich hing sie gern in deine Zweige,
o Tannebaum!


Ich starre in die Knisterkerzen:
Wer ist an all dem Jammer schuld?
Wer warf uns so in Blut und Schmerzen?
uns Deutsche mit der Lammsgeduld?
Die leiden nicht. Die warten bieder.
Ich träume meinen alten Traum:
Schlag, Volk, den Kastendünkel nieder!
Glaub diesen Burschen nie, nie wieder!
Dann sing du frei die Weihnachtslieder:
O Tannebaum! O Tannebaum!
 
(Nutzer gelöscht) 25.11.2019 22:29
Danke Euch für die schönen Weihnachtsgeschichten🎅
 
Junggebliebene 26.11.2019 00:21
Ein seltsamer Wettkampf zum Heiligen Abend

Weihnachtsgedicht

Zum Weihnachtsmännerchampionat
stehn drei Experten schon parat,
die allesamt vor Ehrgeiz glühen
und große Kampfeslust versprühen.
Bereit steht auch die Jury schon,
um mahnend und mit Unterton
“Viel Glück!” zu wünschen, “Macht es gut!
Seht zu, dass ihr viel Gutes tut!”
Das Wettkampftrio, froh und wacker,
macht sich sogleich und flink vom Acker,
ein jeder denkend bei sich still:
“Ich siege, weil ich muss und will!”
Nun heißt es für die Jury harren.
Wie machen sich wohl die drei Narren?
Der Schnee fällt sanft, die Kerzen schimmern.
In allen Häusern, Stuben, Zimmern
versammelt man sich schon zum Fest.
Ein Heiligabend at it’s best.
Nur vier, fünf Stunden ist man fort,
dann steht bereit man zum Rapport.
Die Jury aber ist ganz Ohr.
Schon trägt der erste Kämpfer vor:

“Weihnachten ist das Fest der Rute!
Ich glaub im Kind nicht an das Gute!
Die Gören brauchen strenge Pflege.
Drum setzte’s bei mir viele Schläge.
Geschenke, Donner und Potzblitz!
gab’s heute keine, wär ja ‘n Witz!
Gott sei’s gedankt, dass sich zum Fest
endlich mal recht erziehen lässt.
Ich hab es hundert Pro erkannt:
Es hilft nur eine harte Hand!
Weil allein mein Weg richtig wär,
gebührt nur mir die Siegesehr.”

“Weihnachten ist das Fest der Liebe!
O gebe Gott, dass es so bliebe!”,
Er flüstert leis’, doch siegesfroh
nunmehr Wettkämpfer Nummer zwo.
“Die Rute ließ ich gleich daheim.
Man muss doch auch mal gnädig sein.
Ob Gameboy, Süßes, Quietscheente…
Von mir gab’s haufenweis’ Präsente.
Nur so – so höre man und staune –
hält man die Kinderchen bei Laune.
Weil allein mein Weg richtig wär,
gebührt nur mir die Siegesehr.”

“Nee, nee!” Der dritte Weihnachtsmann
ist zu berichten numehr dran.
“Wieso denn solch Extreme nur?
Von echter Liebe keine Spur!
Es braucht das Kind, Schockschwerenot!
die Peitsche und das Zuckerbrot!
Wenn’s artig war, kriegt es Geschenke.
Wenn nicht, so, Nummer Zwei, bedenke,
braucht es auch eine kleine Strafe.
Nur so erhält man liebe, brave
und wohlerzog’ne Kinderlein
vorm Weihnachtsbaum im Kerzenschein.
Weil allein mein Weg richtig wär,
gebührt nur mir die Siegesehr!”

Nachdem nun alles vorgetragen,
gilt’s bei der Jury anzufragen,
wer aber – und, ob knapp ob glatt –
das Championat gewonnen hat.
Die Wettkämpfer sind siegessicher
und – was noch viel verwunderlicher –
allsamt gewiss, dass ganz nach Plan
das Rechte heute man getan.
Die Jury muss nicht lange tagen,
geklärt sind längstens alle Fragen.
“The winner is… Der Sieger heute –
so geben wir bekannt, ihr Leute –
von euch drei Narren keiner, nein!
Wie kann man bloß so narrisch sein?
Wisst ihr denn nicht… Muss ich’s entschleiern,
weshalb wir heut´ die Weihnacht feiern?
Jesus, der Heiland ist geboren,
Er, der als König auserkoren.
ER starb in schweren Todesketten,
um uns Geschöpfe zu erretten.
Der Weihnachtsmann ist nur ein Schmarrn,
ist Lüge, ja beinah ein Wahn,
den sich die Menschen ausgedacht,
wahrscheinlich nach durchzechter Nacht…”

So spricht die Jury. --- Tief betroffen
und schwer enttäuscht nach allem Hoffen,
begeben sich die Weihnachtsmannen
mit ziemlich schnellem Schritt von dannen.
Und jeder weiß, dass er nicht wär
der Rechte für die Siegesehr.
Man schleicht nach Haus, man denkt viel nach.
Und überwindend alle Schmach,
den Ehrgeiz und das Lügenübel,
nimmt jeder gleich zur Hand die Bibel,
um nachzulesen: Was, Bittschön,
ist wirklich Weihnachten geschehn?
Und Gott allein – sonst keinem mehr! -
gebühret heut´ die Siegesehr…

(Weihnachtsgedicht, Autor: Arne Baier, 2007)
 
Junggebliebene 26.11.2019 00:38
Das hier hat garantiert ein Autofahrer geschrieben,lach.

Der gute alte Weihnachtsmann
hat nun mehr nur noch Lumpen an,
sein Sack zerschlissen, der Schlitten alt,
hier tobt wohl die Naturgewalt.
Nein, er hat nur Maut entrichtet,
an jeder Stelle, die ihn gesichtet,
das Weihnachtsfest ist in Gefahr
und es wird schlimmer,
Jahr um Jahr.
Ein Spendenkonto muss nun her,
dann heißt es wieder – es weihnachtet sehr!
 
(Nutzer gelöscht) 26.11.2019 03:43
sophie51

💓Joseph von Eichendorff❤

Ein grandioser Dichter, mein Lieblingsdichter!
 
Eisblume50 27.11.2019 21:13
Heilige Nacht

Geboren ward zu Bethlehem
ein Kindlein aus dem Stamme Sem.
Und ist es auch schon lange her,
seit's in der Krippe lag,
so freun sich doch die Menschen sehr
bis auf den heutigen Tag.
Minister und Agrarier
Bourgeois und Proletarier –
es feiert jeder Arier
zu gleicher Zeit und überall
die Christgeburt im Rindviehstall.
(Das Volk allein, dem es geschah,
das feiert lieber Chanukka.)

Erich Mühsam
 
(Nutzer gelöscht) 28.11.2019 03:05
❄⛄🌠🎠📯🎄~ Weihnachten ~🎄📯🎠🌠⛄❄

Ich wünsche mir in diesem Jahr
mal Weihnacht, wie sie früher war.
Kein Rennen zur Bescherung hin.
Kein Schenken ohne Sinn.

Ich wünsch mir keine teure Sache,
aus der ich mir doch gar nichts mache.
Ich möchte nur ein winzigkleines Stück
vom verlornen Weihnachtszauber zurück.

Dazu frostklirrend eine Heilge Nacht,
die frischer Schnee winterlich gemacht.
Und leuchtender als sonst die Sterne:
So hätt ichs zur Bescherung gerne.

Wohl auch das Läuten ungezählter Glocken,
die Mitternachts zur Mette locken.
Voll Freude angefüllt die Herzen,
Kinderglück im Schein der Kerzen.

Könnt diese Nacht geweiht doch sein!
Nicht überladen mit Wohlstand - eher klein!
Dann hörte man wohl unter allem Klingen
vielleicht mal wieder Engel singen.

Ach, ich wünsche mir in diesem Jahr
Weihnacht, wie sie als Kind mir war.
Es war einmal, so lang ists gar nicht her,
für uns so wenig so viel mehr...

(Verfasser mir unbekannt)
 
Junggebliebene 28.11.2019 11:13
Danke, sehr schönes Gedicht.
 
sophi1 03.12.2019 20:17
@Orchidee, das Gedicht war mir nicht bekannt, also Onkelb Google befragt, weil es mir gefiel .
Es wurde von Jutta Gornik geschrieben.
Buchtitel wie- Die Regenbogensucher, und - 1989 er Schicksale klingen interessant und einfühlsam. Vllt. werde ich mir eines besorgen.
 
(Nutzer gelöscht) 04.12.2019 05:39
Junggebliebene

Es freut mich, dass Dir das Gedicht gefällt.🙂

sophie51

Vielen lieben Dank!

Ich wünsche Euch allen-eine besinnliche und friedvolle Adventszeit und ein wunderschönes Weihnachtsfest-womöglich im Kreise derer Menschen-welche Euch lieben.

Franzi
 
sophi1 04.12.2019 12:10
Danke Franzi, das wünsche ich dir und allen anderen auch.
☀❄
Ein Zeichen für Weihnachten gibt es nicht.🤔
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