Eigentlich finde ich es schade....
16.05.2021 21:00
Eigentlich finde ich es schade....
16.05.2021 21:00
Eigentlich finde ich es schade....
dass heute keine Liebesbriefe mehr geschrieben werden. So sehr ich auch die modernen Möglichkeiten der Kommunikation schätze - aber irgendwie fehlt doch etwas. Wahrscheinlich hat keine/r von Euch mitbekommen, wie das war: Man hat nicht täglich einen Zweizeiler 'rausgehauen, sondern sich vorher lange überlegt, was man schreibt. Man war aufgeregt und nervös, wenn man einen Brief erwartete, ging mit klopfendem Herzen zum Briefkasten - und dann ja, Glückseligkeit oder größtes Unglück. Man roch das Parfum oder Rasierwasser des geliebten Menschen. Man war glücklich. Selbst, wenn die Beziehung dann zu Ende war, man hatte die Briefe, konnte sich erinnern, dass man einmal so wahnsinnig glücklich war-
Heute bleibt nichts. Telefongespräche sind nach spätestens einem Tag vergessen, wenn man viel, viel Glück hat, bekommt man ab und zu einen Zweizeiler per Email...
(Ich habe gerade gelesen, dass der Briefwechsel zwischen Albert Camus und Maria Césares inzwischen auf Deutsch veröffentlicht wurde).
Heute bleibt nichts. Telefongespräche sind nach spätestens einem Tag vergessen, wenn man viel, viel Glück hat, bekommt man ab und zu einen Zweizeiler per Email...
(Ich habe gerade gelesen, dass der Briefwechsel zwischen Albert Camus und Maria Césares inzwischen auf Deutsch veröffentlicht wurde).
Kommentare
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Nordlicht1961 16.05.2021 21:20
Doch, natürlich habe ich die Zeiten miterlebt und habe Liebesbriefe geschrieben und bekommen. Das war wirklich etwas Besonderes. In unserer schnelllebigen Zeit kann man es sich kaum noch vorstellen, wie lange man mitunter warten musste, bis ein Brief ankam. Und dann stelle man sich vor, wie es noch in Zeiten vorher war. Wir kennen das zB aus Jane-Austen-Romanen, die im besten Postkutschenzeitalter um 1800 angesiedelt waren. Aber das hatte auch sein Gutes. Wenn der Postzusteller (wieder zu unseren Zeiten) durch war, hatte man sozusagen seine Ruhe und konnte sich - traurig, enttäuscht oder glückselig - dem Alltäglichen widmen. Heutzutage ist man ja ständig auf Empfang und dadurch vielleicht abgelenkter, weniger konzentriert. Ich glaube, es ist heute auf eine andere Art anstrengender. - Nur ein spontaner Gedanke, vielleicht ist das aber auch Quatsch. Darüber denke ich mal nach. Danke für den Impuls.
Eisblume50 16.05.2021 21:40
@Aletheia, Du Glückliche! Bei mir ist es so, dass ich recht lange brauche, bevor ich mich zum Schreiben hinsetze. Sitze ich erst einmal an meinem Schreibtisch, mit allen Utensilien, die benötigt werden, dann flutscht es nur so. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass man keine Zweizeiler nach dem Motto: "Na, schöne Frau, wie geh
t's? Hier ist meine Handynummer" schreibt, sondern bissl ausführlicher und geistreicher.
@Nordlicht, das ist keineswegs Quatsch. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Was war eigentlich, bevor es eine reguläre Postzustellung gab und man nur die Möglichkeit hatte, seine Post jemandem, der zufällig in die gewünschte Gegend fuhr, die Briefe mitzugeben? Ja, Jane Austen. Andererseits die Krimis von Agatha Christie, in denen geschildert wurde, mit welcher Spannung die Menschen dreimal täglichauf ihre Post warteten - morgens, mittags und abends.
Aber für mich alte Frau wird es jetzt Zeit für die Heia, wo ich mich mit Jean sans Terre und seinem Bruder Richard, Coeur de Leon, beschäftigen werde.
t's? Hier ist meine Handynummer" schreibt, sondern bissl ausführlicher und geistreicher.
@Nordlicht, das ist keineswegs Quatsch. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Was war eigentlich, bevor es eine reguläre Postzustellung gab und man nur die Möglichkeit hatte, seine Post jemandem, der zufällig in die gewünschte Gegend fuhr, die Briefe mitzugeben? Ja, Jane Austen. Andererseits die Krimis von Agatha Christie, in denen geschildert wurde, mit welcher Spannung die Menschen dreimal täglichauf ihre Post warteten - morgens, mittags und abends.
Aber für mich alte Frau wird es jetzt Zeit für die Heia, wo ich mich mit Jean sans Terre und seinem Bruder Richard, Coeur de Leon, beschäftigen werde.
(Nutzer gelöscht) 16.05.2021 21:42
ich denke die jugend ist da flexibler, haben die möglichkeit der videotelefonie etc.
die welt ist leider schnell lebiger geworden .
früher war es oftmals einfacher auf diese art ,mit einer kleinen geste großes zu bewirken.
wenn du heut was schickst, dann schick einen scheck 😂.
ein ex ( 40) hatte mir gerne briefe geschrieben , sei es mal so mit einem kleinen geschenk , oder nachher um mich zurück zu erobern .
gelesen hatte ich die briefe gerne .
die welt ist leider schnell lebiger geworden .
früher war es oftmals einfacher auf diese art ,mit einer kleinen geste großes zu bewirken.
wenn du heut was schickst, dann schick einen scheck 😂.
ein ex ( 40) hatte mir gerne briefe geschrieben , sei es mal so mit einem kleinen geschenk , oder nachher um mich zurück zu erobern .
gelesen hatte ich die briefe gerne .
(Nutzer gelöscht) 16.05.2021 21:46
Oh wie schön davon zu lesen .... und wie zufällig von Damen meiner Generation 
Ich habe eine alte, große, ausgemusterte Nähkassette meiner Mutter, in der meine Briefe von meiner Internatszeit bis zu meinen Liebesbriefen lagern - einer meiner größten Schätze.
Schon lange nicht mehr wurde ich so schön an die Zeit des Wartens auf einen Brief erinnert, wie durch eure Beiträge .....
Ich habe eine alte, große, ausgemusterte Nähkassette meiner Mutter, in der meine Briefe von meiner Internatszeit bis zu meinen Liebesbriefen lagern - einer meiner größten Schätze.
Schon lange nicht mehr wurde ich so schön an die Zeit des Wartens auf einen Brief erinnert, wie durch eure Beiträge .....
sophi1 16.05.2021 21:49
Stamme auch aus der briefeschreibenden Generation. Einige der Briefe habe ich aufgehoben, die schönsten natürlich!
Ua einen auf einem Notizblock in Reimform nach einer spontanen Übernachtung auf der Durchreise im geschichtsträchtigen Hotel "Elephant" in Weimar. Habe ihn gerade heute beim Blättern in einem Buch gefunden. Lach, es war einmal.
Gestern bekam ich einen Buchstabenbrief meiner 5-jährigen Enkelin und einen schön geschriebenen von meiner 11jährigen Enkelin (von den Fehlern abgesehen.😉). Habe mich riesig gefreut. So wird die Tradition aufrecht gehalten.
Briefe sind schon was ganz Besonderes, man nimmt sich Zeit und denkt an den Empfänger.
Meine Eltern haben sich auch wunderbare Briefe geschrieben.
Aber bei den heutigen Portokosten überlgt man es sich sicher dreimal.🤔
Ua einen auf einem Notizblock in Reimform nach einer spontanen Übernachtung auf der Durchreise im geschichtsträchtigen Hotel "Elephant" in Weimar. Habe ihn gerade heute beim Blättern in einem Buch gefunden. Lach, es war einmal.
Gestern bekam ich einen Buchstabenbrief meiner 5-jährigen Enkelin und einen schön geschriebenen von meiner 11jährigen Enkelin (von den Fehlern abgesehen.😉). Habe mich riesig gefreut. So wird die Tradition aufrecht gehalten.
Briefe sind schon was ganz Besonderes, man nimmt sich Zeit und denkt an den Empfänger.
Meine Eltern haben sich auch wunderbare Briefe geschrieben.
Aber bei den heutigen Portokosten überlgt man es sich sicher dreimal.🤔
lordofdarkness 16.05.2021 21:50
Ich habe 2018 angefangen Liebesbriefe mit der Hand zu schreiben und das letzte mal war, dieses Jahr.
Stilecht mit Tinte, aber mit Füllfederhalter, anstatt Feder.
Stilecht mit Tinte, aber mit Füllfederhalter, anstatt Feder.
Erynyen 16.05.2021 22:17
Ich habe als junges Mädchen mal einen sehr originellen Liebesbrief bekommen ...In Kreide geschrieben und gemalt ..Ganz gross vor meiner Haustür..Damals bin ich in den Erdboden versunken ..heute finde ich die Erinnerung wunderschön ...
Abendbrise 17.05.2021 00:21
Der Brief
Er liegt in meiner Hand
und hat Gesicht,
hat Augen.
Er lebt.
Er ist wer!
WER?
Ich seh’ der Zeilen Folge
und les’ und weiß,
Du bist es
der mir schrieb
mit sanfter Hand.
DU!
Er nimmt die Ferne fort
und ist wie Flut,
die eine Welle bringt,
wie nach gewesener Ebbe
zum Ufer hin.
NÄHE!
Er bringt dein Suchen
und es fällt
in meines Wesens Grund.
Hat Heimat dort,
wie beim Gebet ein Amen.
HARMONIE!
Ich ahne Hand und Stift
und liebevoll gebeugte Stirne.
Du schreibst Gedanken mir
von Gold bis Braun,
die leere Blätter füllen.
BRIEF!
© Helga B.
Er liegt in meiner Hand
und hat Gesicht,
hat Augen.
Er lebt.
Er ist wer!
WER?
Ich seh’ der Zeilen Folge
und les’ und weiß,
Du bist es
der mir schrieb
mit sanfter Hand.
DU!
Er nimmt die Ferne fort
und ist wie Flut,
die eine Welle bringt,
wie nach gewesener Ebbe
zum Ufer hin.
NÄHE!
Er bringt dein Suchen
und es fällt
in meines Wesens Grund.
Hat Heimat dort,
wie beim Gebet ein Amen.
HARMONIE!
Ich ahne Hand und Stift
und liebevoll gebeugte Stirne.
Du schreibst Gedanken mir
von Gold bis Braun,
die leere Blätter füllen.
BRIEF!
© Helga B.
sophi1 17.05.2021 00:36
Abendbrise, mein Kompliment für dein wunderbares, einfühlsames Gedicht. Auch deine Hompage habe ich besucht. Kann nur sagen, was ich dort lesen durfte, begeistert mich total. Dir alles Gute und willkommen hier .
Abendbrise 17.05.2021 00:56
Dankeschön Sophi1, für deine sehr nette Begrüßung und dein Lob. Freut mich sehr.
Alles Gute auch für dich, vielleicht liest man sich jetzt öfter. 💐
Alles Gute auch für dich, vielleicht liest man sich jetzt öfter. 💐
(Nutzer gelöscht) 17.05.2021 01:25
Sehr schön, Abendbrise! Auch von mir: herzlich willkommen 😀
(Nutzer gelöscht) 17.05.2021 07:50
Guten Morgen zusammen 
Ein von Hand geschriebener Brief, ist auch heute noch etwas ganz besonderes für mich
Früher schrieb ich Liebesbriefe, Liebeskummer-Briefe, heute schreibe ich Freundschaftsbriefe und liebe es.
Persönlicher geht es kaum, wenn man dem Brief dann noch seine eigene Note verleiht, einen besonderen Stift nimmt und Papier...herrlich
Ein von Hand geschriebener Brief, ist auch heute noch etwas ganz besonderes für mich
Früher schrieb ich Liebesbriefe, Liebeskummer-Briefe, heute schreibe ich Freundschaftsbriefe
und liebe es. Persönlicher geht es kaum, wenn man dem Brief dann noch seine eigene Note verleiht, einen besonderen Stift nimmt und Papier...herrlich
Eisblume50 17.05.2021 19:38
@Hohenpriesterin, die Nacht war einfach herrlich! Besonders, wenn man bedenkt, dass die beiden Herren seit ungefähr 800 Jahren mausetot sind!
@Abendbrise, danke für Dein wunderbares Gedicht! Ich hoffe, man hört öfter von Dir!
Allen anderen: Danke für Eure so positiven Beiträge. Ich hätte gar nicht zu hoffen gewagt, so viel Verständnis zu finden.
@Abendbrise, danke für Dein wunderbares Gedicht! Ich hoffe, man hört öfter von Dir!
Allen anderen: Danke für Eure so positiven Beiträge. Ich hätte gar nicht zu hoffen gewagt, so viel Verständnis zu finden.
Jetzt
Aber insgesamt hast du natürlich recht. Lange überlegt hab ich aber auch früher nie, ich hab immer einfach drauf los geschrieben. Genau wie heute. Nur dass damals keine Autokorrektur ins Gehege kam.