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selbstverantwortete Wohngemeinschaft für körperlich behinderte Menschen

selbstverantwortete Wohngemeinschaft für körperlich behinderte Menschen 
Wir sind 4 Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, verschiedenen körperlichen Einschränkungen und somit auch unterschiedlichem Assistenz-Bedürfnissen.

Wir möchten gemeinsam wohnen und zwar in einer selbstverantworteten Wohngemeinschaft ! 
Das heißt, unsere gewünschte Lebens- und Wohnform soll trägerunabhängig sein.

Wir wollen unsere Assistents persönlich aussuchen und mit notwendiger Unterstützung unseren Alltag selbstbestimmt leben. 

Wir benötigen eine 24 stündige Anwesenheit der Assistenz. 

Kann uns hier jemand weiterhelfen ?

Antworten gerne an Nachtschwaermerin 

Kommentare

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Megamolly 07.03.2020 06:50
Hallo Nachtschwärmerin,

Weiterhelfen kann ich dir leider nicht .... aber ich wollte dir/euch einfach viel Glück wünschen für das tolle Vorhaben, find ich echt Klasse. 👍
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2020 07:17
Tolle idee,das einzige was mir dazu einfällt,
Ist das persönliche budget.
Damit kann man seine Assistenz selbstbestimmt einstellen und bezahlen.
Gibt hier bestimmt user
,die da mehr dazu schreiben können.
 
Bluemchen49 07.03.2020 08:00
Ich kannte mal jemanden über HL,der in so einer Wohngemeinschaft lebte und sehr zufrieden  war damit.
Ich habe aber keinen Kontakt mehr zu ihm und auf HL scheint er nicht mehr zu sein.
Das sollte dir Mut machen dafür immerhin.
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2020 10:14
Schön, dass ihr euch gefunden habt und ein solches WG-Projekt gemeinsam starten wollt. Ich kenne viele Menschen mit Behinderung, die mit Assistenz leben - in verschiedenen Städten und auf dem flachen Land in Bayern, NRW und Schleswig-Holstein. Und ich kenne noch mehr AssistentInnen. 

Ich möchte aus vielen Beobachtungen heraus folgendes zu bedenken geben:

Das Recht, Assistenz zu bekommen, ist längst nicht gleichbedeutend mit dem Finden geeigneter AssistentInnen. Es klingt gut und ist in der Vorstellung toll, sich seine Leute selbst aussuchen zu können. In der Realität ist es oft so, dass ausgeschriebene Stellen monatelang vakant sind, weil sich keiner bewirbt. Letztlich hat man dann doch wieder keine Wahl, weil man irgendwann einfach nehmen muss, was kommt. Die besten Chancen hat man meiner Erfahrung nach in Universitätsstädten, weil sich die Assistenz sehr gut als Studentenjob eignet. Die Fluktuation ist da natürlich recht hoch. Auf dem Lande ist es ungleich schwieriger, Leute zu finden. Ich kenne mehrere Assistenznehmer, bei denen die Eltern sehr fleißig unbesetzte Schichten übernehmen müssen, um das Modell als solches für das eigene Kind nicht zu gefährden. Eine Bekannte ist, nachdem sie ewig niemanden gefunden hat, auf einen Pflegedienst umgestiegen, der einzelne Assistentinnen jeweils für zwei oder drei Wochen aus Polen und Tschechien bringt. Das ist vermutlich nicht das, was ihr sucht.

Den Kostenträgern wird eure Idee gefallen, gemeinsam zu wohnen und Assistenz zu teilen. Den meisten Assistenten wird das weniger gut gefallen, denn es bedeutet für sie, dass sie sich nicht nur auf die Bedürfnisse eines einzelnen Menschen einstellen müssen - und dass letzten Endes mehr zu tun ist. Assistenz ist nirgendwo besonders gut bezahlt. Dieser Job lohnt sich für Assistenten meist nur, weil sie da - je nach Behinderung - nebenbei in Leerlaufzeiten ihre eigenen Interessen verfolgen können: Lernen, schreiben, Orga weiterer Jobs ... Je weniger Leerlaufzeiten zu erwarten sind, desto schwieriger wird es, Leute zu finden. Deshalb haben es meiner Beobachtung nach auch Paare mit Assistenzbedarf noch schwerer, Assistenz zu finden, als Einzelpersonen. 

Die meisten Assistenten, die ich kenne oder deren Stellengesuche ich lese, haben übrigens noch weitere Jobs / Aufgaben / Projekte (freiberufliche oder selbständige Tätigkeiten, Studium, Pflege der Eltern zu Hause...). Sie suchen deshalb Assistenzstellen mit der Möglichkeit zu Blockdiensten, wollen also möglichst ihre gesamten Arbeitsstunden eines Monats in ein oder zwei Schichten erledigen. Das geht natürlich auch nur, wenn man dazwischen wirklich auch schlafen und Pausen machen kann. Menschen mit sehr hohem Assistenzbedarf, die auch nachts oft Hilfe brauchen, weil sie z.B. gelagert werden müssen, haben daher deutlich mehr Probleme, gute Assistenten dauerhaft zu finden.

Und last not least: ihr seid als Arbeitgeber verantwortlich für sehr viel Bürokratie-Kram. Ihr müsst monatlich Dienstpläne erstellen, pünktlich die Abrechnungen machen und den Angestellten das Gehalt überweisen - ganz egal, wie es euch zu Monatsende bzw -anfang gerade geht -, ihr müsst euch um Krankheits- oder Schwangerschaftsvertretungen kümmern (eine schwangere Assistentin fällt ab Bekanntwerden der Schwangerschaft SOFORT monatelang aus) und bei Kündigungen neue Assistenten finden. Und ihr müsst euch, mehr noch als im Heim, mit den Eigenheiten der AssistentInnen arrangieren, weil davon teilweise deren Verfügbarkeit und Einsetzbarkeit abhängt. Ich kenne z.B. Leute, die ihren Hund oder ihr Kleinkind mit zum Dienst bringen müssen - und Assistenznehmer, die sich darauf eingelassen haben, weil sie niemand anderen gefunden haben. 

Ich will euch nicht entmutigen, denn letzten Endes ist das Assistenz-Modell trotz allem für viele Menschen das beste. Aber ich möchte euch darauf hinweisen, dass hinter "sich die Assistenten selbst aussuchen können" sehr viel mehr steckt, was man sich vielleicht nicht vorstellen kann, wenn man damit noch nie zu tun hatte. 

Ach ja, neben dem persönlichen Budget gibt es das Arbeitgeber-Modell. Das ist meiner Beobachtung nach deutlich besser. 
 
(Nutzer gelöscht) 07.03.2020 10:44
erkundige dich doch mal bei einem der vielen Pflegestützpunkte. außerdem könnte euch der Integrationsfachdienst weiterhelfen bzw. Rat geben
 
Krebsi61 07.03.2020 11:15
In Marburg gibt es einen Verein (fib), gegründet von Betroffenen, der die Arbeitgeberfunktion übernimmt. Hat den Vorteil, dass es auch Springer gibt und nicht gleich entlassen werden muss, wenn die Chemie nicht stimmt, denn dann kann die Assistenz die Einsstzstelle wechseln. Und die muss stimmen, denn man lebt möglicherweise schon sehr eng miteinander. Auch hier sind es oft Studierende, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen oder zumindest einen Teil davon. Es gibt aber auch Hauptamtler in Vollzeit. 
Off Topic: Nachtschwärmerin, auf die Idee muss man erstmal kommen, aus einem Foto zwei zu machen, und hast du die geringe Auflösung bewusst gewählt?
 
LukeFR 07.03.2020 11:26
Ähnlich, wie Krebsi es beschreibt, läuft es in Frankfurt mit "selbst e. V.".
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