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"Der Kommissar"

"Der Kommissar" 
Ich bin echt kein Fan von Fussball ...

Was mich hingegen sehr interessiert sind die Lebensumstände anderer Menschen, anderer Regionen und Epochen.

Heute bin ich über die Krimi-Serie "Der Kommissar" in der ZDF-Mediathek gestolpert und sehe nun schon die zweite Folge (in schwarz-weiß!) an, vollkommen fasziniert beobachtend, wie sich gerade das Verhältnis zwischen den Geschlechtern in mehr als 50 Jahren in vielerlei Hinsicht verändert hat.

Dort sehen wir beispielsweise, dass die Frau sich bückt, um ihrem gleichaltrigen Gatten die Schuhe an- und später wieder auszuziehen; der Sekretärin der Teller hingehalten wird, damit sie Essen nachlegt, statt dass der Mann selbst fünf Schritte geht.
Vermutlich ganz normale, alltägliche Situationen in der damaligen Zeit?

Auch die Sprache, die Kleidung, die Frisuren, die Wohnungen lasse ich mit Freude auf mich wirken!

Teilt vielleicht jemand diese Interessiertheit?

Kommentare

 
CookieJulez 29.06.2021 19:11
Sowas finde ich auch total spannend, Tinkerbell!

Vor kurzem habe ich begonnen, ein Buch zu lesen, das in den 1930er Jahren spielt. 'Die Rote' von Alfred Andersch. Zu Beginn sitzt die Protagonistin in einem Zug nach Venedig und raucht eine Zigarette (!), während sie darüber sinniert, welcher ihrer beiden Liebhaber ihr denn nun endlich 'ein Kind machen' wird.
 
Erynyen 29.06.2021 19:12
Ich ....Erik Ode ist Kult ...genau wie Stahlnetz..ich finde es sagenhaft wie unterschiedlich heute und damals die Polizei 👮 wahrgenommen wurde ...
 
Hohenpriesterin1 29.06.2021 19:16
..auch Klaus Schwarzkopf habe ich gerne als Kommisar Finke gesehen.........
 
Nordlicht1961 29.06.2021 19:17
In den alten Serien/Filmen wurde viel geraucht und Alkohol getrunken - unmöglich heutzutage. Bin ja schon so alt, dass ich vieles damals also Kind/Jugendliche gesehen habe. Seinerzeit war das völlig normal. 
 
Nordlicht1961 29.06.2021 19:17
als 
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 19:21
Diese Frauenrolle ist auch sehr gut in den damaligen Werbespots zu sehen. Grausam und für mich unvorstellbar, dass Frau so leben konnte und musste. 
 
Simphony86 29.06.2021 19:21
Ich hab früher gerne ab und zu die Miss Marple Filme geschaut, die kommen ja immer noch ab und zu auf Kabel1 glaube ich.
 
Erynyen 29.06.2021 19:23
Normal war es auch unangeschnallt 1000 Kilometer in Urlaub zu fahren ...ohne Klimaanlage und mit 3 Ketten quarzenden Erwachsenen 
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 19:26
Eine interessante Erfahrung hatte ich auch mal. Ich war zu einem Lehrgang und bin in der Freizeit mit den Kolleginnen ins Kino gegangen. Das Leben der Anderen. Alle Kolleginnen waren aus dem "Westen". Die Fragen waren für mich ehemaligen Ossi wirklich überraschend. U.a. gabs da wirklich so wenig Autos, die Wohnung ist aber schön (Altbau mit Ofen und in Berlin, war ja nicht überall so und noch dazu waren es Künstler, die waren eh bevorzugt.) 

Ich fand es spannend, weil wir eine Generation waren, Deutsche, aber aus zwei verschiedenen Ländern.
 
juliaS 29.06.2021 19:32
Hallo Tinkerbell! Ja die Serie kenn ich; hab damals aber nur ein paar Folgen angeschaut, weil genau der Umgang mit den Frauen mich extrem gestört hat. Da konnte ich mich nicht mal auf den Fall konzentrieren... 2 Dinge habe ich dann für mich verstanden: warum Oma und Opa so sind wie sie sind und dass ich gern emanzipiert lebe.
Danke, dass Du Deine Gedanken dazu geteilt hast! #Awareness 
 
Eisblume50 29.06.2021 19:39
Na ja, zum Teil habe ich diese Zeiten ja noch miterlebt, wenn auch als Kind. Die Kehrseite der Medaille war aber, dass einzig und allein der Mann für den Unterhalt der Familie zuständig war. Ich denke, die Männer heute finden es auch besser, dass die Aufgaben heute gerechter verteilt sind -auch, wenn ihnen niemand den Teller füllt.
 
Erynyen 29.06.2021 19:54
Damals haben die meisten Männer genug verdient um eine Familie zu ernähren . Heute dürfen Frauen nicht nur arbeiten, sie  müssen es fast schon....
 
Tinkerbell1981 29.06.2021 19:55
Ui, ich freu mich, dass der Blog Anklang findet und danke für eure Beiträge und Hinweise! lachendes Smiley
 
Tinkerbell1981 29.06.2021 19:57
@Nordlicht1961: Stimmt, es wird viel geraucht und selbst bei den Verdächtigen trinken die Polizisten gern mal gemeinsam einen Whisk(e)y oder Cognac.

In den Krimis von heute (die SOKO-Reihen mal als Beispiel genommen) wird höchstens mal ein angebotener Kaffee angenommen!
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 20:06
@Tinkerbell: Die Rollenverteilung hat damals vielen Frauen nicht geschmeckt. Deshalb wurde ja der Geschlechterkampf ausgerufen, den die Frauen dann für sich entschieden haben. 

Da ich einige diese Zeiten noch miterleben durfte, bin ich aber auch sicher, dass sehr viele Frauen später eben diesen Zeiten und der Rolle die sie darin spielten, nachtrauerten. 

In meiner Nachbarschaft gab es eine "Siedlung". Etliche Häuser mit Firmenwohnungen einer nahe gelegenen Fabrik. Die Frauen dort waren überwiegend Hausfrauen. Selbst wenn sie nur ein, zwei oder keine Kinder hatten, reichte der Verdienst des Mannes für ein bescheidenes Leben mit einem Auto und Urlaubsreisen. Dazu gingen die attraktiveren von ihnen, regelmäßig ein bis zweimal pro Woche zum Friseur um sich dort nach-stylen zu lassen. 

Etwas weiter, wo die Eigenheime standen, teils neu gebaut, teils alt und ererbt, sah es schon anders aus. Da mussten die Frauen arbeiten gehen, teils unter schlechten Bedingungen. Viele von ihnen hätten gerne die Rolle der Nur-Hausfrau gespielt, die ihrem Mann die Pantoffeln und Bier bringt, sich dafür aber ihren Tag einteilen kann, ohne in irgend einer Plastik-Bude oder an einer Ladenkasse geknechtet zu werden. 

So wie es in muslimischen Ländern heute noch ist, ..gab es damals Frauen die unter ihrem Platz in der Gesellschaft litten. Und die, die sie sehr genossen haben. 

Und hier etwas zu den damaligen Autofahrerinnen: 

https://youtu.be/RpTRwlCfkds
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 20:14
na ich finds nicht gut das männer die familie nicht mehr allein ernähren können da ich das als nachteil für kinder  sieht  man ja wenn man zu wenig zeit für sie hat wie sich das auswirkt
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 20:15
Sunny1961, das ist so nicht richtig. Kinder von berufstätigen Eltern sind oft viel selbständiger und eigenständiger. 
 
Tinkerbell1981 29.06.2021 20:27
@PeacePlease: Nun gut, darüber, ob die Frauen den "Geschlechterkampf ... für sich entschieden haben", lässt sich trefflich streiten. Das ist allerdings nicht Thema dieses Blogs. 😉

Danke für deine anderen Ausführungen. Eines ist sicherlich richtig: Die Bedürfnisse der Menschen unterscheiden sich ebenso wie das, was die oder der Einzelne als für sich gute Lebensumstände und Lebenssituationen wahrnimmt.

Ich bin ja grundsätzlich sehr dafür, dass Männer und Frauen in einer Paarbeziehung gemeinsam entscheiden, was für sie als Individuen und als Partner passt. Das trifft natürlich auch auf alle anderen Beziehungskonstellationen jenseits der Hetero-Monogamie zu.

Damit wirkliche Wahlfreiheit herrscht hinsichtlich dessen, wer wieviel arbeitet, etc. wäre es allerdings dringend nötig, den mitunter signifikanten Unterschied im Einkommen bei gleichem oder enorm ähnlichem Tätigkeitsprofil endlich zu beseitigen. Unabhängig davon, ob eine Frau gerne daheim bleiben möchte. Aber, wie eingangs gesagt, wäre das ein anderes Blogthema. lachendes Smiley
 
Tinkerbell1981 29.06.2021 20:29
Übrigens war das natürlich nicht alles an PeacePlease gerichtet und ich unterstelle ihm nichts, was er nicht geschrieben hat. Es passte einfach in den Kontext.
 
(Nutzer gelöscht) 29.06.2021 20:33
@Tinkerbell: Sorry, ..ich habe mich hierauf bezogen:

"Was mich hingegen sehr interessiert sind die Lebensumstände anderer Menschen, anderer Regionen und Epochen."

Zu den Lebensumständen damals gehört für mich sowohl der deutlicher werdende, erfolgreiche Kampf der Frauen um Gleichberechtigung, mit gleichzeitigem Verlust der Privilegien aus dem Patriarchat, ..als auch die Tatsache, dass Menschen die in einer Situation leben, sie nicht nur in der Zeit unterschiedlich, sondern auch im Rückblick völlig anders beurteilen können. 

Aber ich wollte nur etwas zu Deinem o. g. Eingangssatz beitragen, nicht diskutieren. 
 
Tinkerbell1981 29.06.2021 20:40
@Sunny1961: Das ist nicht das Thema dieses Blogs.
Du bleibst sehr vage, ich mag trotzdem kurz Stellung beziehen zu dem, was in deinen Worten angedeutet wird:
Es sind nicht die 'bösen berufstätigen Frauen', die sich pauschal zu wenig um ihre Kinder kümmern und dann Schuld sind, wenn irgendwas vermeintlich nicht optimal läuft in den ersten Jahren oder der Schulzeit. Ich halte es für gleichermaßen wichtig, dass der Mann auch Zeit hat und sie sich nimmt, um sich um die Kinder zu kümmern und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen und zu pflegen. Zum Eltern-Sein gehören immer zwei!

Ansonsten schließe ich mich Frau52Plus an und bitte, beim Thema zu bleiben. Danke!
 
Tinkerbell1981 29.06.2021 20:53
@PeacePlease: Danke für deine Klarstellung.

Zwischen 'etwas verändern/verbessern' und 'gewinnen' im Sinne von "für sich entscheiden" besteht in meinen Augen und aus der heutigen Perspektive in der Sache der Frauenrechte ein ziemlicher Unterschied. Für Frauen dauert der Prozess der Gleichberechtigung und Gleichstellung auch in Deutschland noch an. Siehe eben das Beispiel: Erwerbsarbeit und Löhne/Gehälter. Vielleicht ist das aus der heutigen Perspektive nachvollziehbar, dass noch nicht alles für Frauen Wünschenswerte erreicht ist. 😉
So, weil ich das ja nicht zum Thema dieses Blogs machen wollte, halte ich dazu erstmal den Mund. Ganz freiwillig! Vielleicht kommt dazu mal ein anderer Blog.

Gerade diesem Teilsatz: "als auch die Tatsache, dass Menschen die in einer Situation leben, sie nicht nur in der Zeit unterschiedlich, sondern auch im Rückblick völlig anders beurteilen können" stimme ich vollkommen zu! lachendes Smiley
 
Nordlicht1961 29.06.2021 23:03
Also meine Mutter und auch sämtliche Nachbarinnen bei uns im Dorf haben den ganzen Tag geschuftet, auch wenn sie „nur“ Hausfrauen waren. Kindererziehung, Haushalt, Wäsche (zuerst noch ohne Waschmaschine!), Nutzgarten, Obst und Gemüse einkochen - sehr viel Arbeit, Kindersachen stricken und nähen, putzen gehen, um das schmale Gehalt des Mannes aufzubessern. Teils gab es dazu Landwirtschaft, ein elendes Geschufte in den 60ern so ohne moderne Maschinen, Kühe melken, Rüben hacken, Kartoffeln ernten auf Knien etc. 
Für Friseur und Shoppen hatte meine Mutter jedenfalls weder Geld noch Zeit. 
Ist zwar auch OT, aber es gab auch andere Lebenswirklichkeiten als die o.g. Passt sicher nicht für alle, aber ich muss hier mal eine Lanze brechen für all die Frauen, die ihr Lebtag schwer gearbeitet haben, ohne jemals Geld dafür bekommen zu haben. 
 
Hohenpriesterin1 30.06.2021 06:15
In unserem Wohnblock waren im Keller eine Waschküche und zwei Trockenräume für die gewaschenen Wäsche.
Im Waschkeller stand ein großer Waschbottich, der mit Brennmaterial aufgeheizt werden müsste, nach dem man diesen mit der dafür vorhandenen Wasserleitung/Hahn aufgefüllt hatte.

Und dann gab es noch das  Waschbrett, auf dem extrem verschmutzte Wäsche vorbehandelt wurde. Und dann kam die Schlepperei der gewaschenen Wäsche zum Wäscheplatz, der in den Innenhöfen zur Verfügung stand. Bei schönem Wetter war meine Mutter schon früh auf dem Platz, um ihre Wääscheleinen zu spannen, bevor kein Platz mehr da war.

Trotzdem eine Zeit, in der  die Menschen teilweise glücklicher und zufriedener waren als heute.
 
Eisblume50 30.06.2021 19:57
Ich verkneife mir jetzt einmal jeden Kommentar über das Frauenleben früher und heute. Dass einige sich Frauen nur in minderbezahlten, unqualifizierten Berufen vorstellen können, denen eine Frau gerne entflieht, habe ich so zur Kenntnis genommen. Dass die Aufgaben der "Hausfrau" früher vielfältiger und anstrengender waren als heute ist, glaube ich, jedem klar. Vieles geht eben nur dank der Errungenschaften der modernen Technik!

Aber es ging um den "Kommissar", richtig? Wenn ich mich recht erinnere, wurde die Sekretärin von Rosemarie Fendel gespielt. Frau Fendel wohnte im Gartenhaus des Bolongaro-Palastes in Frankfurt-Höchst. Sie trat oft bei Veranstaltungen im Rahmen kultureller Wochen in Höchst auf und bereicherte die Abende. Da ich nicht weit entfernt wohnte, sah ich sie öfter beim Gassi gehen mit ihrem Hund.
Meine Freundin betrieb in Höchst einen Laden, in dem sie unter anderem auch Anziehsachen verkaufte. Das Tolle war, dass die Stoffe zuvor nach den Wünschen der Auftraggeberin gefärbt wurden. In dieser Hinsicht war Frau Fendel lt. meiner Freundin besonders schwierig. Wehe, der Farbton entsprach nicht genau ihren Vorstellungen!
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