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Einer meiner Lieblings-Menschlein ...

Einer meiner Lieblings-Menschlein ...
... war im Fernsehen !



Und ich weiß schon jetzt, dass es nicht das letzte Mal war 😉 !

Auch wenn sehr viele meiner Freunde und Bekannten Rollifahrer sind - einfach weil sich das durch die Ausbildungszeit im Berufsbildungswerk und die Arbeit im Sanitätshaus so ergeben hatte - so ein Exemplar wie dieser junge Hüpfer hier, ist mir bis vor knapp einem Jahr auch noch nie untergekommen.

Obwohl ich jetzt eine Zeit lang sogar doppelt so alt war, wie Moritz es ist und im Gegensatz zu ihm schon immer Behindi bin, muss ich ganz klar zugeben:

Holla die Waldfee, was für eine Mindset und was für eine Energie !

Der große Vorteil ist, dass Moritz seine positive Lebenseinstellung und Energie gerne mit anderen teilt - und ja, so viel Power ist irgendwie "ansteckend" ... !

(selbst für mich, als absolutes Gegenteil von ihm)

Kommentare

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Me262 12.11.2023 01:25
Muss man den kennen?

PS: Was ist ein "Mindset"?
 
nobiKS 12.11.2023 05:42
Nein, muss man nicht kennen. 
Kann aber für einige Betroffene ne aufweckende Begegnung sein. Ok, der Moritz hat natürlich den Vorteil, grundsätzlich schon mal die Power-Gene eines Duracell-Hasen in sich zu tragen.. hat nicht jeder. Aber das Mindset (Denk- u. Verhaltensweise ) ist auf alle Fälle ein richtiger Weg, den Kopf nicht im Sand zu vergraben. Ich, als ebenfalls "schon immer Behindi" (😉) vor fast 50 Jahren im Behinderten-Internat aufgewachsen, da gab es bei uns schon damals den Grundsatz : Geht nicht,gibt's nicht.. finden wir raus,wie es trotzdem geht.
Deswegen, Sonja, teile ich ganz und gar Deine Begeisterung über Moritz als Motivationsvorbild. Denn die bequeme Hängematte im Jammertal ist fast immer ne Sackgasse.. (auch wenn evtl. jetzt einige vor Empörung aus der Hose springen wollen..)
 
Sonja 12.11.2023 11:36
Oh, Norbert ein ganz ganz dickes DANKESCHÖN fürs Aushelfen und so auf den Punkt bringen - so gut hätte ich das nicht hinbekommen !

Und, auch was den letzten Absatz betrifft, kann ich nur voll zustimmen.
Ich hab mir die Sackgasse die letzten 30 Jahre selbst kreiert und neben zusätzlichem Krankenstand seit gut 10 Jahren mich völlig in der eigenen Wohnung verbuddelt.

Mich sieht selbst mein Briefkasten nur nachts, wenn ich mir relativ sicher bin, eigentlich keinem Nachbarn zu begegnen - um mich ja nicht zu zeigen oder gar "irgendwie rechtfertigen zu müssen".

Dass das "Falsch" ist, ist mir schon klar - aber die Angst, das Gegenteil zu tun und sich ganz normal unters Volk zu mischen ist übergroß.

Zu Nürnberg-Zeiten hatte ich über 20 Jahre den Luxus, mir Rollikumpels als Begleiter zu wünschen, wenn wir mal losgezogen sind - dann ist mir das nahezu wurscht, dann bin ich auf unsere Freundesgruppe "fixiert" - und fiel ein negativer Kommentar, dann wurde ja "von einer ganzen Gruppe Rollis vermutet, sie hätten gerade im Heim Ausgang bekommen" und nicht von mir direkt.

Natürlich gab es da auch Rolli-Kumpels, die geballtes Auftreten im Rudel "gehasst" haben - weil es logischerweise für Aufsehen sorgt, wenn 3-5 Rollifahrer nen Kinofilm sehen wollen und normale Plätze aus Feuerschutzgründen nicht genutzt werden dürfen, es aber oft maximal nur 2 Rolliplätze gab ...

Über das Duracell-Häschen musste ich schmunzeln - muss ihn heute Abend nach dem Vortrag auf der Gesundheitsmesse mal fragen, ob er weiß, was das ist 😉 !

Da sonst mein Bekanntenkreis dann doch eher Mitte 30 und aufwärts ist, ist es mir im vergangenen Jahr sehr oft passiert, dass ich von Dingen spreche, die sehr lange vor seiner Zeit waren - so wie ich ja auch keine Ahnung hätte, was in den 50ern und 60ern los war.

Er selbst meint, gewisse Züge von "Hammy" aus "Ab durch die Hecke" zu haben.
In diesem Fall dann wohl das "Duracell-Häschen der Neuzeit" 🙂 !

Und, ich mach mir deshalb immer etwas "Sorgen", wenn Red Bull im Zusammenhang mit der "Wings for Life Stiftung" (deren Botschafter u. a. auch er ist) mal wieder das eine oder andere Döschen ausgibt - vor meinem inneren Auge sehe ich dann immer "Hammy auf Energy-Drink wild durch den Garten flitzen" 😅 !
 
Thohom 12.11.2023 11:40
Ich verstehe nicht, warum hier immer wieder "der" Rollstuhl erwähnt wird.

Weil der auffällig ist? Auffällig ist man auch, wenn man dick ist oder einfach einen Kopf größer, wie der Durchschnitt.
 
Junggebliebene 12.11.2023 11:46
Jaa..@thohom,lach
 
Thohom 12.11.2023 11:51
...oder besonders laut redet.😎
 
Sonja 12.11.2023 12:21
Evtl. ist mein Hirn heute noch immer nicht auf Betriebstemperatur - oder ich versteh tatsächlich nicht, was Thohom sagen will ...

Ähm, der Rollstuhl ist doch der Indikator, dass jetzt hier jemand nicht mehr unbedingt gut zu Fuß unterwegs ist, oder als Tetraplegiker vielelicht sogar 85% des eigenen Bodies plötzlich wie ausgelöscht sein können, während man zuvor ggf. unterwegs war wie ein Wiesel, Turniere getanzt hat und mindestens 9 seiner erlernten Instrumente nicht mehr spielen kann, weil man die Finger-/Handfunktion eingebüßt hat ?!
 
BrokenByDesign 12.11.2023 12:30
Man sollte sich davon freimachen, zu denken, man müsste irgendwie sein und nach außen hin irgendwelche Erwartungen im Umgang mit der eigenen Behinderung erfüllen. Oft bedeutet eine Behinderung nämlich nicht nur "Geht nicht - gibt's nicht" sondern auch schlichtweg "Keine Arme - keine Kekse". Und ich nehme mir das Recht heraus, mitunter auch mit meiner Behinderung zu hadern und sie scheixe zu finden. Warum wohl würde denn niemand - auch nur mal für drei Tage - mit mir tauschen wollen? Und das, obwohl man auf den ersten Blick nur meine Gehbehinderung sieht und den meisten wohl gar nicht bewusst ist, dass Spina bifida noch andere Begleiterscheinungen mit sich bringt, die mein Leben und meinen Alltag weitaus mehr bestimmen.
 
(Nutzer gelöscht) 12.11.2023 12:39
Ist ja toll, wenn jemand diese positive Energie aufbringen und umsetzen kann. Mir gehen nur diese Vergleiche schon gewaltig auf den Socken. Ich bin ich und habe möglicherweise nicht die gleiche Ausgangsbasis, um so zu agieren. Auch nicht die gleichen Gene. Nach meinen Möglichkeiten mache ich das Beste aus der jeweiligen Situation und motivieren tut mich sowas gar nicht. Im Gegenteil. 
 
Sonja 12.11.2023 12:56
Aber er sagt doch immer dazu, dass man keine Vergleiche ziehen kann - auch keine Querschnittlähmung gleicht einer weiteren, selbst wenn die Verletzungshöhe identisch ist - und er immer nur für sich selbst sprechen kann.

Ich mag jetzt auch keine Kalendersprüche und "Chakaa-Motivationsschreie" - aber ich schau mir durchaus an, wie andere ihr Leben so handhaben, weil es mir oft aufzeigt, wie "sehr ich mich von anderen habe in Frage stellen lassen, die nicht einmal ein Rech oder eine Basis haben, um irgendwelche Forderungen an mich zu stellen."

Im Sinne von Erwartungen, die ich gefälligst Du erfüllen habe, egal, wie möglich oder unmöglich sie sind.
 
Ichselbst 12.11.2023 13:00
Lalöpchen, ich denke, es ist nicht der Vergleich. Vielmehr u.U. ne Art Motivation für sich selbst. Ich muss nicht können, was andere können und ich kann das auch richtig beschi**en finden, aber ich kann für mich schauen, was gehen würde. 
 
(Nutzer gelöscht) 12.11.2023 13:00
Von dieser Warte aus betrachtet, hast du schon recht Sonja. Ich reagiere nur leider allergisch auf Motivationsapostel. Nimm es mir nicht krumm
 
Sonja 12.11.2023 13:31
Nimm ich Dir gar nicht krumm, ich weiß genau was Du meinst !

Diese (in meiner denke) amerikanische, völlig überzogene oder teils total glaubensbezogene Motivations- bis Wunderheilungsschiene hab ich auch gefressen.

Und würde Moritz - der das auch nicht abkann - darauf abzielen, hätte ich ihm niemals angeboten, z. B. seine Tippse sein zu können, unentgeltlich natürlich.

Seine Motivation zielt ja eigentlich darauf ab, "Fußgänger/Nicht-Behinderte" dazu aufzurufen,  uns alle ganz normal zu behandeln und evtl. Hilfe anzubieten, wenn es so aussieht, als wäre sie nötig, aber bitte auch ein "Nein, Danke." zu akzeptieren, wenn derjenige sagt, alles im Griff zu haben.

Gleichzeitig appelliert er aber auch an "Behindis", bitte nicht generell "unfreundlich auf solche Angebote zu reagieren, auch wenns manchmal lästig ist, um potentielle Helfer nicht generell völlig abzuschrecken.

Und als wichtigsten Punkt bringt er zur Sprache, ob es nicht vielleicht hilfsreich wäre, auch Tabu-Themen offen zu legen, um ihnen "die Schwere" zu nehmen.

Also, dass z. B. eine Querschnittlähmung viel mehr Rattenschwanz nach sich zieht, als "nur seine Beine nicht mehr bewegen zu können".

Keine Kontrolle mehr über Blasen- und Darmfunktion zu haben ist mitunter im Alltag unter Menschen ein viel viel größeres Problem, als nicht mehr laufen zu können.

Wird dieser Fakt einmal im Bekannten- und Freundeskreis ausgesprochen, nimmt das viel Druck raus, weil das Umfeld dann weiß "Oh, kann passieren - lässt sich nie 100%ig ausschließen. Gehört halt leider dazu."

Als ich damals gesehen hatte, dass er ein Online-Interview für die Windelfirma SENI gegeben hatte, ich glaube zwei Jahre nach seinem Unfall, inkl. einer Fotostrecke und persönlichsten Ansichten, hab sogar ich als erstes gesagt "Was hast Du ??? Freiwillig ???".

Zu meiner Zeit im Sanitätshaus waren SENI Anwender noch Cartoonfiguren mit erfundenen Namen und Situationen.
 
Thohom 12.11.2023 13:41
Hm...geht es jetzt ums Mindset oder doch so eine Art Vorbild - Schwarm?

Nimm mal den Rollstuhl weg und dann ist da ein ganz normaler Typ, dem man Inkontinenz, Diabetes oder Depessionen kaum ansieht bzw. auch keine solche Behinderung vermutet.

Ich hab das ja schonmal erzählt, dass die psychosomatische Klinik, in der ich mal war, genau gegenüber von einem allgemeinen Krankenhaus gelegen war. Da liefen die Leute rein und raus mit irgendwelchen Verbänden oder humpelten rum.
Gegenüber saßen dann die mit den psychosomatischen Erkrankungen wie das blühende Leben auf den Bänken im Park und fühlten sich wie Simulanten, weil jeder sagte: Sauf Dir mal einen an, dann wird das schon wieder.
Nur mal als Beispiel.
 
Sonja 12.11.2023 14:09
Sorry Thohom, ich scheins heute echt nicht zu blicken - oder ich hab viel zu viele aber dies und aber jenes im Kopf, weil ich vielleicht etliche Schritte weiter im Thema bin - oder eben doch auf dem ganz falschen Dampfer - ich will gar nicht mit Dir streiten oder Moritz hier "Schwarm-mäßig" verteidigen - er ist ja auch überhaupt nicht der einzige der so agiert.

Ein Samuel Koch, ein Raul Krauthausen, eine Kristina Vogel oder wenn es um MS geht, die ganze coole Truppe rund um die Kämpferherzen und viele viele weitere sind ja in gleicher oder ähnlicher Mission unterwegs.

Für mich wäre das nichts - ich bin kein guter Fürsprecher oder Repräsetant für Spastis - und ich würde niemals in der Öffentlichkeit auftreten wollen.

Aber ich finds ziemlich cool, dass sich ein Frischling von Anfang an so reinhängt, Peer/Mentor für andere Frischverletzte bereits in der Rehazeit wird, zu Hause sofort nen Sportverein für sich sucht, um aktiv zu bleiben und so oft wie möglich weitere Spieler mitanzuschleifen, eine Info-Plattform a la YouTube für Querschnitte mitaufbaut, Erfindungen für Tetras in der Pipeline hat, die auf dem Markt eben aktuell noch fehlen und die auch andere nutzen können sollen oder sich nach einem Vortag auf der REHAB und RehaCare auf die Bühne stellt und sagt, jetzt dürfen sie mich alles fragen, was sie jemals von einem Querschitt wissen wollten und ich beantworte auch die intimsten Fragen offen und ehrlich.

Ich könnte das alles nicht ... ich würde bei jedem einzelnen Ding viel zu viel Bedenken einstreuen - mir imponiert diese Art des Auftretens, es ist aber alles sein Werk und sein Verdienst, ich bin nur ein kleines Heinzelmännchen im Hintergrund.

Vielleicht spricht es auch absolut gegen mich, dass mir ein junger Mann mit seiner Lebensführung und seinem Tatendrang derart imponiert, der mein Sohn sein könnte.
 
blume 12.11.2023 14:27
Leute wie Samuel Koch oder die Vogel kann ich nicht für voll nehmen…als ob die sich mit Krankenkassen, sanitätshäusern etc. rumstreiten müssten…
Meine erste Sorge im krankenhaus war eher, komm ich in meine Wohnung/Dusche, kann ich an meinen Arbeitsplatz…naja…hat halt jeder andere Probleme 🤷‍♀️und Hut ab, wenn man als Tetra den Rollstuhl in 20 Sekunden im Auto hat
 
BrokenByDesign 12.11.2023 14:55
Die bislang hier erwähnten Promi-"Behindis" haben oft einfach nicht verstanden, dass sie durch ihre Bekanntheit auch viele Privilegien genießen. Solche Leute taugen für mich als Vorbild oder Fürsprecher dann nur ganz bedingt. 
 
Sonja 12.11.2023 15:19
Blume, ich bin ziemlich sicher, die 20 Sekunden sind "nur" der Höhen-Tranfer vom Rolli auf den Fahrersitz des Caddys.

Der Rolli wird danach erst hinter den Fahrersitz gezogen, mit einer Art Seilzug - geht aber trotzdem alles super-fix.

Da ist auch wieder der Punkt der Gegensätze, obwohl ich "im Vorteil sein müsste", weil ich mit Festhalten "aufstehen kann" und volle 'Hand/Fingerfunktion" habe - ich bin zu blöd auf den Beifahrersitz eines Caddys zu kommen, wenn nicht mal die Kante von meinem Hintern auf den Sitz hochkommt.

Und, einen echten Transfer würde ich in meiner Gewichtsklasse auch niemals schaffen ...


Ja, da hast Du schon recht, für Samuel und Kristina dürfte alles zur besten Zufriedenheit immer geregelt sein.

Mich macht es ganz traurig, wenn ich jetzt mitbekomme, wie sehr sich die Querschnitt-Reha(zeit) heutzutage, von damals in den 90ern unterschieden hat.
Ohne frewillige Mentoren/Peers/Altverletzte hätte man nicht mal mehr die Basis für den Neustart, so sehr wurde alles "eingedampft/verkürzt" oder es fehlt schlichtweg an Personal das Anleiten würde oder Therapeuten allgemein.

Das finde ich mehr als fieß, für so einen kravierenden Neustart.

Ich hätte allerdings bis vor einem Jahr auch nicht gewusst, dass das Durchschnittsalter eines Frischverletzten inzwischen bis ca. 60 Jahren liegt und 50/50 was Para und Tetra betrifft.

War noch auf dem Stand der 2000, so 35 Jahre und 80% Para zu 20% Tetras.
 
Sonja 12.11.2023 15:23
Sorry für die vielen Schreibfehler !
 
blume 12.11.2023 15:23
Ich war 10 Wochen in der Rehaklinik…vor 20 Jahren…nachdem ich außer Tischtennisspielen nichts groß gemacht habe oder einem gezeigt wurde, habe ich, sobald alles mit Wohnung und Auto geklärt war, ausgecheckt
 
blume 12.11.2023 15:25
Aber…unbekannterweise finde ich, dass er (für mich) sehr sympathisch und offen rüberkommt 👍undn hübscher isser auch 😉
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