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Neue starke Behindertenbewegung/ Neurodiversitätsbewegung

Neue starke Behindertenbewegung/ Neurodiversitätsbewegung 
Gibt es hier Menschen, die sich für dieses Feld interessieren und eine starke neue Behindertenbewegung aufzubauen oder sich mit bestehenden Bewegungen in diesem Rahmen zu vernetzen?

Der stark aufflammende Ableismus der Gesellschaft macht es notwendig, dass wir uns als Behinderte emanzipieren und und uns den Diskriminierungen entgegenstellen, uns gegenseitig unterstützen.

Natürlich könnt ihr, auch wenn ihr das lächerlich oder unsinnig findet, das unter diesem Beitrag gemeinsam ausdiskutieren. Aber ich werde mich nicht daran beteiligen, da die Situation ernst ist und ich auch ehrlich gesagt keine Energie mehr habe für sich im Kreis drehende Diskussionen.

https://www.ohchr.org/en/press-releases/2020/02/new-eugenics-un-disability-expert-warns-against-ableism-medical-practice?LangID=E&NewsID=25632.

Kommentare

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Triple7 19.12.2022 12:25
Schweiz: https://www.agile.ch/_files/ugd/3b62ac_a9927ac04f114a8d91eea44842689b66.pdf?index=true
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 12:46
Danke lachendes Smiley 
 
Thohom 19.12.2022 13:01
Katze....der Link ist ja hübsch, aber gewiss kein niederschwelliges Angebot.

Der andere Punkt ist, dass die meisten Behinderungen im Laufe des Lebens erworben werden.
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 13:13
Also bei mir entsteht keine Freude, wenn ich den Text hinter dem Link lese und kann mir auch vorstellen, dass er triggernd wirkt, deshalb muss er nicht unbedingt niedrigschwellig sein. 
 
Thohom 19.12.2022 13:24
Warum postest Du den Text bzw. Link denn?
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 13:53
Aus Infogründen für Leute, die ihn lesen wollen. Außerdem auch als Beweis, dass ich mir die Eugenikgeschichte nicht selbst ausgedacht habe. 
 
Thohom 19.12.2022 14:02
Du Alien!😅
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 14:08
🖖
 
(Nutzer gelöscht) 19.12.2022 14:57
Unter Neurodiversität könnte man viel verstehen und viel reinpacken, es gibt ja für zahlteiche Abweichungen schon einen Verband. 

Was genau ist denn dein Wunsch, eine Art Dachorganisation?
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 15:58
Mein Wunsch ist es, bestehende Zusammenschlüsse sozusagen sichtbar gemacht zu haben.

In Deutschland gibt es z.B 
https://abilitywatch.de/
 
lockedj 19.12.2022 16:32
Karma, du kannst da soviel reinpacken, wie du möchtest!

Der Sinn dahinter ist, dass Neurodiversität seit den 1990er-Jahren
als eine natürliche Form der menschlichen Vielfalt betrachtet wird.
individuelles Sein und authentische Selbstdarstellung anstelle
von Pathologie und Störung.
Vertreter der Diversitätsbewegung treten für die Rechte von
„Neuro-Minderheiten“ ein und lehnen die Vorstellung ab,
dass neurologische Defizite geheilt werden müssen oder können.

Oder, wie ich es immer sage - Autisten sind weder krank, noch behindert,
sondern nutzen lediglich ihr Gehirn anders, was vermeintliche ´Normalos´
nicht annähernd verstehen können, weil gar kein Interesse besteht!
Eine noch hinzu erworbene, oder gar angeborene Behinderung
erschwert die Sache ungemein!
 
Weitblick 19.12.2022 18:50
Ja, ich alter Knochen habe die Behindertenbewegung noch miterlebt und mitgestaltet.
Damals 1981, das "Jahr der Behinderten" haben wir in das Jahr der Verhinderer umgetauft.
"Jedem Krüpppel seinen Knüppel", hieß einer unserer Parolen. Wir haben uns gewehrt.

Damals in Berlin haben wir den Politikerinnen und Politiker das Leben schwer gemacht.

Es gab keine Aufzüge bei U-Bahnen, kein Niederflurbus oder Niederflurstraßen in Sichtweite. Persönliche Assistenz gab es nur in Schweden und und und.....

Keine Straße, keine Bühne, keine politische Sitzung war vor uns sicher. Wir waren auf einmal da, und der Ku'damm war dann für eine Stunde lahm gelegt. Jede Woche eine neue Idee, wie wir uns aktiv in die Politik einbringen können.

Und die Politik und die Verwaltung hat uns schon damals immer wieder belogen. Wir wussten das, das System wollte sich nicht bewegen. Deshalb haben wir fantasievoll nachgeholfen. 

Und hat es etwas gebracht? Ja, auf jeden Fall!. Heute gibt es Aufzüge bei U-Bahnen, Leitsysteme für blinde Menschen, Persönliche Assistenz und und und...

Bei weitem nicht genug. Noch immer wird vielen behinderten Menschen die Bildung verweigert. Noch immer müssen heute junge behinderte Menschen in Pflegeheimen ausharren, weil sie keine bedarfsgerechte Unterstützung erhalten, das sie so leben können, wie sie wollen und und und...

Aber heute sind viele behinderte Menschen kraftlos geworden, wollen nicht mehr ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Wollen nicht mehr politisch sein und für ihre Rechte kämpfen.

Viele fordern immer wieder und wieder Inklusion. Meistens von den andern. Von der Gesellschaft.

Aber die Gesellschaft sind wir alle! Im Grunde sind wir schon eine total inklusive Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die nicht mehr zuhört, die nicht mehr eine andere Meinung hören will, geschweige darüber nachdenkt und niemals seinen eigenen Standpunkt verändern will.

Aber das alle würde eine Bewegung wieder möglich machen.  
 
 
lockedj 19.12.2022 18:54
Weitblick, das haste schomma gepostet,
hat aber nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun!
Seit 1981 hat sich zudem einiges geändert!
 
Weitblick 19.12.2022 18:57
Heißt der Block nicht unter anderen "neue starke Behindertenbewegung"

Ich guck noch mal nach.
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 19:27
@Weitblick: Warum glaubst du, ist die Behindertenbewegung so stark abgeschwächt?

Im Autismusbereich wissen Autisten leider gar nicht, wo sie zuerst anfangen sollen: Soll man Vereine kritisieren, die veraltete Bilder über Autismus weiterverbreiten oder sich gegen schädliche Autismustherapien (ABA) einsetzen? Soll man peergroupbasierte Assistenz aufbauen, aber wie ohne finanzielle Mittel und als Privatperson? Soll man Kontakte zu Autisten in Heimen herstellen, Freundschaften aufbauen? Soll man sich um Verbesserungen im Schulsystem bemühen? Soll man aufzeigen, welche Vereine Eugenik unterstützen und über die Geschichte aufklären? Und ich hab bestimmt längst noch nicht alles aufgeschrieben, was es noch zu tun gäbe. 
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 19:33
Oder meinst Du vielleicht, dass es ganz andere Ansätze braucht? 
 
Maskentanz 19.12.2022 19:39
Ich bin ja als Laie in die Verbindung zu Autismus geraten. 

Mein späterer Mann war als Asperger Autist diagnostiziert. Ich habe ihn einfach als besonderen Menschen kennengelernt. Ja, ich war auch irritiert. Es hat uns beide sehr viel Anstrengung gekostet, uns anzunähern. 

Letztlich war es eine Beziehung,  in der wir beide ganz viel miteinander reden mussten, un uns zu verstehen. Aber ich habe den Autismus nicht als Bedrohung erlebt. Für gewisse Bereiche war mein Mann sicher nicht der Partner, der merkt, was ich vielleicht gerade brauche. Das fand ich aber auf längere Sicht nicht schlimm. Miteinander reden, immer wieder, war dadurch Geheimnis. 

Für mich ist er DER Mensch, mir dem ich gut leben konnte. 
 
Weitblick 19.12.2022 19:49
Das sind sehr gute Fragen.

Ich weiß nur, was uns damals gut getan hat. Wir haben miteinander geredet, wir haben Nächtelang gestritten, um einen guten Weg, um den nächsten Schritt. Wir haben uns vertraut.

Manchmal gingen wir uns fürchterlich auf die Nerven, aber wir konnten immer auf uns auf einander verlassen. 

Ich habe mir eine kleine Insel erhalten. Vier Menschen, auf die ich mich hundertprozentig verlassen, darunter auch jemand, der früher im Heim gelebt hat,

Ich weiß, du willst die Welt verändert. Das finde ich wunderbar. Aber in Wirklichkeit kann nur ich mich selbst verändern und vielleicht andere Menschen davon begeistern.

Begeistern davon, das der Inhalt wichtig ist, nicht die Verpackung oder nicht die Form.
 
SchwarzeKatze 19.12.2022 20:14
Vielleicht hast Du Recht. 
Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt, Weitblick?
Ich habe das Gefühl, dass Menschen in Wohnheimen irgendwie abgeschottet sind oder meinst Du, man sollte sowas wie ehrenamtlich was machen? Aber da ist man dann ja in einer Art "Arbeitsverhältnis", aber ich möchte ja auf Augenhöhe anderen begegnen. :/
 
(Nutzer gelöscht) 19.12.2022 20:54
Der aufflammende Ableism, woran ist das festzumachen? Was wären die stärksten Beispiele?
 
Tinkerbell1981 19.12.2022 22:24
@Schwarze Katze um 19:27: Und neben all der ehrenamtlichen Arbeit, teilweise Aufklärungs-, teilweise Öffentlichkeitsarbeit, die da noch zu leisten wäre und ist, hat man ja auch noch individuell das tägliche Leben, die kleinen Sorgen und großen Nöte und auch spezielle Herausforderungen zu bewältigen.

Die Kraft ist leider so begrenzt, das stelle ich immer wieder fest.
 
(Nutzer gelöscht) 20.12.2022 20:02
Beim Thema Eugenik/Euthanasie u.ä. muss man keine Bedenken haben, dass das unter den Tisch fällt, das kommt noch hoch, je weiter die Genforschung schreitet, desto dringlicher werden die Debatten kommen.
Dann kommt noch der ganze "Transhumanismus" Kram dazu, das geht alles erst noch los.
 
Tinkerbell1981 20.12.2022 20:14
Ist immer gut, wenn einer glasklar in die Zukunft gucken kann. Wenn BDMK erklärt, wo "man keine Bedenken haben" müsse, ist ja alles geritzt. 🙄
 
lockedj 20.12.2022 20:17
Naja, wenn da noch anderer ´Kram´ dazukommt, den er auch nicht versteht...
 
(Nutzer gelöscht) 20.12.2022 21:08
Wenn Katze mein Posting versteht, reicht das schon. Lasst aber nicht bei euren Bemühungen nach, mitzureden. Irgendwann ist für euch auch mal was dabei.
 
lockedj 20.12.2022 21:09
Dann ist ja alles gut!
 
Triple7 21.12.2022 17:11
Schweiz: https://www.demokratie.ch/blog/inklusions-initiative-neuer-initiativtext-liegt-bereit
 
Rollerboy 31.12.2022 15:09
Als Mensch mit 24/7 Assistenz ist das für mich permanent ein Thema. Gute, zuverlässige Assistenz und Pflegekräfte sind nicht einfach zu finden.Wenn ich im Krankenhaus bin, ist das Ganze in Deutschland noch gar nicht durchdacht organisiert. Und der Hang,beatmete Menschen wie mich am liebsten in Wohnheimen unterzubringen,zeigt das ganze Problem. Da gibt's noch viel zu tun und an der Liberalität der Gesellschaft zu arbeiten...
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