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Was meint ihr???

Was meint ihr???
Ich hab einige Bekannte/Freunde die mit Depressionen zu kämpfen haben. Vllt ist es Zufall, aber alle sind Single. Männer wie Frauen. 
Sie sind alle durch die Bank sehr nett und hilfsbereit. Aber dann doch wieder  haben sie eine Art an sich die auf mich überaus deprimierend rüberkommt. Alles ist schlecht und scheisse! Es wirkt auf mich so „unnahbar“..
Und das ist nicht meine Art, ich bin eher der Optimist. Und ich bekomme wirklich ein ganz ungutes Gefühl wenn ich mit dem Mann den ich besonders nett finde schreiben soll/muss. Ich hab einfach Angst etwas zu schreiben das er in den absolut falschen Hals bekommt und die Situation bei ihm nur noch verschlimmert. 
Niemals würde ich mit ihm eine Beziehung eingehen wollen, denn wenn ich immer überlegen muss was ich sagen darf ist das für mich beschissen. 
Wie gehen andere Menschen damit um? 
Wie fühlen sich die Betroffenen? ( diejenigen sollen gerne ihren Standpunkt äußern oder die Situation schildern)
Bin nur ich so ängstlich und sehe ich die ganze Sache zu übertrieben?

Diese Situation beschäftigt mich wirklich sehr, über konstruktive Meinungen wäre ich sehr dankbar. 

Kommentare

 
Lena26 26.02.2022 16:43
Ich bin selbst betroffen von Depressionen und kann daher verstehen was Du schreibst. Und gleichzeitig kann ich verstehen wie Du Dich fühlst, da auch ich im meinen Umfeld Menschen habe mit dieser Erkrankung, und obwohl ich selbst betroffen bin, weiß auch ich nicht immer wie ich mit ihnen umgehen soll.

Ich denke das es wichtig ist nicht einfach lapidar zu sagen "Och das wird schon wieder", so wie es leider oft gesagt wird.

Weiteres gerne über PN 🙂
 
fuyamo 26.02.2022 16:52
Das Du Dir beim Schreiben überlegen musst, wie und was Du schreibst ist ja Normal, da gibts keinen Sound keine Gestik/Mimik usw da kann es sehr schnell aus dem Ruder laufen und das hast Du ja nicht mehr wenn es von Angesicht ist ...^^
 
(Nutzer gelöscht) 26.02.2022 17:06
Genau aus diesem Grund bevorzuge ich reden. 
Aber gut ist es, wenn man sehr authentisch bleibt und in Ich-Botschaften redet. Auch glaube ich, dass der andere das spürt, wenn man sich wirklich auf ihn einlässt und nicht nur oberflächlich daherplappert
 
Lieblingsmensch 26.02.2022 18:53
Hallo AlTa,
wenn möglich ist natürlich immer reden besser als schreiben weil man so Missverständnisse besser und direkt mitbekommt und dann direkt klären kann.
Ansonsten gibt es so ein paar allgemeine "Regeln" wie man mit Menschen bei Problemen kommunizieren sollte. Ist dabei egal ob es um ein Problem gehört was ich mit dem anderen habe oder er sich einfach gerade in einer schwierigen Situation befindet.

Zur Einleitung schreibt man was positives, was man an dem anderen schätzt, macht sich am Ende auch noch mal gut.
Man verzichtet darauf dem anderen zu erklären was er machen soll oder muss sondern schreibt wie die Situation bei einem Selbst ankommt, was einen belastet.
Und natürlich werden gute Ratschläge ich der ich Form nicht besser, also ich hätte in deiner Situation schon längst ist auch kontraproduktiv.

Naja und manchmal hilft es auch zu überlegen wie wichtig ist mir die Freundschaft, was will und was kann ich da geben.
 
Lieblingsmensch 26.02.2022 18:56
und mir hilft es in solchen Situationen auch weiter zu überlegen was ich in einer solchen Situation gern hören würde und was ich ganz sicher nicht hören möchte.
Und was ich ganz sicher nicht hören möchte erzähl ich auch Freunden in derselben Situation nicht. So viel Nachdenken sind mir Freunde wert!
 
Thohom 26.02.2022 18:57
Ich finde, es bringt nichts, wenn jemand mit Depressionen immer so weiter macht, denn Depressionen machen einsam. Wer hat denn Lust mit Leuten zusammen zu sein, die schlechtgelaunt sind oder immer ganz plötzlich Verabredungen absagen.

Meine Erfahrung ist, dass man als Depressiver sich nicht auf andere einlassen kann und dass Küchentischpsycholgen nicht wirklich weiter helfen.
Mir haben Profis geholfen bzw. das Werkzeug an die Hand gegeben, um mit meinen Depressionen zu leben.

Hätte ich früher mal meine Depressionen zugegeben? Niemals!!
 
(Nutzer gelöscht) 26.02.2022 19:53
Oh man, depressiv zu sein, heißt doch nicht, schlecht gelaunt zu sein. 😒

Ich bin immer motivierend für andere, sie empfinden mich als stark und belastbar. Und ich bin positiv. Verständnisvoll. 

Auch einem depressiven Menschen sollte man die Meinung sagen können. Ich finde es ganz wichtig, nicht anders behandelt zu werden wie ein "gesunder" Menschen. Ich empfinde das sogar diskriminierend. 
 
Thohom 26.02.2022 19:54
Jeder Jeck ist anders, Erbse.
 
CookieJulez 26.02.2022 19:56
Klar, Erbse! 

Aber ich glaube, für Außenstehende ist es oft eine Herausforderung, die Depressionen zu ignorieren und 'normal' mit der oder der Betroffenen zu sprechen. Niemand will am Ende schuld an einem Suizid sein. (Ist übrigens auch niemand!)
 
CookieJulez 26.02.2022 19:57
*dem oder der
 
Lena26 26.02.2022 19:59
Sehe es genau wie KichererbseLE 
 
Lieblingsmensch 26.02.2022 20:03
@Erbse
den letzten Sätzen deines Post stimme ich nicht zu. Ich behandele auch einen Freund mit Beinbruch oder Prothese anders als einen gesunden, also mache ich das auch bei einem mit Depression.
Ich behandele aber keinen wie ein kleines Kind.
 
(Nutzer gelöscht) 26.02.2022 21:54
"Und ich bekomme wirklich ein ganz ungutes Gefühl wenn ich mit dem Mann den ich besonders nett finde schreiben soll/muss." 

ich verstehe nicht, wieso du schreiben musst oder sollst. Wer oder was zwingt dich?   

Ich hab einfach Angst etwas zu schreiben das er in den absolut falschen Hals bekommt und die Situation bei ihm nur noch verschlimmert.

Da du ja Bekannte mit Depressionen hast, ist dir schon in etwa klar, dass es kein easy going wird. Es kann passieren, dass er etwas falsch versteht und es unangenehm wird. 
Es ist definitiv eine andere Sache als Menschen ohne psychische Probleme. 
Wenn du schreibst, wirst du Erfahrungen sammeln. Aber unanstrengend und leicht wird die Kommunikation und die Beziehung wahrscheinlich nicht. Du solltest dir aber nicht Schuld geben oder geben lassen, sollte es bei ihm schlechter werden. Niemals aus Mitleid etwas fortführen. 

Verliebtsein kann auf kurze Dauer ein tolles Antidepressiva sein, im Fall einer Zurückweisung natürlich eher ein Tiefschlag. Bedeutet aber nicht automatisch, dass er damit nicht klar kommt. Es ist schwer vorherzusagen, was kommt. 

Die Frage ist auch was willst du und er. Wenn er Beziehungen sucht, du aber mit ihm nicht, sowieso sein lassen. Wenn du Beziehung suchst, aber Optimist bist und lebensfroh, könnte es schwer werden.

Ist, denke ich kaum vorhersehbar was passiert. 
Vielleicht sagt er auch von seiner Seite aus, urplötzlich, du ich schaffe oder möchte das nicht mehr und stellt den Kontakt ein.

Du solltest wissen, ob du psychisch, mental bereit bist, dich abzugrenzen, emotional, gedanklich es auszuhalten, wenn es schwierig werden sollte. 
 
 
 
(Nutzer gelöscht) 27.02.2022 22:01
Moin, Depressionen sind ein weites Feld. Wie auch bei "Normalos" gibt es Optimisten und Pessimisten. Auch bei "Gesunden" Menschen muß man manchmal überlegen, kann ich etwas sagen oder kommt gleich ein Ausraster oder ähnliches.

Der nächste Punkt, haben diejenigen ihre Erkrankung erkannt und akzeptiert? Holen sie sich Hilfe?

Bin in einer Selbsthilfegruppe Depressionen und sind alle froh dort zu sein, weil sie sich nicht verstellen müssen. Dort sind viele auch verheiratet. Wir reden und helfen uns gegenseitig.

Wichtig ist, daß man gut mit Medikamenten, etc. eingestellt ist. Wichtig ist aber auch zu wissen, daß jeder für sein Handeln selber verantwortlich ist. Wenn jemand Depressionen hat, die Krankheit ignoriert, sich keine Hilfe holt, bzw. Hilfe ignoriert ist es seine Entscheidung. Kein Freund oder Freundin ist für die negativen Folgen der Person verantwortlich. Tragischerweise kommen aber die Schuldgefühle automatisch, dann ist es wichtig mit jemanden darüber zu sprechen.
Bei der Partnerschaft, auch hier, weil die Handycaps angegeben sind, ist klar, bei Depressionen.....da kann kein fröhlicher oder optimistischer Mensch dahinterstecken. Weiß man nicht. Ob Krankeit oder nicht, kann bei Partnerschaften der Gesunde "depressiver" handeln als der Kranke selber. Wenn gegenseitige Sympathie vorhanden ist und das Bauchgefühl nicht abgeschaltet ist, glaube ich fällt auch die Offenheit in Gespräche leichter. Wünsche euch allen noch einen schönen Abend.

 
 
(Nutzer gelöscht) 27.02.2022 22:24
Den Punkt hatte ich noch übersehen, Alexandra. Wenn es mir schlecht geht, ziehe ich mich zurück. Wie bei jeder Erkrankung gibt es auch bei Depressionen diese Kurven, die ca. 3-7 Tage dauern. Mein Vorteil für andere ist, daß sie es nicht merken. Ich lebe mit meiner Tochter, die 25 Jahre ist und eine Lernbehinderung hat zusammen. Wir reden offen. Ich sage ihr dann, daß es mir im Moment nicht gut geht, aber das es keine Grund zur Sorge ist. Die letzten 3 Monate waren nur doof, da ich eine Tablettenumstellung hatte.

Eine ehemalige Freundin drückte es bei mir mal so aus: Je fröhlicher ich bin, desto schlechter gehts mir. Es stimmt zu 50 %. Mein Humor und mein Optimismus habe ich mir erhalten und die holen mich meistens auch aus den Tiefs raus. Nehme aber auch Hilfe von außen an. Aber wie oben schon geschrieben, Depressionen sind ein weites Feld und jeder geht anders damit um. Mein Rat ist immer die Betroffenen darauf anzusprechen, also auch die Befürchtungen, die man hat. Meistens wird man positiv überrascht, da es ja ehrlich ist.

Natürlich kann es auch rückwärts laufen, aber wenn du deine Ängste zurückhälst, wirst du nicht wirklich glücklich werden. Ich wünsche dir alles Gute.
 
(Nutzer gelöscht) 28.02.2022 00:21
es gibt auch Ratgeber, Anlaufstellen für "Angehörige" mit Depressionen, die geben gute Tipps wie man mit der Krankheit und dem Erkrankten umgehen sollte.
 
Anlina 28.02.2022 07:13
Wenn man depressiv ist, ist man ja nicht automatisch ein ganz anderer Mensch. Wenn man vor den Depressionen ein optimistischer und fröhlicher Mensch ist, dann ist man das mit Depressionen immer noch. Und das trifft auch auf alle anderen Dinge zu, die diesen Menschen ausmachen. Nur treten sie dann halt evtl. nicht mehr an die Oberfläche, weil der betroffene Mensch nicht mehr schwingungsfähig ist. Und sicherlich spielt es eine große Rolle, ob es sich um einen in sich gekehrten Menschen handelt oder um jemanden, der sich immer und über alles auslassen möchte. Das ist so breit gefächert, da kann man pauschal eigentlich nichts raten. Mir hat am Ende einer Therapie mal der Therapeut gesagt, dass er noch nie mit einem Patienten so viel gelacht hat - gibts also auch.
 
Gesellschaft 28.02.2022 15:26
@Anlina: so ist es! 😉 

Ein lustiger Optimist ist mal „kurz“ ein depressiver, stillerer in sich gekehrter Optimist. Wenn Freunde und/oder Partner die Zeit und Energie für diese Phase/n nicht aufbringen möchten (oder können) dann sind sie halt „echt die Falschen“. So sehe ich das…

Ein Depressiver bringt sich (eher, eigentlich 🤔) nicht um, weil er „etwas in den falschen Hals“ bekommen hat. 

Eine leichte bis mittelgradige Depression sucht Ablenkung und Aufgaben, macht und tut, überaktiv?, eine schwere Episode zieht sich zurück (Schneckenhaus?), kann irgendwann nichts mehr… 
So aber nur meine ganz persönliche Erfahrung 🤗

Als Partner könnte man sich vielleicht auch etwas mehr in sein Schneckenhaus zurückziehen…?!? Vielleicht helfen Absprachen, auf jeden Fall aber REDEN 😉 REDEN 
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