Heinz Erhardt
03.12.2024 16:28
Heinz Erhardt
03.12.2024 16:28
Kommentare
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fetzenfisch 03.12.2024 16:36
Steinbock 75 konntest du das Gedicht auswendig? Ich finde das so klasse aber ich kann nur die ersten zwei Zeilen auswendig vielen lieben Dank dafür
Steinbock75 03.12.2024 16:38
Nein, Fetzenfisch. Muss aber immer wieder lachen. Er war och ein witziger, schon seine Mimik und Gestik.
tomer 03.12.2024 16:50
Die Sonne,
die Sonne scheint durchs Kellerloch,
dann soll so doch, dann soll sie doch....
oder immer wieder gerne....
Warum die Zitronen sauer wurden
Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.
Bis sie einst sprachen: "Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!"
Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: "Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"
Da wurden die Zitronen sauer.
die Sonne scheint durchs Kellerloch,
dann soll so doch, dann soll sie doch....
oder immer wieder gerne....
Warum die Zitronen sauer wurden
Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.
Bis sie einst sprachen: "Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!"
Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: "Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"
Da wurden die Zitronen sauer.
tomer 03.12.2024 17:18
Gern geschehen, wusstet Ihr, das Heinz Erhardt auch ganz andere Gedichte schrieb?
Das hier kennt kaum einer, der Titel lautet:...
Wie ich 1944 keinen Urlaub bekam...
Wenn es in der Welt dezembert
und der Mond wie ein Kamembert
gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan, am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird –
sozusagen wird zum Kurztag –
hat das Christkindlein Geburtstag!
Ach, wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heißt: „Nein, da bedaur ich!“
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht, wie dieses hier:
Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so…
Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht gerade jetzt? – Aber wo?
Ja, auch das konnte Heinz Erhardt....
Gruß Tom
Das hier kennt kaum einer, der Titel lautet:...
Wie ich 1944 keinen Urlaub bekam...
Wenn es in der Welt dezembert
und der Mond wie ein Kamembert
gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan, am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird –
sozusagen wird zum Kurztag –
hat das Christkindlein Geburtstag!
Ach, wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heißt: „Nein, da bedaur ich!“
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht, wie dieses hier:
Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so…
Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht gerade jetzt? – Aber wo?
Ja, auch das konnte Heinz Erhardt....
Gruß Tom
Neffi 03.12.2024 17:51
Ich kenne Heinz Erhardt nur vom Namen her. Seine Werke sind mir nicht bekannt.
fetzenfisch 03.12.2024 17:52
Neffi hier kannst du sie ja lesen zum Teil oder hören die Made finde ich am besten bis jetzt
EinedieserSteine 03.12.2024 18:29
Ein großer Spaß!
Ist zwar nicht von H. Erhard:
Humor ist,
wenn man in Kiel / Ostsee in der Nordsee isst.
Ist zwar nicht von H. Erhard:
Humor ist,
wenn man in Kiel / Ostsee in der Nordsee isst.
fetzenfisch 03.12.2024 18:32
Einsiedlersteine es ist mir zwar sehr peinlich aber da ich zu 99% ehrlich bin Hundertschaft glaube ich niemand muss ich sagen ich verstehe es nicht
EinedieserSteine 03.12.2024 18:54
Unsere deutschen Meere Ostsee und Nordsee.
Gleichzeitig ist Nordsee ein Fischimbiss, den gibt es auch an der Ostsee.
Gleichzeitig ist Nordsee ein Fischimbiss, den gibt es auch an der Ostsee.
Ichselbst 03.12.2024 19:22
Heinz Erhardt
Der Regenwurm
Ein langer dicker Regenwurm
geriet in einen Wirbelsturm,
der trug ihn bis zum Himmel.
Nun dient er oben, ei wie fein,
dem allerliebsten Engelein.
Ich habe ein Buch mit vielen Stücken von ihm und die Leute aus Tagespflege und Demenz WG sitzen bei ihm wie angetackert und vollenden tatsächlich so manche Wortspielerei von ihm.
als Klöppel einer Bimmel.
Der Regenwurm
Ein langer dicker Regenwurm
geriet in einen Wirbelsturm,
der trug ihn bis zum Himmel.
Nun dient er oben, ei wie fein,
dem allerliebsten Engelein.
Ich habe ein Buch mit vielen Stücken von ihm und die Leute aus Tagespflege und Demenz WG sitzen bei ihm wie angetackert und vollenden tatsächlich so manche Wortspielerei von ihm.
als Klöppel einer Bimmel.
Ataxianer 04.12.2024 14:38
Es stand an seines Schlosses Brüstung
der Ritter Fips in voller Rüstung.
Da hörte er von unten Krach
und sprach zu sich: "Ich schau mal nach!"
und lehnte sich in voller Rüstung
weit über die erwähnte Brüstung.
Hierbei verlor er alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt,
wonach -verfolgend stur sein Ziel-
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als drittes nun auch noch sein Leben,
an dem er ganz besonders hing ---!
Der Blechschaden war nur gering...
der Ritter Fips in voller Rüstung.
Da hörte er von unten Krach
und sprach zu sich: "Ich schau mal nach!"
und lehnte sich in voller Rüstung
weit über die erwähnte Brüstung.
Hierbei verlor er alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt,
wonach -verfolgend stur sein Ziel-
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als drittes nun auch noch sein Leben,
an dem er ganz besonders hing ---!
Der Blechschaden war nur gering...
Lerato77 04.12.2024 15:44
Der Werwolf
Ein Werwolf eines Nachts entwich
Von Weib und Kind und sich begab
An eines Dorfschulmeisters Grab
Und bat den: "Bitte beuge mich!"
Der Dorfschulmeister stieg hinauf
Auf seines Grabes Messingknauf
Und sprach zum Werwolf, der die Pfoten
Geduldig kreuzte vor dem Toten:
"Der Werwolf", sprach der gute Mann.
"Des Werwolfs, Genitiv sodann.
Dem Werwolf, Dativ, wie man's nennt,
Den Werwolf, damit hat's ein End."
Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
Er rollte seine Augenbälle.
"Indes", so bat er, "füge doch
Zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!"
Der Dorfschulmeister aber musste
Gestehn, dass er von ihr nichts wusste.
Zwar Wölfe gäbs in großer Zahl,
Doch "wer" gibt's nur im Singular.
Da schied der Werwolf tränenblind,
Er hatte ja doch Weib und Kind!
Doch weil er kein Gelehrter eben,
So schied er dankbar und ergeben.
Ein Werwolf eines Nachts entwich
Von Weib und Kind und sich begab
An eines Dorfschulmeisters Grab
Und bat den: "Bitte beuge mich!"
Der Dorfschulmeister stieg hinauf
Auf seines Grabes Messingknauf
Und sprach zum Werwolf, der die Pfoten
Geduldig kreuzte vor dem Toten:
"Der Werwolf", sprach der gute Mann.
"Des Werwolfs, Genitiv sodann.
Dem Werwolf, Dativ, wie man's nennt,
Den Werwolf, damit hat's ein End."
Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
Er rollte seine Augenbälle.
"Indes", so bat er, "füge doch
Zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!"
Der Dorfschulmeister aber musste
Gestehn, dass er von ihr nichts wusste.
Zwar Wölfe gäbs in großer Zahl,
Doch "wer" gibt's nur im Singular.
Da schied der Werwolf tränenblind,
Er hatte ja doch Weib und Kind!
Doch weil er kein Gelehrter eben,
So schied er dankbar und ergeben.
Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.
Eines Morgens sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol'. So leb denn wohl.
Halt! Noch eins, denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!“
Also sprach sie und entwich. —
Made junior jedoch schlich
hinterdrein, und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. — Schade.
Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde.