@AITa: Kurz zum Kontext, weil das sicher nicht alle wissen:
Bezirke legen bei Stundenbewilligungen im Rahmen von Eingliederungsleistungen (wonach das bei deinem Nachbarn für mich klingt) fest, welche Qualifikation die Assistenz- oder sonstige Person haben muss. Das ist u.a. abhängig von Art und Ausprägung der Einschränkung.
Wer diese Ausbildung nicht vorweisen kann, z.B. Sozialpädagog*in oder pädagogische Fachkraft ist, kann diese Leistung nicht abrechenbar erbringen.
Assistentzmangel????
28.03.2022 17:43
Assistentzmangel????
28.03.2022 17:43
Assistentzmangel????
Hallo ihr alle!
Wie ist es bei euch mit Freizeit-Assistentz?
Ich hab zwar keinerlei Assistenz, aber ein Nachbar bräuchte dringendst eine.
Er ist
Rollstuhlfahrer
Nervenkrank (zittert wie Espenlaub auch im Ruhezustand)
Hat Angststörungen (ist seit 10 Jahren nicht mehr außer Haus gerollt)
Kann nicht laut sprechen (er versteht alles und spricht auch. Nur eben ohne Ton)
Er hat mir verschiedene Schreiben gezeigt, er hat sogar die Stundenzahl vom Bezirk erhöht bekommen, aber es findet sich niemand.
Er will auch ausschließlich nur Frauen. Ohne sexuellen Hintergedanken denn das glaube ich würde vom Zittern her nicht mehr ohne Hilfe gehen. Weis ich aber nicht!
Soweit ich es verstanden habe will er keine Hilfe für die Pflege, aber es ist mehr als gefährlich wenn er vom Bett in den Rollstuhl möchte, oder eben andersrum.
Er ist ein sehr netter Mensch, jedoch befürchte ich das er noch viel mehr Probleme hat. Vor allem psychischer Art.
Hat irgendwer eine Idee wie man ihm helfen kann?
Ich hätte das zwar gelernt (Ich bin Peer Counclerin mit Zertifikat), aber ich weiß wirklich nicht was ich machen soll wenn keine Assistentin zur Verfügung steht!!!
Wie ist es bei euch mit Freizeit-Assistentz?
Ich hab zwar keinerlei Assistenz, aber ein Nachbar bräuchte dringendst eine.
Er ist
Rollstuhlfahrer
Nervenkrank (zittert wie Espenlaub auch im Ruhezustand)
Hat Angststörungen (ist seit 10 Jahren nicht mehr außer Haus gerollt)
Kann nicht laut sprechen (er versteht alles und spricht auch. Nur eben ohne Ton)
Er hat mir verschiedene Schreiben gezeigt, er hat sogar die Stundenzahl vom Bezirk erhöht bekommen, aber es findet sich niemand.
Er will auch ausschließlich nur Frauen. Ohne sexuellen Hintergedanken denn das glaube ich würde vom Zittern her nicht mehr ohne Hilfe gehen. Weis ich aber nicht!
Soweit ich es verstanden habe will er keine Hilfe für die Pflege, aber es ist mehr als gefährlich wenn er vom Bett in den Rollstuhl möchte, oder eben andersrum.
Er ist ein sehr netter Mensch, jedoch befürchte ich das er noch viel mehr Probleme hat. Vor allem psychischer Art.
Hat irgendwer eine Idee wie man ihm helfen kann?
Ich hätte das zwar gelernt (Ich bin Peer Counclerin mit Zertifikat), aber ich weiß wirklich nicht was ich machen soll wenn keine Assistentin zur Verfügung steht!!!
Kommentare
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(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 18:26
Vielleicht kann er ja mit einem Dienstleister arbeiten, der die Assistenten für Ihn stellt.
Der Dienstleister rechnet das mit dem Bezirk ab und klärt auch die Stunden und die Höhe des Budgets.
Auch die EUTB ist eine Anlaufstelle, um sich beraten zu lassen.
Der Dienstleister rechnet das mit dem Bezirk ab und klärt auch die Stunden und die Höhe des Budgets.
Auch die EUTB ist eine Anlaufstelle, um sich beraten zu lassen.
Tinkerbell1981 28.03.2022 18:32
@Brummsel, ähh, brunzbislbled: So wie das für mich klingt, hat der Nachbar da ja schon was bewilligt bekommen, oder?
Das was du beschreibst klingt nach ambulant betreutem Wohnen (was die diensterbringende Stelle direkt mit dem Bezirk abrechnet, im Gegensatz zum Persönlichen Budget, wo man selbst Auftraggeber*in ist und selbst die Assistent*innen bezahlt). Wir wissen jetzt natürlich nicht, was genau die Bewilligung bewilligt hat.
Das was du beschreibst klingt nach ambulant betreutem Wohnen (was die diensterbringende Stelle direkt mit dem Bezirk abrechnet, im Gegensatz zum Persönlichen Budget, wo man selbst Auftraggeber*in ist und selbst die Assistent*innen bezahlt). Wir wissen jetzt natürlich nicht, was genau die Bewilligung bewilligt hat.
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 19:33
Tinkerbell. was ich beschrieben habe ist das Modell der persönliche Assistenz. Das kann über einen Dienstleister laufen, der auch die Budgetverwaltung mit dem Bezirk übernimmt und die Assistenten zur Verfügung stellt für die bewilligten Stunden oder eben in der eigenständigkeit als Arbeitgeberf Modell des Behinderten!
Dazu gehört aber eben viel Management von Stellengesuchen, Einstellungsgespräche, Arbeitsverträge und und und.
Daher für manche sicher besser es erstmal mit einem Dienstleister zu beginnen und eventuell später im Arbweitgebermodell.
Hat absolut nichts mit betreutem Wohnen zu tun!
Dazu gehört aber eben viel Management von Stellengesuchen, Einstellungsgespräche, Arbeitsverträge und und und.
Daher für manche sicher besser es erstmal mit einem Dienstleister zu beginnen und eventuell später im Arbweitgebermodell.
Hat absolut nichts mit betreutem Wohnen zu tun!
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 19:36
Und AITa, Assistenten sind meist ungelernte oder angelernt Kräfte..außer bei der Notwendigkeit der medizinischen Pflege, Beatmung oder Sonstigem.
Alltagsasistenz kann jeder, der hier gerne arbeiten möchte!
Alltagsasistenz kann jeder, der hier gerne arbeiten möchte!
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 19:49
Na, dann kennst Du Dich ja aus!😉
Hatte Dich im Eingangstext dann falsch verstanden...sorry.
Hatte Dich im Eingangstext dann falsch verstanden...sorry.
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 19:54
Bist du nicht geimpft oder warum Joblos???
Tinkerbell1981 28.03.2022 19:57
@brunzbislbled: Ich hatte auch ambulant betreutes Wohnen geschrieben. Und das kann ähnlich ablaufen, meines Wissens nach, wie das, was du beschrieben hast.
AlTa 28.03.2022 20:09
Brunzi…. Ich bin sogar geboostert. Meine Kollegin die mich angelernt hätte musste ins Home Office. Und da ich es zwar theoretisch gelernt hab aber praktisch null Erfahrungen habe bin ich gegangen worden 😏. Und ohne wirkliche Erfahrungen ist es sehr schwer in dem Bereich einen Minijobs zu finden. Ich bin Rentner und darf nicht mehr arbeiten.
AlTa 28.03.2022 20:11
Und vor allem ist es jetzt schon 2,5 Jahre her. Aber demnächst hab ich ein Bewerbungstraining zu dem auch potentielle Arbeitgeber kommen.
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 20:14
Die meisten Behinderten mit Assistenz, gerade wenn es nicht in der Pflege sein soll, lernen doch Ihre Asssitenten selbst an!?
Schalt mal in der "Assistenzbörse" eine Anzeige und Du wirst mit Angeboten überrannt. Gerade als geimpfte!😉
Aber jetzt vertshe ich um so weniger warum Du nicht bei Deinem Nachbarn als Assistenz arbeitest...ist ja meist eh ein Team mit mehreren Leuten. Und Du eben auf 450.- EURO Basis.🤔
Schalt mal in der "Assistenzbörse" eine Anzeige und Du wirst mit Angeboten überrannt. Gerade als geimpfte!😉
Aber jetzt vertshe ich um so weniger warum Du nicht bei Deinem Nachbarn als Assistenz arbeitest...ist ja meist eh ein Team mit mehreren Leuten. Und Du eben auf 450.- EURO Basis.🤔
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 20:16
Ups, hat sich jetzt mit Deinem Kommentar um 20:11 überschnitten...dann mal alles Gute!
AlTa 28.03.2022 20:17
Brunzi…. Ich bin selbst Rollstuhlfahrer. Ich hab als Peer Counclerin gearbeitet, nicht als Assistent
(Nutzer gelöscht) 28.03.2022 20:24
AITa, sorry, aber so ganz steig ich nicht mehr durch. Weiter oben schreibst Du, das Du in der Assistenz arbeiten möchtest und angelernt wirst.
Oder meintest Du als Peer Counclerin???🤔
Dann habe ich Dich falsch verstanden und wir gehörig aneinander vorbei geredet...😅
Oder meintest Du als Peer Counclerin???🤔
Dann habe ich Dich falsch verstanden und wir gehörig aneinander vorbei geredet...😅
AlTa 28.03.2022 20:28
Ich will doch nicht in der Assistentz arbeiten. Das könnte ich doch auch gar nicht. Ich hätte es ab und an mal als Freundschaftsdienst getan und meine Hilfe angeboten. Aber dieser Gedanke hat sich gleich wieder zerschlagen.
(Nutzer gelöscht) 29.03.2022 09:50
Ich kenne viele Menschen, die mit Assistenz leben. Wer in einer Einrichtung wie der pfennigparade lebt, hat nur recht eingeschränktes Mitbestimmungsrecht, wer aus dem bestehenden Team da kommt, muss sich aber auch nicht um die Besetzung der Stellen, die Abrechnung usw kümmern. Ebenso, wer einen entsprechenden Pflegedienst dafür Assistenz beauftragt.
Im Arbeitgebermodell funktioniert das anders. Da ist der Mensch mit Behinderung für alles selbst zuständig: Rekrutierung neuer Assistenten, Dienstplan, Abrechnung, Überweisung, Suche von Krankheitsvertretung usw.
Die Rekrutierung ist ähnlich wie auf dem Heiratsmarkt. Da müssen sich, auf vollkommen freiwilliger Basis, ein assistenznehmer und ein assistenzgeber finden, sich sympathisch sein und mit den jeweiligen Konditionen des anderen klarkommen.
Viele AssistentInnen wollen nur im Block von mehreren Tagen arbeiten oder zumindest 24 h am Stück. Da hat jemand, der ein geringeres Stundenkontingent bewilligt bekommen hat, schon mal schlechte Karten. Hinzu kommt, dass die Chemie stimmen muss. Ich als Frau wäre immer skeptisch, wenn ein Mann mit Behinderung ausschließlich Frauen sucht. Da wär ich definitiv schon mal raus.
Und dann natürlich gibt es Behinderungen die einfacher sind als andere. Wer nur körperbehindert ist, über verschiedene Hilfsmittel verfügt (und diese auch bereit ist zu nutzen) in seinem Wesen wenig anstrengend ist, ein Assistentenzimmer zur Verfügung stellen kann und Blockdienste gewährt, hat weniger Probleme, jemanden zu finden, als Menschen mit Mehrfachbehinderung, die keine Regiekompetenz haben, nicht gut anleiten können und mehr als pflegerische „Betreuung“ benötigen.
Und dann hängt es noch vom Wohnort ab. In Universitätsstädten ist es leichter, da Assistenz ein beliebter Studentenjob ist. Auf dem flachen Lamd ist es nahezu unmöglich. Ich kenne eine Frau in den Bergen, die selbst nach langer Suche niemanden aus der Umgebung gefunden hat und deshalb auf 3-Monats-Kräfte ausgewichen ist.
Allerdings: Selbst unter besten Bedingungen ist es nicht einfach, Leute zu finden - ganz zu schweigen von „guten Leuten“!
Im Arbeitgebermodell funktioniert das anders. Da ist der Mensch mit Behinderung für alles selbst zuständig: Rekrutierung neuer Assistenten, Dienstplan, Abrechnung, Überweisung, Suche von Krankheitsvertretung usw.
Die Rekrutierung ist ähnlich wie auf dem Heiratsmarkt. Da müssen sich, auf vollkommen freiwilliger Basis, ein assistenznehmer und ein assistenzgeber finden, sich sympathisch sein und mit den jeweiligen Konditionen des anderen klarkommen.
Viele AssistentInnen wollen nur im Block von mehreren Tagen arbeiten oder zumindest 24 h am Stück. Da hat jemand, der ein geringeres Stundenkontingent bewilligt bekommen hat, schon mal schlechte Karten. Hinzu kommt, dass die Chemie stimmen muss. Ich als Frau wäre immer skeptisch, wenn ein Mann mit Behinderung ausschließlich Frauen sucht. Da wär ich definitiv schon mal raus.
Und dann natürlich gibt es Behinderungen die einfacher sind als andere. Wer nur körperbehindert ist, über verschiedene Hilfsmittel verfügt (und diese auch bereit ist zu nutzen) in seinem Wesen wenig anstrengend ist, ein Assistentenzimmer zur Verfügung stellen kann und Blockdienste gewährt, hat weniger Probleme, jemanden zu finden, als Menschen mit Mehrfachbehinderung, die keine Regiekompetenz haben, nicht gut anleiten können und mehr als pflegerische „Betreuung“ benötigen.
Und dann hängt es noch vom Wohnort ab. In Universitätsstädten ist es leichter, da Assistenz ein beliebter Studentenjob ist. Auf dem flachen Lamd ist es nahezu unmöglich. Ich kenne eine Frau in den Bergen, die selbst nach langer Suche niemanden aus der Umgebung gefunden hat und deshalb auf 3-Monats-Kräfte ausgewichen ist.
Allerdings: Selbst unter besten Bedingungen ist es nicht einfach, Leute zu finden - ganz zu schweigen von „guten Leuten“!
Lieblingsmensch 29.03.2022 21:22
erstaunlich, wie jemand der selber nicht behindert ist sich auskennt und so viel von seinen behinderten Freunden mit Assistenz berichten kann. 😉
Zumindest an meinem Wohnort ist es so, dass Anbieter*innen vom Bezirk geprüft und "zugelassen" werden müssen. Wenn es in deiner Region einen Mangel an Anbieterinnen gibt und er die in Frage kommenden, zugelassenen Personen schon kontaktiert hat, diejenigen aber keine Kapazitäten frei haben, dann muss der Bezirk da nacharbeiten. So seh ich das zumindest.
Die Hemmnisse sind natürlich groß, insbesondere im zwischenmenschlichen Kontakt, so wie du deinen Nachbarn beschreibst. Ich drück die Daumen, dass er guten Support findet!