Emmelotte, meine unmögliche Katze, die es bis zum Heiligenschein geschafft hat

Noiram

der schon verblötsche Heiligenschein ist mittlerweile in der Mülltonne gelandet. Emmelotte hat das Recht auf einen Heiligenschein aberkannt bekommen.
Sie ist nach wie vor immer vorwitzig, aber so hin und wieder schlägt sie doch arg über die Stränge.
Ich habe eine große Blumenampel im Schlafzimmer hängen und darunter stehen auf zwei Tischen meine ganzen Pflanzen, die im Winter nicht draußen bleiben können. Die Ampel ist,
wenn sie zum Wässern ins Bad kommt, anschließend so schwer, daß man sie nicht hängen kann. Also habe ich sie mit zu den anderen Pflanzen gestellt, damit sie etwas abtrocknet.
Morgens dann: Emmelotte hat sich ein Nest aus den langen Trieben gebaut und vieles davon zerstört. Sie hat wohl erst damit gespielt und fand es dann sehr angenehm darauf zu schlafen.
Die Pflanze ist sehr zerbrechlich und jetzt sieht sie aus wie "Hund". Die Triebe sind schon kurz über der Erde abgebrochen.
Emmelotte versteht nicht, daß ich davon nicht begeistert war. Sie hat, wie immer ,ihr fröhlichstes Gesichtchen aufgesetzt und hat mich mit erwartungsvollen Augen angeschaut.
Ich hoffe, die Pflanze erholt sich noch einmal.
Gestern dann hat sie den Vogel abgeschossen:
Ich habe Hühnerfrikasse mit Reis gekocht. Habe in der Küche das Essen auf die Teller verteilt und dann kam das kleine "Unglück" um die Ecke gefegt, so schnell, daß ich nicht mehr reagieren konnte.
Sie sprang in diesem Affenzahn auf die Anrichte und landete voll mit dem Hintern in einem Teller, nutzte den Schwung und rannte sofort ins Wohnzimmer mit einem Hintern voll tropfender Hühnerfrikassesoße.
Alle anderen Katzen hinterher: Wer riecht denn hier so komisch? Emmelotte war verunsichert, weil sie mittlerweile wie "selbst Futtertier", sich mitten in einem Kreis von fünf Katzen befand.
Emmelotte aber ganz selbstgewußt, streckt ein Hinterbein in die Luft und leckt sich sauber.Sie ließ sich nichts anmerken, daß sie wieder Mist gebaut hatte, die anderen Katzen müssen das ja auch nicht
unbedingt mitkriegen. Ich habe die Schweinerei erstmal in der Küche beseitigt und laut gemault, aber das interessiert eh keinen.
Wir sind dann mal zum F.D.H. übergegangen. Ein Teller wurde dann aufgeteilt auf zwei Personen.
Dann nachmittags wieder ein Höllenlärm in der Küche. Emmelotte hatte auf dem Wasserkocher gesessen, der bei mir immer leer ist, weil ich das schon oft beobachtet habe. Sie hatte wieder die Wahnsinnsidee schnell runter und weiter. Da muss man ja auch schnell sein und kraftvoll abspringen. Das Ende vom Lied. Wasserkocher knallte auf die Erde, Kaffeemaschine
umgefallen und Emmelotte spurlos verschwunden. 
Irgendwann kam sie dann wieder vorsichtig um die Ecke. Ich maulte sie wieder an: Hau bloß ab, du Chaostier. Sie lief erstmal in gebührendem Abstand um mich rum. Kann ja sein, daß ich explodiere oder so.
Ich konnte mich vor Lachen schon nicht mehr halten. Irgendwie versucht sie mich doch einzuschätzen, was die kleine Hexe auch noch kann.
Als ich nichts mehr sagte sprang sie auf das Sofa und guckte mich mit großen Augen an. Ein kleines gehauchtes "Ääähhhh" kam aus ihren Mäulchen, weil, miauen konnte  sie noch nie.
Erwartungsvolle Haltung. Ich legte meine Hand einfach so daneben und eine wilde Schmuserei begann.
Sollte wohl eine Entschuldigung sein, die ich dann auch annahm.
Mein Mann meint nur: Meckere nicht immer so mit dem "armen" Tier, irgendwann muss sie zum Psychiater auf die Couch. Ich frage mir nur, wer hier irgendwann auf die Couch muss und wer hier wen in den
Wahnsinn treibt.