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IQ- Wert der Sprache

IQ- Wert der Sprache
Hallo liebe Community 🍁

Bislang wusste ich nicht, dass es auch auch einen IQ-Wert der Sprache gibt. Auf Grund einer Erhöhung meiner Behinderung wurde dies durchgeführt. Das Ergebnis weist auf einen sprachgebundenen IQ-Wert von 86 auf. Im Zusammenhang quält mich auch mein Gedanke, ob ich dadurch eine geistige Behinderung habe. Aber das kann nicht sein, weil nach meiner Erkrankung die Realschule besucht habe und die Ausbildung als Kauffrau für Bürokommunikation absolviert habe.

Kommentare

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Kopfgewitter 04.11.2024 12:50
Mir wurde damals auch gesagt 

" Du wirst nie einen Beruf erlernen wegen deiner Tics"
" Du wirst gemieden werden weil du jeden beleidigst obwohl dir niemand was tut"
" Du wirst völlig allein mit 20 Katzen in deinem Bett sterben"


Und was ist passiert? 
Ich habe einen guten Job. Habe einen guten Freundeskreis mit denen ich real viel unternehme. Und sie mögen mich auch mit den Tics, Und bisher gab es auch in Sachen Beziehungen keine großen Probleme. In den meisten fällen trennten wir uns wegen Sachen wo sich auch nicht behinderte Paare trennen würden. Nie wegen meinem Tourette. 

Was ich damit sagen will ist, lass dir niemals einreden das du falsch bist im denken handeln oder sprechen. Jeder ist genau so wie er sein soll. Wären wir alle perfekt wäre die Welt langweilig und dröge. Und selbst wenn man dich wegen irgend einer sprach Behinderung nicht versteht. Und? Scheiß drauf und schreib es halt auf. Punkt lachendes Smiley

Ach ja und Bezug Katzen. Ich hab keine 20, ich hab nur 2 😂
 
Cynops 04.11.2024 12:56
Ich persönlich würde behaupten, wenn du dir so wortreich und komplex Sorgen um eine mögliche geistige Behinderung machen kannst, ist eine solche wenig wahrscheinlich.

Das ist nur ein Teilbereich und nicht als Gesamtwert zu sehen. Das täuscht durch die Behinderung, ähnlich wie Legastheniker bei Tests schlechter abschneiden, weil sie schlicht mehr Zeit brauchen, um den Text zu verstehen.
Weil sie ihn nicht gut lesen können, nicht weil sie dumm wären.
 
ICHJA 04.11.2024 13:05
Hallo liebe Mademoiselle!

Ich glaube nicht, dass Du geistig behindert bist.

Ich bin es mit meinem Wasserkopf ( und schon im Koma gewesen ) auch nicht.

Ich hatte mir aber auch sehr viel selbst erarbeitet, damit niemand möglichst merkt, dass ich vielleicht „n schaden habe“.
Sehr anstrengend - aber ich freue mich auch mündlich und schriftlich recht gut ausdrücken kann.
Ich musste ( Grundschule ) auf eine sogenannte Behindertenschule gehen - habe aber danach weitere die Schule besucht gegen viele Widerstände, und die mittlere Reife erreicht - und später einen „Beamtenberuf“ gehabt.
 
Mivida 04.11.2024 13:10
Ich habe eben mal den Test gemacht, den leichten, meine Güte, da wird nach Begriffen gefragt, die ich noch nie gehört habe. Sprach IQ 105 habe ich erreicht. 
Also mach dir keine Sorgen mademoiselle, wir sind trotzdem helle Kerzen auf der Torte 😉
 
Maskentanz 04.11.2024 13:10
Es wurde dieser IQ-Test gemacht und das im Rahmen der Festlegung des Grades der Behinderung. 

Das heißt für mich nicht, dass du eine geistige Behinderung hast 🤗. Lebe dein Leben, ohne dich mit solch schweren Gedanken zu plagen. Die IQ-Tests sind eine Momentaufnahme, die gar nicht alle relevanten Bereiche erfassen können. 

Du bist ein Mensch  der sich meines Erachtens gut ausdrücken kann. So lese ich zumindest deinen Eingangstext.

Lebe dein Leben 🥰.
 
mademoiselle 04.11.2024 13:14
Auf Grund meiner Sprache bin ich auf eine Sprach-Behinderten-Grundschule gegangen. Habe dann noch einmal die 2. Klasse bis zur 4. Klasse besucht. Danach kam die Frage auf Hauptschule oder Realschule. Meine Mutter entschied, dass ich zur Realschule ging. Ich hatte es nicht leicht mit dem Lernstoff, aber ganz tolle Lehrer 🙏
 
Maskentanz 04.11.2024 13:27
Dass du es nicht leicht hattest mit der Sprache ist das Eine. Dennoch hast du viel geschafft. Schau bitte darauf.
 
Ichselbst 04.11.2024 13:28
Da gebe ich Maskentanz vollumfänglich Recht! Pfeif auf solche theoretischen Testergebnisse. 
In der Praxis liest man bei Dir nichts, was nicht gut ausgedrückt wäre. 
Na und Herzensbildung und ein Schatz an persönlichen Erfahrungen ist etwas, was man zwar nicht messen kann, was aber dennoch überragend gut ausgeprägt sein kann und Dich besser beschreibt, als so ein Test.
 
mademoiselle 04.11.2024 14:54
Hallo Mivida 🍁
Kannst Du mir den Link irgendwie zukommen lassen, damit ich diesen auch mal testen kann? Vielen lieben Dank ♥️
 
Sonja 04.11.2024 15:01
Eine geistige Behinderung wird erst bei einem IQ Wert unter 50 diagnostiziert.

Ich habe mal Google gefragt:

Durch Bestimmung des Intelligenzquotienten (IQ) kann der Grad der Einschränkung gemessen werden. Experten sprechen bei einem IQ von 70 bis 85 von einer Lernbehinderung, bei einem IQ von unter 70 von einer leichten Intelligenzminderung und ab einem IQ von unter 50 von einer mittleren bis schweren geistigen Behinderung.
 
Sonja 04.11.2024 15:04
Sorry, Thema verfehlt - aber auch im Bezug auf den Sprach IQ ist laut Google alles fein:

Die meisten Personen der Bezugsgruppe (68 Prozent) haben einen IQ zwischen 85 und 115. Dieser Bereich wird auch als Durchschnittsbereich bezeichnet. Etwa 95 Prozent der Personen der Bezugsgruppe haben einen IQ zwischen 70 und 130.
 
mademoiselle 04.11.2024 15:47
Da liegt genau mein Nicht-Wissen mit meiner Sprache, die ich nach dem Schlaganfall / Hepimarese rechts nach einer Massenblutung in meinem 9. Lebensjahr erlitten hatte, neu erlernen musste. Wenn meine Sprache einen IQ-Wert von 86 hat, meine ich zu wissen, dass da eine geistige Einschränkung vorliegt. Wiederum kann ich mir das nicht vorstellen, dass ich eine verminderte geistige Behinderung habe, sonst hätte ich nicht Realschule geschafft und geschweige denn die Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation
 
Ichselbst 04.11.2024 16:41
Das denke ich auch. So ein Test ist auch nur ein Test. 😉
Es gibt Leute, die laut Test schlauer, als Einstein sein sollen/wollen und davon merkt man so gar nichts. 
Du hast übrigens offenbar richtig viel Glück im Unglück gehabt und einen wahnsinnigen Kampfgeist dazu!
 
Thohom 04.11.2024 16:44
Naja, man kann sich im Leben auf alten Lorbeeren nicht ausruhen.

Ich denke, man kann seine Fähigkeiten trainieren. In diesem Fall vielleicht einfach viel lesen, um einen großen Wortschatz zu erhalten oder den sogar auszubauen. Falls man ein Wort nicht versteht, kann man bei Google nachschauen. Google kennt das Wort bestimmt und erklärt meist richtig.
Ich mache gerne Sudokus. Inzwischen nehme ich das als Spiel, aber als ich damit angefangen habe, war es für mich eine wichtige Konzentrationsübung. Mir hat das weiter geholfen.

Lesen ist bei mir genauso....ich konnte ein paar Jahre nur auf dem Balkon lesen. Ist blöde, weil es da jetzt schon ungemütlich kalt ist. Eine neue "umhängbare" Leselampe hilft mir jetzt beim drinnen lesen.
Vielleicht sollte ich bald mal einen Exorzismus bei den grauen Vögeln in meinen Augen erwägen.😎
 
Lustforlife 04.11.2024 17:54
Alle posts, die ich bisher von Dir bei HL gelesen habe, machen mir keinesfalls den Eindruck, dass Du sprachlich behindert bist. Du kannst Dich mehr als gut ausdrücken, und ich wüsste nicht, was daran fehlerhaft sein sollte.
Lass Dich von solchen Test nicht so sehr beeindrucken, vertrau auf Deine Selbstwahrnehmung und auch auf das was Dir die Leute hier und sicher auch in Deinem Umfeld sagen.
M.E.besitzt Du Kampfgeist und das ist immer gut.
 
Neffi 04.11.2024 19:47
Ich habe einen an der Klatsche 😆
 
Maskentanz 04.11.2024 20:01
Bloß mal am Rande: ich habe versuchsweise einen beliebigen IQ-Test Sprache gemacht. Der hat mich viel Konzentration und Kraft gekostet. Das ist für mich seeehr anstrengend gewesen und die Fragen waren zum Teil so, dass ich auch nicht alles wusste. 

Ich denke, dass es für dich, mademoiselle, eher nicht hilfreich ist, ihn auszuprobieren. Bitte überbewerte so etwas nicht 🤗. 

Ich habe selbst in meiner Reha so einen IQ-Test machen müssen, war auch durchaus motiviert, ihn zu machen. Das Ergebnis ist nicht bekannt, da ich nach dem ersten Teil davon schon völlig erschöpft war. Meine Krankheit hat sich massiv gemeldet. Auf die Fortsetzung wurde daraufhin von Seiten der Ärzte verzichtet. 

Ich möchte dir damit nur sagen: bitte setz dich nicht unter Druck.
 
stahlzart 04.11.2024 20:14
Ich schlieẞe mich Cynops an, deine Sprache deutet in keinster Weise auf eine geistige Behinderung hin.

Bei der Feststellung der sogenannten Intelligenz, für die es übrigens keine abschließende Definition gibt, macht es keinen Sinn, mehr zu differenzieren, als zwischen unterdurchschnittlich, durchschnittlich und überdurchschnittlich.
 
stahlzart 04.11.2024 20:20
PS, wer in der Lage ist, hier an diesem Forum teilzunehmen bewegt sich damit automatisch in einem gewissen Normalbereich, mindestens.

Das Abschneiden in einem Intelligenztest hängt auch gewaltig von der Tagesform ab, da sind Schwankungen immer vorhanden. 

Und für eine grobe Einschätzung reicht einem Arzt auch ein fünfminütiges Gespräch.

In euren Fällen geht es m.E. auch weniger um das Messen der Intelligenz, sondern auch oder ggf. eher um die Feststellung der Belastbarkeit.
 
Maskentanz 04.11.2024 20:36
Die Belastbarkeit spielte eine Rolle. Da hast du recht. 

Aber es gibt wirklich auch den Teil, der in meinem Fall einschätzen sollte, wie "schwer" meine kognitiven Störungen sind. Es ist schon manchmal eine umfassendere Fragestellung. 

Letztlich komme ich mit Hilfsmitteln gut klar im Leben. Darauf kommt es für mich an.
 
Knatterfee 05.11.2024 08:44
Ich denke, dieser „sprachgebundene IQ“, bzw. dessen Höhe, muss nicht etwas mit einer Behinderung zu tun haben sondern vor allem mit Bildung. In Akademikerkreisen (oder in der Adelswelt, z.B.) haben die Menschen oft einen größeren Wortschatz - was eben auf Bildung und der Gesellschaft, in der man sich bewegt - zu tun hat. 
Ob eine bestimmte Eigenschaft jetzt „Voraussetzung“ oder „unabdingbar“, eine Person „unerwünscht“ ist oder zu einer „persona non grata“ deklariert wurde - ist alles ein und dasselbe - nur hochgestochener verpackt ). Das sind jetzt nur Beispiele. 
Ab und an haben wir in den Blogs ja auch Beiträge von Menschen, die kognitiv ziemlich eingeschränkt sind - das merkt man dann natürlich auch an den Worten die sie benutzen oder am Satzaufbau. Aber nur weil man nicht einen sehr umfangreichen Wortschatz hat, ist man noch lange nicht geistig eingeschränkt.
 
Taipan 05.11.2024 19:30
Mach dir da keine Gedanken. Der IQ (schon gar nicht ein partieller Wert) ändert nix daran, wer du bist. Wenn er dir irgendwelche Vorteile/Erleichterungen per Diagnose verschafft, um so besser.

Der IQ setzt sich aus verschiedenen Kategorien zusammen. Da geht es um räumliche, sprachliche, logische Bereiche. Wenn du sprachliche Beeinträchtigungen hast, das also dein Schwachpunkt ist, dann liegt dein gesamt IQ eh höher. Mein IQ ist schon ziemlich wild, trotzdem bin ich im Bereich Belastbarkeit/Konzentration unter dem Durchschnitt, das sagt nicht soo viel über den Gesamtzustand aus. 

Teilbereiche attestieren dir keine geistige Behinderung. (und wie schon andere geschrieben haben liegt der Wert wo man anfängt von einer ernsthaften Beeinträchtigung zu reden unter 70 bezogen auf den Gesamt IQ). Also alles im Grünen Bereich.
 
Brummsel 05.11.2024 21:07
stahlzart, deinen Kommentar um 20:20 am 04.11. würde ich soo nicht unterschreiben...😉😅
 
Blauerose 05.11.2024 21:32
Hallo, ich bin noch relativ neu hier war vor ein paar Jahren schon mal hier. Ich mache mir auch oft Gedanken wegen meines IQ. Da fällt mir ein Satz ein, der mir in den Sinn kam. 
Es gibt Menschen, die so von ihrer Intelligenz überzeugt, sind dass sie gar nicht bemerken wie dumm sie sich manchmal verhalten.  
Was ich damit sagen will , solange du dir zu Helfen weißt und auf dein Herz hörst, ist doch alles gut. Und ja solche Tests sind Momentaufnahmen.
Liebe Grüße
 
Taipan 05.11.2024 22:55
@Brummsel Es gibt so Dinge, da hab ich gelernt zu schweigen und einfach zu warten bis jemand kommt und das offensichtliche ausspricht, damit ich es nicht wieder gewesen bin 😁
 
Taipan 05.11.2024 23:11
@Blauerose Aikido? Und wieso machst du dir Gedanken über deinen IQ?
 
Julchen89 05.11.2024 23:32
Ich unterscheide auch zwischen IQ und Bildung. Der IQ misst das kognitive Potenzial, also wie schnell und effektiv jemand zb Probleme lösen kann, unabhängig vom erwobrenen Wissen. Bildung hingegen bezeichnet das Wissen und die Fähigkeiten, die man im Laufe seines Lebens erwirbt, etwa durch Schule, Beruf und Lebenserfahrung. Während der IQ relativ stabil bleibt kann Bildung durch ständiges Lernen erweitert werden. Man kann also einen hohen IQ haben und trotzdem wenig gebildet sein. Oder umgekehrt

Nur meine 5 Cent
 
Maskentanz 05.11.2024 23:35
Uuund die emotionale Intelligenz wird auch nur am Rande beachtet. Dabei habe ich schon erlebt, dass sogenannte "einfache" Menschen da durchaus Potential und mein Herz erobert haben.
 
mademoiselle 05.11.2024 23:48
@Maskentanz 
Was meinst Du mit ” einfachen Menschen ”?
Ich verstehe darunter, dass diese Menschen ein einfaches Leben führen, sagen, was sie denken, ihre Meinung vertreten und ganz viel ♥ haben 🙏
 
Maskentanz 05.11.2024 23:56
Mademoiselle, genau so meine ich das. 

Ich habe meine Erfahrungen mit meiner Herkunftsfamilie. Da gab es so eine große Überheblichkeit gegenüber den "einfachen Menschen", die ich nie teilen konnte. Was nützt ein hoher, oder gar überdurchschnittlicher IQ, wenn man nicht menschlich ist. Das ist für mich ein Lebensthema.
 
Taipan 06.11.2024 01:06
Wie Julchen schon sagt, kann man aus dem IQ unter Umständen ableiten wie gut jemand darin ist, Informationen aufzunehmen und sinnvoll zu verarbeiten. Intelligenz ist aber extrem vielschichtig. Bildung bedarf natürlich auch wieder einer gewissen Intelligenz. Was man nicht versteht kann man schlecht lernen und selbst wenn, hat man unter Umständen nicht verstanden was man da gelernt hat, was leider öfter vorkommt als man denkt. Aber Grundsätzlich können auch Menschen mit einem eher durchschnittlichen IQ ziemlich schlau agieren und sich eine Menge Wissen aneignen.

Ich persönlich z.B. habe zwar einen relativ hohen IQ, aber bin echt mies darin Dinge auswendig zu lernen oder unter Zeitdruck über eine längere Zeit hinweg monotone einfache Aufgaben zu lösen. Und ja, das klingt nicht nur nach ner ganz beschissenen Kombination, das ist es auch 😁. Meine ganze Power besteht eigentlich darin komplexe Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen wie etwas funktioniert, und darin bin ich so gut, dass ich trotz anderer Schwächen immer noch erschrecken weit oben im Ranking lande, mit manchmal erstaunlichen kleinen Gimmicks.. trotzdem scheitere ich manchmal an Hürden, die für andere keine sind.

Soziale Intelligenz ist noch schwammiger und eher sone Idee.. Ich würde einfach soweit möglich versuchen Sozialverhalten von Intelligenz zu trennen. Allerdings gilt auch hier wie bei der Bildung, eine gewisse Intelligenz dient im Idealfall auch dem Sozialverhalten, aber leider nicht zwingend. Umgekehrt habe ich Menschen erlebt, die dank ihrer Intelligenz eigene ethische und soziale Maßstäbe und Fähigkeiten entwickeln konnte, obwohl sie wenig Starthilfe hatte, etwas was mir persönlich besonders viel Respekt abverlangt.

Naja und dann gibt es auch noch Dummheit als soziologisch-psychologisches Konzept (wie Bonhoeffer sie z.B. definierte), das hat wiederum gar nix mit Intelligenz zu tun. Es liegt in der Natur des Menschen innerhalb einer Gruppe gewisse Prozesse einer Art Schwarmintelligenz zu übergeben und für sich persönlich aufzugeben, daraus ergeben sich dann ganz eigene vom Individuum losgelöste Verhaltensweisen.. 

Oder wie Le Bon es formulierte als er von der Massenseele sprach, wäre der Mensch in der Masse affektiv, irrational und primitiv, wie man es "vom Wilden und vom Weibe kennt..". 
Das ein alter, weißer Frackträger solche Sätze unter dem Applaus der Fachwelt raushauen konnte, kurz bevor Bohr und Planck mit der Quantenmechanik um die Ecke kamen, sollte uns alles über Intelligenz sagen was wir wissen müssen 😉.
 
Maskentanz 06.11.2024 02:01
Soziale Intelligenz als schwammig und so 'ne Idee? Finde ich schwierig. Interessant  dass du es von Intelligenz trennen möchtest?

Warum? 

Was nützt Prof. Dr. Habil XXX seine Intelligenz? Rein fachlich ist er, sie, es sicher gut, auch wenn es unterschiedliche Thesen geben kann. Das ist auch okay, weil Wissenschaft immer auch in Bewegung, Entwicklung ist. 

Als Mensch: er, sie, es kann durchaus menschlich sein, oder aber bis hin zu einer Hybris leben.

Intelligenz allein hat im Alltag des Durchschnitts der Menschen meines Erachtens nicht die Rolle, die die Intelligenzler wollen. Wie agieren ich mit anderen Menschen, wie viel Respekt habe ich vor Lebensleistungen derer, die den Alltag aufrecht erhalten. 

Schlicht gefragt, was will die Intelligenz konsumieren: Lebensmittel, Dienstleistungen, Assistenten u.v.m?

Entgegen dem Trend, "einfache Menschen" zu diskreditieren als dumm, nichtwissend oder unfähig, denke ich, dass die Intelligenz ohne die Arbeiter, Dienstleistenden in jeder Richtung,  ihr Leben nicht so komfortabel leben könnten. 

Gegenseitiger Respekt könnte eine Lösung sein. 

Die Generation vor mir hat es nicht geschafft. Ich hoffe auf meine und künftige Generationen.

Friedliches Leben kann es nur im gegenseitigen Respekt geben. 

Den wünsche ich mir. Es könnte unsere Welt friedlicher machen.
 
Mivida 06.11.2024 02:49
Taipan, am besten hat mir folgender Text von dir gefallen, denn das erklärt mir endlich mal, warum sich hier eine Gruppe User hinter geschlossenen Türen über andere lustig macht, sie vorführt und Mobbing betreibt.


Naja und dann gibt es auch noch Dummheit als soziologisch-psychologisches Konzept (wie Bonhoeffer sie z.B. definierte), das hat wiederum gar nix mit Intelligenz zu tun. Es liegt in der Natur des Menschen innerhalb einer Gruppe gewisse Prozesse einer Art Schwarmintelligenz zu übergeben und für sich persönlich aufzugeben, daraus ergeben sich dann ganz eigene vom Individuum losgelöste Verhaltensweisen..
 
Taipan 06.11.2024 06:38
@Maskentanz

Also dass es eine Wechselwirkung zwischen Intelligenz und Sozialverhalten gibt, das steht außer Frage, das hab ich ja auch geschrieben. Wenn ich sage ich würde das soweit wie möglich trennen (das impliziert ja, dass man es nicht völlig trennen kann), dann geht es mir darum, dass es unglaublich schwer ist festzustellen warum ein Mensch eine bestimmtes Sozialverhalten an den Tag legt. Dass Menschen bei einem durchaus hohen IQ ein katastrophales Sozialverhalten an den Tag legen können steht außer Frage. Intelligenz und Sozialverhalten korrelieren zwar ein Stück weit, bedingen sich aber nur eingeschränkt.

Die Idee hinter einem IQ ist ja aber eben, dass ich etwas schwer greifbares wie Intelligenz in irgend einer Form messbar mache. Wenn ich dir eine bestimmte Zahlenreihe zeige, z.B.: 1, 2, 4, 8, 16 und dann von dir wissen will, wie die nächste Zahl lauten soll, dann gibt es eigentlich nur eine einzige Möglichkeit woher du die Antwort kennen kannst. Nämlich weil du den logischen Zusammenhang zwischen den einzelnen Zahlen erkennst und feststellst, dass jede Zahl dem doppelten Wert der vorangestellten entspricht. (Du könntest auch noch genau diese Aufgabe vorher mal gesehen haben und dir das Ergebnis gemerkt haben und wenn du ein photographisches Gedächtnis hättest auch ganz viele dieser Aufgaben, aber abgesehen von diesem extrem unwahrscheinlichen Fall, kann ich sehr sicher sein, dass wenn ich vielen Menschen viele Aufgaben dieser Art stelle, immer ein bestimmter Anteil von ihnen bestimmte Aufgaben in einer bestimmten Zeit wird lösen können. Das gibt mir dann eben eine messbare Quote, und das ist für den Wissenschaftler ja der Sinn der Sache. Der IQ sagt mir etwas darüber, wie sich eine ganz bestimmte kognitive Leistung eines Menschen (hier eine Logische) im Verhältnis zu einer vergleichbaren Gruppe verhält.

Bei sozialem Verhalten stoßen wir da aber sehr früh an Grenzen. Nicht umsonst, vermeidet der Soziologe ganz bewusst die Betrachtung des einzelnen Individuums innerhalb einer Gruppe, er beobachtet nur wie sich eine Gruppe verhält und ob dieses Beobachtung reproduzierbar ist. Der Psychologe versucht nachzuvollziehen, warum ein einzelnes Individuum so reagiert wie es reagiert, nimmt das Umfeld aber nicht als eigene Dynamik mit eigenen Regeln wahr, sondern konzentriert sich ganz darauf, wie der einzelne die Einflüsse die auf ihn wirken verarbeitet. Und wenn zu dieser Person dann ein oder zwei weitere Personen kommen und sich das Verhalten der Individuen dann verändert, versucht der Sozialpsychologe die Psychologie des Einzelnen mit der Dynamik der Gruppe zu verbinden und zu verstehen, warum Individuen tun was sie tun wenn sie in Gruppen bestimmten Situationen ausgesetzt sind, und spätestens hier wird es sehr, sehr komplex.

Die Idee, eindeutig fest zu stellen, warum ein einzelner Mensch in einer bestimmten sozialen Situation nun ein bestimmtes soziales Verhalten zeigt, ist zwar hoch interessant und darüber denkt man (und denke auch ich) zwar ne Menge nach, aber es gibt einfach zu viele Variablen als dass man daraus eine bestimmte "soziale Fähigkeit" isolieren könnte, die man dann messen kann. Das selbe Verhalten kann eben ganz verschiedene Gründe haben, und es ist unmöglich feststellbar, was der konkrete Grund war, das weiß die betreffende Person selbst oft genau so wenig, wie der der dieses Verhalten beobachtet hat.

Als einfaches Beispiel, wenn ich dir die Tür aufhalte oder eben nicht aufhalte, kann ich dafür diverse Motivationen haben. Vielleicht befolge ich einfach nur eine erlernte Norm, sei es weil ich anerkannt werden will oder weil es mein Selbstbild stärkt, vielleicht tu ich dir einen Gefallen weil ich gelernt habe, dass sich das zu meinem Vorteil auswirken könnte, vielleicht gehe ich davon aus, dass du dich dadurch besser fühlst und ich mich gut dabei fühle wenn ich anderen eine positive Erfahrung bereite, und wenn ich sie dir vor der Nase zufallen lasse bin ich entweder rücksichtslos, feindselig oder habe dich einfach nicht bemerkt, als neutraler Beobachter kann ich das nicht eindeutig erkennen, und so kann ich schon gar nicht eine bestimmte soziale Fähigkeit isolieren oder abschätzen, wie hoch diese Fähigkeit jetzt im Betreffenden veranlagt ist.

Dass Menschen unterschiedlich gut darin sind, sich sozial in eine Gruppe zu fügen, das ist offensichtlich, aber warum ein bestimmtes Individuum sich jetzt so in eine Gruppe fügt wie es das tut, und nicht anders, das geht dann irgendwann in Richtung Kaffeesatzleserei. Das ist wie gesagt kein Grund es nicht zu versuchen. Aber ich darf mich nicht dazu verleiten lassen zu glauben, dass ich jetzt definitiv feststellen kann, am besten noch messen und in einer Zahl ausdrücken, wie hoch jetzt genau das ist, was ich unter dem Sammelbegriff einer sozialen Intelligenz verstehe, auch wenn ich diesen Begriff natürlich verwende und davon ausgehe, dass es so etwas geben könnte. Aber das ist eben eine Idee, noch lange keine belastbare Formel. In den Sozialwissenschaften steht man aus Sicht der harten Wissenschaften eh schon mit einem Bein in der Esoterik 😁, da muss man dann zumindest versuchen wissenschaftlich zu bleiben. 

Na und das Intelligenz in unserer Gesellschaft schon fast einen moralischen Touch verpasst bekommt ist natürlich ein Problem und absolut nicht sinnvoll. Wir kommen nicht auf die Idee, jemand könnte weniger Wert sein, weil er weniger Gewicht heben kann, aber sag jemandem dass er weniger intelligent ist und es wird persönlich. Das hängt aber auch damit zusammen, dass Menschen sich furchtbar schwer damit tun Dinge wie Intelligenz, Vernunft, Sozialverhalten und Moral oder Ethik voneinander zu trennen. Wir beurteilen eben Verhalten so wie es für uns erfahrbar ist und es ist sehr anstrengend bei dem, was es mit uns macht emotional neutral zu bleiben. Wenn Menschen nun Dinge tun die uns verletzen und uns nicht passen suchen wir nach Gründen und angemessenen Reaktionen, und dann geraten wir eben auch schnell in Wertungen. Und da wir noch nicht sehr gut und nicht sehr erfahren darin sind die Motivationen und Ursachen für das Verhalten unserer Mitmenschen aufzuschlüsseln ist die Betrachtung von Intelligenz und Verhalten eben oft noch sehr aufgeladen.
 
Taipan 06.11.2024 06:53
@Mivida 

Nein. Völlig andere Baustelle. Bei Bonhoeffer geht es um eine Dynamik deutlich größerer Gruppen, da ich hier keinen Guru und keinen Führerkult erkennen kann (vielleicht ist es mir auch entgangen 😉), und sich die aus deiner Sicht Dummen nicht dadurch auszeichnen, dass sie Parolen bellen die sie selbst nicht erklären oder inhaltlich verargumentieren können bist du da im falschen Zimmer. 

Hier bilden aber Menschen kleine Gruppen (was die Natur des Menschen ist) die sich untereinander halbwegs verstehen und kooperieren können (was der Grund ist warum Menschen überhaupt Gruppen gründen), und diese Gruppen schützen sich und ihre Funktionalität vor Außenstehenden die den sozialen Frieden in dieser Gruppe gefährden. Das ist aber nicht unbedingt schlimm, sofern man das als Außenstehender einfach akzeptiert, die Gruppe entweder Gruppe sein lässt oder aber aufrichtige Bereitschaft zu beiderseitig zielführendem Austausch signalisiert. 

Wenn man aber davon ausgeht, dass man selbst immer der Gute ist, und die anderen auf jeden Fall die Bösen, und dieses Narrativ dadurch zementieren möchte, dass man dem "Unrecht" durch drastische Sprache und wissenschaftlich anmutende Versatzstücke einen offiziellen Überbau verpasst, dann wird das nix. Solange du festlegst, wer Opfer und Täter ist, werden die "Täter" dich nicht grade zu sich einladen. Das leuchtet doch hoffentlich ein.
 
Mivida 06.11.2024 10:17
Taipan, ja tatsächlich hast du eine ganz andere Sicht auf bestimmte Situationen. Ich könnte jetzt stundenlang mit dir diskutieren...das gibt aber meine Muskelatur nicht her.
Du denkst viel zu groß, für mich passt deine Erklärung als Antwort darauf, warum Menschen sich in einer Gruppe stundenlang über andere Menschen lustig machen, weil sie neben ihrer Intelligenz einfach DUMM sind 😉

Allerdings hat sich das hier im Forum schon deutlich gebessert, weil auch andere Stimmen laut werden, und da fängt auch der dümmste mal an zu denken 😉
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