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Wer,

Wer,
...erinnert sich noch an das kleine Dorf Brienz/Brinzauls in Graubünden, das vor 1.5 Jahren leider weltweit bekannt wurde?

Es steht schon wieder kurz vor einer Evakuierung, da dieses Mal die noch grössere Gefahr besteht, dass das Dorf verschüttet würde. 😥

Weil sich der obere Teil der Schutthalde stark beschleunigt hat, könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt in einem Schuttstrom talabwärts bewegten und auch das ganze Dorf erreichen könnten.

Nachdem die Rutschung der Schutthalde zwischen Ende September und Anfang Oktober teilweise auf bis zu 40 Zentimeter pro Tag beschleunigt hat, habe sich die Lage zwischenzeitlich etwas beruhigt. «Daraus kann sich aber trotzdem rasch ein Schuttstrom entwickeln, der sehr schnell ins Tal geht», dies könne mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern geschehen.

Auslöser könnten etwa erneute Niederschläge sein oder ein Felssturz, der ein Abgleiten der darunter liegenden Schutthalde verursachen könnte. Aus diesem Grund habe der Frühwarndienst der Gemeinde auch die Ausrufung der Phase Gelb empfohlen.

Für die Menschen von Brienz beginnt damit wieder eine Zeit existenzieller Ungewissheit. «Die Bevölkerung von Brienz lebt seit Jahren im «Im Standby-Modus» mit gepackten Koffern», schilderte ein Einwohner die Situation im Dorf. 

«Nun heisst es wieder, dass wir vielleicht unsere Häuser verlassen müssen, das macht etwas mit den Menschen.» Ihm sei klar, dass die Natur nicht berechenbar sei. «Die Frage ist auch: Wie lange kann und will man diese Situation den Menschen im Dorf noch zumuten?»

Kommentare

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rollihexle 10.11.2024 11:42
Anfang Juni wurde mit der ersten Sprengung die Arbeiten am Entwässerungsstollen für das rutschende Brienz/Brinzauls begonnen. Das ambitionierte Ziel war: die Bewegung des Dorfs von über 200 auf 10 Zentimeter im Jahr zu verlangsamen.

Die Kosten für das rund 40 Millionen Franken teure Bauwerk werden zu 90 Prozent von Bund und Kanton getragen, 10 Prozent entfallen auf die Gemeinde und die Besitzer von Infrastrukturen, die ebenfalls vom Rutsch betroffen sind also Bahn, Strassen, Hochspannungsleitungen usw.. Ende 2027 soll der fertige Stollen an die Bauherrin, die Gemeinde Brienz/Brinzauls übergeben werden können.

Hoffe feste dass der nicht zu spät fertig wird. 😔 😟
 
Lionheart68 10.11.2024 13:52
So schlimm es ist, ich denke, dass letztendlich die Dorfbevölkerung wohl oder übel umgesiedelt werden musst, im Endeffekt zu ihrer eigenen Sicherheit.
Ist meine Meinung, weil ich denke, dass die Schutthalde nicht das einzige Problem sein wird.
 
rollihexle 10.11.2024 14:44
Da stimme ich dir leider völlig zu.  Das Traurige daran ist nicht nur, das da viele Generationen ihr ganzes Leben da verbrachten alt wurden, ihre Existenz in Häuser steckten, die teilweise noch nicht allzualt sind.

Sondern dass die Baubehörden wussten, das Brienz ein Rutschhang hat und trotzdem immer wieder Baugenehmigung erteilten.
 
Siebenpunkt 10.11.2024 15:10
mir tun die Bewohner Leid und keiner kann sagen, was wird
 
Silberelfe59 10.11.2024 15:45
Ist schon heftig, das den Bewohnern so was bevorsteht,
 
rollihexle 10.11.2024 16:14
Genau so ist es, keiner weiss wie lange die Menschen da noch in ihrem Zuhause bleiben können/dürfen. 😥
 
Lionheart68 10.11.2024 16:22
Wie man dieser Tage in den Nachrichten sehen konnte, haben Leute in Spanien und Kalifornien ihr Hab und Gut verloren, leider auch so manches Leben...
Ist es nicht besser, die 40 Millionen Franken in ein neues Dorf an einer sicheren Stelle zu bauen? Bevor es zu spät ist?
 
rollihexle 10.11.2024 16:28
Auch das ist echt tragisch und traurig und versteh die Verzeiflung dort.

Das hätte man schon viel früher haben können. Egal ob ich der Arbeit wegen oder Privat dort durchfuhr lagen schon für gut über 23 Jahren die grossen Steine auf der Wiese. Beeindruckt hat mich der kleine Stall dort, dass der bis letzten Sommer nie von getroffen wurde.
 
rollihexle 11.11.2024 11:00
«Wie lange will man der Bevölkerung diese Situation zumuten?»

Seit Samstag gilt für Brienz/Brinzauls wieder Phase Gelb. Was bedeutet Phase Gelb? «Das Dorf kann bewohnt werden, es wird aber mit einem Ereignis gerechnet, welches das Dorf gefährden kann. «Die Bewohner und Bewohnerinnen müssen sich konkret auf die Evakuierung vorbereiten.» Nun gelte es, das Gepäck für den Ernstfall vorzubereiten, mit allem, «was Versicherung und Geld nicht ersetzen können», und allem, was für den Alltag mitsamt Schule, Arbeit und Freizeit benötigt werde. «Und auch die wichtigsten Dokumente». Das sind grosse psychische Belastung, der sich die Bewohner ausgesetzt sehen.

Ein Bewohner sagt, sein Haus rutsche 20 Zentimeter pro Monat in Richtung Tiefencastel, «Türen, die nicht mehr schliessen, der Abwasseranschluss funktioniert nicht mehr, Risse an Wänden, Boden und Decken, Geld gibts aber nur bei einem Totalschaden. Das ist meine Altersvorsorge, die hier den Bach runtergeht.» Er wolle Brienz nicht aufgeben, «aber wir müssen Antworten auf diese Fragen erhalten».

Für schleichende Schäden «gibts derzeit noch keine ideale Lösung».
 
rollihexle 12.11.2024 13:22
Sämtliche Bewohnerinnen und Bewohner und auch alle andern dort müssen das Dorf bis am Sonntagmittag, um 13 Uhr verlassen. Die Evakuierung dürfte mehrere Monate andauern. 😭

https://www.suedostschweiz.ch/graubuenden/evakuierung-ueber-mehrere-monate-jetzt-also-doch-brienz-wird-evakuiert
 
 
Lionheart68 12.11.2024 16:56
Hexl, besser so, als wenn Menschen noch zu Schaden kommen!
 
rollihexle 13.11.2024 10:46
Da haste recht mit, aba trotzdem ists nix schönes.
 
Silberelfe59 13.11.2024 11:24
Vor allem, wenn man Hab und Gut, dass man jahrelang aufgebaut hat verliert und womöglich wenig entschädigt wird.. Schon traurig das Ganze
 
Siebenpunkt 13.11.2024 16:45
Braucht sich jeder doch nur mal vorzustellen, von heute auf morgen das Zuhause verlassen zu müssen, vielleicht Feld, Haus, Garten, Gehege, wo soll man hin? Alles andere Ärztpraxis, Läden, Kirche, Kita, Schule, alles weg???? Ich kann mir das nicht vorstellen, weil es irgendwie unvorstellbar ist.
 
rollihexle 13.11.2024 16:46
Der Kirchenaltar wurde wieder "ausgelagert".
 
Lionheart68 13.11.2024 18:10
Da gab es gestern einen Beitrag aus England, da müssen Küstenbewohner entschädigungslos ihr Haus verlassen, weil das Meer in den letzten Jahren gefährlich nahe an deren Häuser herangekommen ist.

In Deutschland und anderswo sieht das auch net besser aus, wenn der Meeresspiegel weiter steigt.

Wegen des Tagebaus sind in Deutschland leider auch ganze Dörfer abgebaggert worden.

Im Pazifik drohen ganze Inselstaaten unter zu gehen, derzeit ohne wirkliche Aussichten, sich irgendwo neu anzusiedeln...

Nur mal ein paar Beispiele, wie es woanders ausschaut...
 
Siebenpunkt 13.11.2024 22:06
hast ja Recht, das schmälert aber den Schock für Betroffene nicht
 
rollihexle 22.11.2024 14:28
Foto ist aus der heutigen Bündner Zeitung,

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