Geschichten vom islamischen Eulenspiegel Zusammengestellt von Klaus Schmidt
02.08.2024 18:42
Geschichten vom islamischen Eulenspiegel Zusammengestellt von Klaus Schmidt
02.08.2024 18:42
Geschichten vom islamischen Eulenspiegel Zusammengestellt von Klaus Schmidt
NASRUDIN UND DIE SIEBEN WEISEN
Die Philosophen, Forscher und Rechtsgelehrten waren an den Hof berufen, um über Nasrudin zu Gericht zu sitzen. Es handelte sich um einen ernsten Fall, denn er war von Dorf zu Dorf gewandert und hatte verkündet: „Die sogenannten weisen sind allzumal Schwätzer, unwissend & Wirrköpfe.“ Er war angeklagt, die Sicherheit des Reiches zu untergraben. „Das erste Wort gebührt dem Angeklagten“, sagte der König.
„Lasst Papier & Federn bringen“, bat Nasrudin „verteilt sie unter die sieben größten Weisen, und laßt jeden für sich eine Antwort auf die folgende Frage niederschreiben: > Was ist Brot? “Und so geschah es. Schließlich nahm der König die Schriftstücke in Empfang und las laut vor: Der erste hatte geschrieben: „Brot ist ein Nahrungsmittel.“ Der zweite: „Es ist Mehl und Wasser.“ Der dritte: „Ein Geschenk Gottes.“ Der vierte: „Gebackener Teig.“ Der fünfte: „Unterschiedlich, je nachdem, wie man Brot definiert.“ Der sechste: „Eine nahrhafte Substanz.“ Der siebte: „Niemand weiß es wirklich.“ Nach der Verlesung wandte sich Nasrudin zum König und sagte: „Wenn jene sogenannten Gelehrten eines Tages entdecken, was Brot ist, werden sie auch in der Lage sein, andere Dinge zu erkennen, Zum Beispiel, ob ich recht habe oder nicht. Könnt ihr Angelegenheiten, in denen es um Recht und Unrecht geht, solchen Männern anvertrauen? Ist es nicht eigenartig, dass sie sich nicht einmal einig sind über etwas, das sie Tag für Tag essen? Einmütig jedoch fällen sie das Urteil, ich sei ein Ketzer?!“
Die Philosophen, Forscher und Rechtsgelehrten waren an den Hof berufen, um über Nasrudin zu Gericht zu sitzen. Es handelte sich um einen ernsten Fall, denn er war von Dorf zu Dorf gewandert und hatte verkündet: „Die sogenannten weisen sind allzumal Schwätzer, unwissend & Wirrköpfe.“ Er war angeklagt, die Sicherheit des Reiches zu untergraben. „Das erste Wort gebührt dem Angeklagten“, sagte der König.
„Lasst Papier & Federn bringen“, bat Nasrudin „verteilt sie unter die sieben größten Weisen, und laßt jeden für sich eine Antwort auf die folgende Frage niederschreiben: > Was ist Brot? “Und so geschah es. Schließlich nahm der König die Schriftstücke in Empfang und las laut vor: Der erste hatte geschrieben: „Brot ist ein Nahrungsmittel.“ Der zweite: „Es ist Mehl und Wasser.“ Der dritte: „Ein Geschenk Gottes.“ Der vierte: „Gebackener Teig.“ Der fünfte: „Unterschiedlich, je nachdem, wie man Brot definiert.“ Der sechste: „Eine nahrhafte Substanz.“ Der siebte: „Niemand weiß es wirklich.“ Nach der Verlesung wandte sich Nasrudin zum König und sagte: „Wenn jene sogenannten Gelehrten eines Tages entdecken, was Brot ist, werden sie auch in der Lage sein, andere Dinge zu erkennen, Zum Beispiel, ob ich recht habe oder nicht. Könnt ihr Angelegenheiten, in denen es um Recht und Unrecht geht, solchen Männern anvertrauen? Ist es nicht eigenartig, dass sie sich nicht einmal einig sind über etwas, das sie Tag für Tag essen? Einmütig jedoch fällen sie das Urteil, ich sei ein Ketzer?!“
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
Taipan 02.08.2024 21:37
Die zweite Geschichte legt nahe, dass der kluge Mann mal auf Twitter war 😅
(oder dass sich Menschen einfach nie ändern..)
(oder dass sich Menschen einfach nie ändern..)
(Nutzer gelöscht) 02.08.2024 21:48
Die zweite kannte ich zwar schon aber sind beide sehr lehrreiche Geschichten.
Jeannie 03.08.2024 13:46
Ich finde beide Geschichten klasse👍
Der beste Satz ist für mich:"Die sogenannten Weisen sind allzumal Schwätzer, unwissend & Wirrköpfe".
Nasrudin lebt und der Rest auch!!!😅
Der beste Satz ist für mich:"Die sogenannten Weisen sind allzumal Schwätzer, unwissend & Wirrköpfe".
Nasrudin lebt und der Rest auch!!!😅
Junggebliebene 03.08.2024 21:47
Ja, viele Weisheiten (Lebenserfahrungen) gelten bis in die Ewigkeit. Woran kann man das sehen? An vielen Ereignissen...mit offenen Augen durch die Welt gehen.😉
Der Hodscha ist unterwegs zum Dorf. Er hat seinen Sohn auf den Esel gesetzt und geht selbst nebenher. Da kommen ein paar Leute vorbei und sagen: »Schau dir das an! Der alte Mann muss zu Fuß gehen und der Junge sitzt auf dem Esel. Er sollte sich was schämen!«
Der Hodscha, der dies hört, lässt seinen Sohn absteigen und setzt sich selbst auf den Esel. Doch schon nach einer Weile hört er, wie sich zwei, die am Wegrand sitzen, unterhalten: »Der große Kerl sitzt auf dem Esel und lässt den armen Jungen nebenher gehen. Gibt es denn kein Mitleid mehr auf der Welt?«
Da holt der Hodscha seinen Sohn mit auf den Esel und so reiten sie beide weiter. Kommt ein Bauer des Weges und meint: »muss dieses schwache Tier denn euch beide tragen? Das ist ja unglaublich. Der arme Esel wird sich das Rückgrat brechen.«
Der Hodscha steigt daraufhin ab und nimmt auch seinen Sohn vom Esel herunter. So gehen sie weiter, der Esel voraus und die beiden hinterdrein. Als sie nicht mehr weit vom Dorf entfernt sind, hören sie, wie ein Mann zum anderen sagt: »Schau dir bloß die zwei Hohlköpfe an! Der Esel spaziert voraus und die zwei marschieren hinterher. Wie kann man nur so dumm sein?«
Da sagt der Hodscha zu seinem Sohn: »Du hast es gehört, das Beste ist immer, man tut, was man selbst für richtig hält. Den anderen kann man nie etwas recht machen. Und der Mund ist auch kein Sack, dass man ihn einfach zubinden könnte.«