Gandhi entwickelt sich in kurzer Zeit zur Rampensau
26.03.2023 06:04
Gandhi entwickelt sich in kurzer Zeit zur Rampensau
26.03.2023 06:04
Gandhi entwickelt sich in kurzer Zeit zur Rampensau
Gandhi ging jetzt 2 x wöchentlich zur Physio und aufs Wasserlaufband, was er immer noch hasste. Ich machte tagsüber die Übungen, die mir auferlegt wurden und auf einmal merkte ich, daß, wenn ich zwischen den Zehen porkelte ein Zucken kam. War das wirklich Zucken oder Wunschdenken? Mal ja, mal nein. Dann klappte das Zucken auch mal bei Rosi. Sie meinte, nicht aufgeben, das kann lange dauern. Sein Schwanz war ebenfalls noch bewegungslos. Er entwickelte sich zu einer starken Persönlichkeit mit dem Motto: He, was kostet die Welt. Ich komme jetzt. Komischerweise sind alle anderen Hunde ganz vorsichtig mit ihm, außer sie sind noch Welpen so bis ca. 5 Monate. Hunde wissen und sind nicht doof. Gandhi nutzte das gnadenlos aus. Wenn er spielen will ging er zu seinem Opfer und stubste ihn an, anders ging es nun mal nicht. Wollten die nicht spielen, nahm er seine Vorderzähne und riss ihnen ein paar Haare aus, was ich auch erst spät erkannt habe. Die Besitzer der anderen Hunde haben das auch nicht erkannt und wer kriegt dann einen Abriss, weil dann schon mal Zähne gezeigt wurden? Immer der Falsche. Gandhi konnte mittlerweile riesige Löcher buddeln, er hing an den Rädern kopfüber im Loch, er wäre da alleine nie wieder raus gekommen. Wenn ihm sein Gegenüber absolut nicht in den Kram passte, nahm er Anlauf und fuhr ihm total in die Knochen rein ohne Rücksicht auf Verluste. Hunde die am buddeln waren sollten gefälligst das Loch aufgeben, denn jetzt kam Gandhi. Funktionierte das nicht,fährt er sie einfach von hinten an und schubst sie in das Loch rein und fuhr auch noch direkt hinterher. Bei kleinen Hunden wurden wir vorsichtig, denn je nach Laune wurden die auch überfahren und wir merkten, daß einige Leute uns aus dem Weg gingen, was ich auch gut verstehen konnte. Wochen später stand er ganz überraschend auf 3 Beinen, zwar nur kurz, aber er stand. Ich war total aus dem Häuschen. Zu Hause wieder die täglichen Übungen gemacht und das besagte Hinterbein zuckte wie wahnsinnig und er trat aus, nicht sehr kraftvoll, aber er wehrte ab. Das war so ein tolles Gefühl, ich war so begeistert. Bei Rosi klappte das dann auch und sie meinte, dran bleiben, da kommt noch mehr. Es war mittlerweile ein halbes Jahr vergangen und wir hatten noch viel mehr Ausdauer. Viel, viel mehr. Er fing ganz leicht mit dem Schwanz an zu wedeln, was dann über Wochen immer mehr wurde. Im Rolli lief er jetzt kraftvoll auf 3 Beinen. Er reifte aus, auch seine Männlichkeit, die im Verhältnis unangepasst war. Er war wie ein überdimensionaler Dackel, sollte ja mal Golden-Red Größe werden. Sein Teil hat es bis zur Endgröße geschafft. Er war sich dessen aber noch nicht bewußt, wofür das da ist. Er lief breitbeinig wie Django über die Wiesen und genoss sein Leben. Dann kam die erste läufige Hündin, ein Schalter wurde umgelegt und er hörte nicht mehr, er war unmöglich, lief weg, belästigte andere Hunde, er war rüpelig und jetzt hatten wir eine wirkliche Rampensau, der auf nichts und keinen Rücksicht nahm, ja sogar frech wurde. Tja, das unvermeidbare, das Teil mußte fallen. Der TA versprach einen Mini-Schnitt zu machen, weil er ja zu Hause ohne Rolli unterwegs war. Er rutschte immer noch viel, aber nicht nur. Wir hatten Angst wegen Entzündungen und hatten so gehofft, daß er anders werden würde. Aber potentieller Rüde ist potentieller Rüde ob mit oder ohne Rolli. Wir hofften, daß er sich jetzt benehmen würde und seinen Auserwählten nicht mehr mit samt Rolli drauf fahren würde. Ich habe immer gesagt, die Kinder sind dann alle mobil mit Rädern, will man so was? Das Problem hat der TA mit einem wirklich winzigen Schnitt gelöste, für mich unbegreiflich, wie das da durch ging. Er hatte die Wunde innerlich 3 fach genäht, damit nichts passieren kann. Es ist auch alles gut gegangen.
Kommentare
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Noiram 29.03.2023 08:00
Tja, Leute wissen immer alles besser. Gandhi ist mit seinem Mercedes auf einem gefrorenen Feld unterwegs, dann bekommt er die Luft aus den Reifen gelassen, damit es nicht so hart ins Kreuz schlägt. Er rast wie ein Irrer rum, kommt ein Mann und sagt zu mir: Wofür hat der denn dat Dingen, braucht der doch gar nicht. Ich: Hat er sich zu Weihnachten gewünscht und jetzt muss er es auch tragen.
Noiram 30.03.2023 07:03
Ich hatte noch eine Hündin mit Pro- und Orthese, zusammen mit Gandhi. Zusammen ein Traumpaar in jeder Hinsicht. Jedenfalls Sonja rennt mit einem anderen Hund, die toben wie bekloppt, hier Feld, abgemäht, andere Seite Wald mit einer Schlucht. Erst übers Feld, dann in die Schlucht, beide Hunde kommen zurück und Sonjas Prothese ist weg. Wo soll ich die finden bei den vielen Blättern? Sonja oben abgelegt, ich runter in die Schlucht, nix, eigentlich unmöglich hier was zu finden. Das Dingen kostet mal eben 1400,. Euro. Wer kommt hinterher? Gandhi, das Mamakind. Je steiler desto bester für ihn. Er hat ordentlich Zug drauf, will unter einen umliegenden Baum und fährt sich komplett fest. Ich konnte ihn auch nicht aus dem Rolli holen. Ich wieder nach oben, da sehe ich auf dem Feld die Prothese liegen, dafür hatte ich das Problem mit Gandhi. Ein junger Mann kam, ich sprach ihn an, ob er mir helfen könnte, mein Hund hätte sich festgefahren. Der guckte mich ungläubig an und ich konnte an seinem Ausdruck erkennen, daß er mich für nicht ganz voll nahm. Er wollte weiter. Ich erklärte ihm dann und wir sind dann beide runter, haben den Baum 2 cm angehoben und Gandhi war frei. Das sind so Tage, die ich soooooo liebe.