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Als die Liebe und die Macht sich trennten.....

Als die Liebe und die Macht sich trennten.....
Am Anfang der Zeit war es so:
Die Macht und die Liebe wurden als Zwillinge geboren. Ihre Mutter war die Weisheit , ihr Vater der Mut.Die Geschwister wuchsen glücklich miteinander auf und ihre Eltern hatten viel Freude an ihnen.Sie waren unzertrennlich und ueberall , wo sie hin kamen,  schenkten sie Leben in Fülle. Sie überraschten die Menschen in ihren Häusern oder auf den Strassen und hinterließen glückliche Gesichter.Sie stifteten Frieden zwischen den Parteien und Völkern , sie verteilten die Güter dieser Welt gerecht , sie machten die Armen reich und die Reichen glücklich. Die Macht und die Liebe waren ein Herz und eine Seele und wo sie in den Häusern der Menschen Platz fanden , da änderte sich alles zum Guten. So wanderten sie durch die Welt. 
Eines Tages begegneten sie auf ihrem Weg dem Neid . Der Neid hatte sich fein rausgeputzt und sah recht staatlich aus. Sein Gewand glitzerte in der Sonne und sein Geschmeide funkelte nur so im Licht,
" ich sehe dich stets im Schatten der Liebe , sagte der Neid, zur Macht. " so kannst du nie etwas werden." Geh mit mir ! Da wirst du größer und stärker. Du wirst sehen : die Menschen werden dir die Hände und die Füsse küssen, sie werden dir schmeicheln und dir Opfer darbringen, sie werden dir ihre Seele verkaufen , nur um dich zu besitzen."
Die Macht war wie geblendet. Sie dachte eine Weile nach. Dann sagte sie zur Liebe :"Der Neid hat recht. Lass uns eine Zeit auseinandergehen. " Wenn wir uns trennen , kann sich jede von uns selbstständig entwickeln. Keine ist dann mehr von der anderen abhängig, keine braucht mehr Ruecksicht nehmen. Ich werde derweil beim Neid in die Lehre geh'n. Vielleicht treffen wir uns später mal wieder."
Ehe die Liebe antworten konnte , waren die Macht und der Neid schon hinter der naechsten Ecke verschwunden.Die Liebe sah noch, wie der Neid der Macht den Vortritt ließ . Ohnmächtig stand nun die Liebe am Wegrand und weinte . Sie erlebte sich schwach und kraftlos ohne die Macht.Sie spürte , wie sie allein nicht leben konnte. Wie ein Schatten legte sich die Angst auf sie sich zu verirren , zu verletzen und nicht verstanden zu werden.
Die Macht fühlte sich unterdessen frei und ungebunden. Der Neid störte sie nicht, weil er immer einen Schritt zurückblieb und ihr den Vortritt ließ. Die Macht merkte , wie sie größer und größer wurde. Aber mit der Größe wuchs auch ihre Kälte. Es gefiel ihr, wenn sich die Menschen vor ihr verkrochen oder ihr alles opferten , um sich mit ihr zu verbünden.
Sie bestieg einen großen Thron und ließ sich ueber die Köpfe der Menschen tragen.Sie genoss es, umjubelt zu werden . Die Macht hatte die Liebe bald vergessen. Sie umgab sich mit Waffen und Soldaten . Sie raubte den Armen den Frieden und vertrieb sie aus ihrer Heimat.Nur wer ihr seine Seele verkaufte , durfte sich in ihrer Naehe aufhalten und sicher fuehlen.Hinter ihr folgte stets der Neid.
In der Welt wurde nun alles anders . Kriege unter den Menschen nahmen an Heftigkeit zu. Die Liebe war ohnmächtig , um sie zu verhindern. Viele erkannten sie nicht wieder und verwechselten sie mit dem Egoismus oder mit der Schwaeche.  Sie hatte nicht mehr die Kraft , das Böse in die Schranken zu weisen.Habgier und Gleichgültigkeit wuchsen. Die Natur wurde ausgeplündert und zertreten . Es wurde dunkler und kälter in der Welt. Menschen und Tiere begannen zu frieren, sie würden krank und starben oft einsam.
Da beschloss die Liebe , die Macht zu suchen und machte sich auf, auch wenn der Weg weit war.Eines Tages begegneten sie sich an einer Kreuzung.Die Macht kam groß und gewaltig daher. Vor ihr und hinter ihr waren Wächter , bis unter die Zähne bewaffnet,  die sie beschützen mussten. Die Macht sah dunkel aus.
Sie war eingehüllt in einen dicken, schwarzen Mantel. Ihr Gesicht war kaum noch zu sehen . Der Mantel aber war ueber und über mit Orden behaftet. Rechts und links trug man Titel,  damit die Menschen vor ihr in die Knie gingen.
Die Liebe nahm ihren ganzen Mut und die Weisheit zusammen , die sie von ihren Eltern geerbt hatte und stellte sich der Macht in den Weg."Du siehst unglücklich aus:" : sagte die Liebe und blickte der Macht gerade ins Gesicht."Frueher hast du gestrahlt und warst schön ," Geh mir aus dem Weg , sagte die Macht , ich kenne dich nicht ." Erinnerst du dich nicht :" sagte die Liebe,  wie wir miteinander durch die Welt zogen ?" Du trugst ein leichtes Kleid , du konntest tanzen und springen , du liefst mit mir zu den Menschen und sie alle nahmen uns mit offenen Armen auf. Wir konnten Frieden stiften und alle hatten alles gemeinsam . Du warst mit mir mächtig , auch ohne Waffen.Du brauchtest dich nicht zu schützen und hinter dir zog nicht der Neid.Lass uns wieder miteinander ziehen. Schick sie alle weg , die dich jetzt umgeben und fern halten von den Menschen und von mir." Auch ich brauche dich, denn ohne dich bin ich schwach und ohnmächtig . Ohne dich glauben mir die Menschen nicht. Sie lachen mich aus , verletzen und missbrauchen mich." 
Während die Liebe diese und andere Worte sprach,  wurde der Macht immer wärmer und weil auch die Macht ein Kind der Weisheit und des Mutes war , taute Sie langsam auf und wurde kleiner und kleiner, bis sie wieder so groß war wie die Liebe.Da glitt der Mantel von ihrer Schulter und die Orden zersprangen am Boden. Die Wächter fielen tot um und die Titel flogen im Wind davon.
Ehe sich die Liebe und die Macht versahen , standen sie sich alleine gegenüber . Da lachten sie einander an und fielen sich in die Arme . Der Neid , der die Macht begleitet hatte , war gewichen und von der Liebe war der Schatten der Angst geflohen.
Seither wissen sie das es besser ist zusammen zu gehen , die Liebe und die Macht , denn nur gemeinsam KOENNEN sie stark sein und etwas positives bewirken.

Kommentare

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Mohnblume 18.12.2021 14:19
Liebe macht den Schwachen stark und den Starken schwach....
 
Lionheart68 18.12.2021 14:21
Und die Macht...es gibt doch immer ne gute Macht und ne böse Macht...oder???
 
Mohnblume 18.12.2021 14:31
@sirtaki.....ja, ich denke die momentane Zeit, kann gerade jetzt auch mal Maerchen , Geschichten und Erzaehlungen vertragen.....die Realitaet ist hart genug.
 
Mohnblume 18.12.2021 14:35
😉
 
Mohnblume 18.12.2021 14:37
Ich bin dann erstmal raus, moderiere nicht, ihr bekommt das auch ohne mich hin..Danke.
 
zaertlichsein 18.12.2021 14:39
...ein besonderer Beitrag von einer außergewöhnlichen Person ..hat mir Freude bereitet das zu lesen.. und zu verstehen... danke Dir dafür😘
 
sophi1 18.12.2021 14:49
Danke, Mohnblume, für diesen schönen Text zum Innehalten.
Ja, wehe die Macht wird missbraucht , dann kann auch die Liebe nicht allzuviel erreichen. 

Möge die Macht, Weihnachten zum Fest der Liebe werden lassen. 

( Trotz Stress mancherorts! 😏)

🤶🌲☃️🌲🍀🎅
 
(Nutzer gelöscht) 18.12.2021 15:00
Wie heisst es: Macht brauchst du nur, wenn du Böses vorhast. Für alles andere reicht Liebe!
 
(Nutzer gelöscht) 18.12.2021 15:38
Wer böses sät wird Nöli ernten 😅
 
(Nutzer gelöscht) 18.12.2021 15:41
Ein sehr schöner Text... 
 
unica 18.12.2021 15:44
Zum Thema passt auch m. E. folgender Auszug aus einem Kirchenlied:
Ich bete an die Macht der Liebe,
die sich in Jesus offenbart;
ich geb mich hin dem freien Triebe,
wodurch ich Wurm geliebet ward;
ich will, anstatt an mich zu denken,
ins Meer der Liebe mich versenken
 
Steinbock75 18.12.2021 15:53
Das mit dem Wurm verstehe ich nicht.🤔
 
Steinbock75 18.12.2021 15:57
nee nee
 
unica 18.12.2021 16:13
Steinbock, Wurm steht für schwacher Mensch
 
Steinbock75 18.12.2021 17:20
Achsooo, okay. 👍
 
Erynyen 18.12.2021 19:33
Macht und Liebe haben zusammen noch ein schwieriges Geschwisterkind auf den Weg mitbekommen...nämlich die Verantwortung 
 
Mohnblume 18.12.2021 20:22
@Erynyen.....wie recht du hast  und dieses Geschwisterkind , wird gern mal vergessen, oder einfach übersehen , weil es  oft wohl einfacher ist......nicht darüber nachzudenken und es aussen vor zu lassen.
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