Das ist die Geschichte der beiden. Teil 1 hier und Teil 2 anschliessend.
Eine späte und unerwartete Liebe in einer Altersresidenz in Chur.
Lilly Bardill, 89, und Paper Denoth, 80, aus Chur sind seit vier Jahren ein Paar. Sie erzählen über ihre Liebe, vom Wert getrennter Wohnungen und davon, wie sie einander das Leben gerettet haben.
«Nein, ich habe nicht damit gerechnet, mich noch einmal zu verlieben», sagt Lilly Bardill. Das Thema Liebe sei nicht mehr präsent gewesen, nachdem ihr Partner im Jahr 2010 gestorben sei. Die unverhoffte Liebe mit Paper Denoth sei wie ein Geschenk vom Himmel gekommen.
Zuerst nur ein «Grüazi».
Lilly Bardill und Paper Denoth waren zunächst nur Nachbarn. Sie leben drei Wohnungen voneinander entfernt in der Altersresidenz Cadonau in Chur. Sie wusste kaum etwas über ihn. Wenn sie sich begegneten, kam höchstens ein «Grüazi» von ihm. «Seine Augen galten nur seiner Frau, was ich sehr schön fand», erzählt sie.
Denoths Frau starb kurz vor Beginn der Pandemie. «Und der Grund für unser Kennenlernen war tatsächlich Corona», so Bardill. Den Bewohnerinnen und Bewohnern der Residenz war langweilig, ohne Kontakt nach aussen. Also hat Bardill, die selber Autorin ist, Lesungen im Korridor durchgeführt. Der 80-Jährige war ebenfalls dabei. «Von allen Frauen wurde er angehimmelt», erzählt Bardill augenzwinkernd.
Vergangenheit, die verbindet.
Was als flüchtiger Gruss begann, führte zu tieferen Gesprächen. Schnell merkten beide, dass ihre Lebensgeschichten auf überraschende Weise miteinander verbunden waren. Irgendwann setzte sich Denoth vor Bardills Tür, um mit ihr zu reden. Sie entdeckten, dass sie nur sechs Kilometer voneinander aufgewachsen waren. Denoth in Ramosch, Bardill in Scuol. Denoths Familie war bekannt für die Baufirma seines Grossvaters, und Bardill kannte sowohl die Firma als auch die Familie vom Hörensagen. Selbst ihre beiden Grossväter waren befreundet. Obwohl sie so nahe beieinander lebten und viele gemeinsame Bekannte hatten, begegneten sich erst viele Jahre später.
Die gemeinsame Muttersprache Romanisch und ihre ähnlichen Lebensgeschichten verbanden sie sofort. Auch Bardills Trost nach dem Tod von Denoths Frau trug dazu bei. Durch die eigenen Verluste von geliebten Menschen war ihr Mitgefühl für ihn gross. «Du hast mir sehr geholfen und mir viel Verständnis entgegengebracht», sagt Denoth zu seiner Partnerin.
«Wir sind nur sechs Kilometer voneinander entfernt aufgewachsen und haben uns erst jetzt kennengelernt.» Lilly Bardill
Kuss aus Dankbarkeit.
«Einmal beim Vorbeigehen berührte mich Lilly nur kurz», erzählt Denoth. «Diese Berührung ging mir durch und durch.» Dieses Gefühl sei nicht anders gewesen als in jüngeren Jahren, wenn sie jemanden jemanden anziehend fand. «Der Mensch bleibt ein Mensch, auch wenn er älter wird», sagt sie. Eines Tages gaben sie sich einfach einen Kuss. «Es war wie ein Dank für diese schöne gemeinsame Zeit», so Denoth. «Er hat mir schon gefallen, aber mir war nicht bewusst, dass ich mich verliebe», sagt die 89-Jährige. Es sei eher ein Gefühl gewesen, als habe man einen Verwandten gefunden, der die gleiche Sprache spricht. Irgendwann habe Denoth morgens aus der Zeitung vorgelesen. «Das war so schön, dass ich gar keine Lust mehr hatte, die Zeitung alleine zu lesen», erzählt Bardill und ergänzt, dass es tausend Kleinigkeiten sind, die einander verbinden können. «Wann Liebe beginnt, ist schwer zu sagen. Sie ist einfach irgendwann da», sagt sie.
«Ich lese Lilly jeden Tag aus der Zeitung vor.» Paper Denoth
Aktuelles,
Gestern, 15:44
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...von der 11 Minuten Plattform.
https://www.suedostschweiz.ch/graubuenden/tipps-fuer-singles-single-am-valentinstag-das-muss-kein-grund-fuer-frust-sein
Heute ist ja der Tag der Verliebten.
Gemischte Gefühle als Single, gibts die bei euch oder geniesst eure "Freiheit?
Die Umfrage-Ergebnisse passen mir.
Der Artikel war in der heutigen Tageszeitung, ihn kenn ich vom sehen.
https://www.suedostschweiz.ch/graubuenden/valentinstag-im-alter-eine-spaete-und-unerwartete-liebe-in-einer-altersresidenz-in-chur
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Heute ist ja der Tag der Verliebten.
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Der Artikel war in der heutigen Tageszeitung, ihn kenn ich vom sehen.
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rollihexle Gestern, 16:06
Jeder hat so seine «Mödali.»
Das Leben mit Paper Denoth sei für Lilly Bardill vor allem alltäglich und liebevoll. Sie schätzt die gemeinsamen Morgenstunden, die einfachen Dinge, die ihre Beziehung so wertvoll machen. Jeden Morgen freut sie sich, wenn ihr Schatz vor der Türe steht. Darauf, bei gemeinsamen Gesprächen die Frühstücksbrötchen zu geniessen. Zusammenzuziehen komme aber nicht in Frage. Jeder habe seine «Mödali», den eigenen Tagesrhythmus, und in einigen Punkten seien sie sehr verschieden. Bardill stehe am Morgen früh auf, er brauche etwas mehr Zeit. Sie sei sehr ordentlich, er eher chaotisch. «Man kann nicht verlangen, dass sich jemand mit 80 Jahren noch ändert», so Bardill. Dass sie sich da einig sind, darüber sind sie froh. «In unserem Alter weiss man, wie man tickt und wer man ist. Und dass jeder seinen eigenen Raum hat, ist vielleicht sogar das Geheimnis für eine schöne Beziehung», sagt Bardill.
Sie liebe die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ihres Partners. Dass er so gut zuhöre, auf sie eingehe und sich alles merke. Auch er schätze die vielen Gespräche mit ihr. «Und sie strickt mir Socken», sagt er und schaut sie liebevoll an. «Ich mag alles, was wir miteinander erleben können. Und ganz besonders diese Wärme und Geborgenheit, das bedeutet mir am meisten.»
Im letzten Moment nach Hilfe gerufen.
Ob sich Beziehungen ändern, wenn man älter wird? «Ja», sagt Denoth klar. «Früher gab es mit der Arbeit und der Verantwortung für die Kinder immer viel zu tun. Da hatte man, wenn überhaupt, erst am Abend Zeit für die Partnerin.» Das sieht Bardill genau so. «Man hat einfach mehr Zeit füreinander. Auch dafür, Entscheidungen zu treffen und Themen reifen zu lassen», sagt sie. Dafür sei sie heute, wenn sie beispielsweise starke Schmerzen und wenig Kraft habe, auch empfindlicher. Der Vorteil des Alters und all der Erfahrungen sei jedoch, dass man dem anderen einfach mehr Freiraum lasse und vielleicht auch weniger Erwartungen an ihn habe. Aber das bedeutet nicht, dass sie nie streiten. «Ich frage mich heute noch manchmal, ob ich nichts dazugelernt habe», sagt Bardill lachend.
Und auch wenn ihre Beziehung von Harmonie geprägt ist, gibt es Momente, in denen das Leben plötzlich unerwartet und herausfordernd wird. Das Liebespaar hatte während seiner Beziehung bereits Momente, in denen sie hätten sterben können. «Vergangenes Jahr ging es mir sehr schlecht», erzählt Bardill. «Fast eine Woche lang hatte ich kaum gegessen oder getrunken. Er rettete mein Leben durch seine rechtzeitige Hilfe», erzählt Bardill.» «Ich sagte ihr, dass ich nicht von ihrem Bett weggehe, bevor wir nicht nach Hilfe gerufen haben», so Denoth. Er erkannte den kritischen Moment, denn wenige Minuten später hätte sie einen Herzinfarkt erlitten. «Wir merken beim Anderen, wenn der Gesundheitszustand kritisch ist», so Bardill. «Auch ich hatte in einer Nacht ein sehr schlechtes Gefühl und ging zu ihm. Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmt.» Das Zueinander-Schauen sei für sie sehr wichtig, und sie wünschen sich, noch lange gemeinsam zu geniessen. Trotz der Herausforderungen der letzten Monate blicken sie heute mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit auf ihre gemeinsame Zeit zurück. Denn eines ist für beide klar: Sie haben sich gegenseitig mehr gegeben, als sie je erwartet hätten. «Wir dürfen jeden gemeinsamen Tag und die schönen Dinge schätzen», so Denoth. «Vielleicht gelingt es nicht immer gleich. Aber man muss es zumindest probieren.»
Das Leben mit Paper Denoth sei für Lilly Bardill vor allem alltäglich und liebevoll. Sie schätzt die gemeinsamen Morgenstunden, die einfachen Dinge, die ihre Beziehung so wertvoll machen. Jeden Morgen freut sie sich, wenn ihr Schatz vor der Türe steht. Darauf, bei gemeinsamen Gesprächen die Frühstücksbrötchen zu geniessen. Zusammenzuziehen komme aber nicht in Frage. Jeder habe seine «Mödali», den eigenen Tagesrhythmus, und in einigen Punkten seien sie sehr verschieden. Bardill stehe am Morgen früh auf, er brauche etwas mehr Zeit. Sie sei sehr ordentlich, er eher chaotisch. «Man kann nicht verlangen, dass sich jemand mit 80 Jahren noch ändert», so Bardill. Dass sie sich da einig sind, darüber sind sie froh. «In unserem Alter weiss man, wie man tickt und wer man ist. Und dass jeder seinen eigenen Raum hat, ist vielleicht sogar das Geheimnis für eine schöne Beziehung», sagt Bardill.
Sie liebe die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ihres Partners. Dass er so gut zuhöre, auf sie eingehe und sich alles merke. Auch er schätze die vielen Gespräche mit ihr. «Und sie strickt mir Socken», sagt er und schaut sie liebevoll an. «Ich mag alles, was wir miteinander erleben können. Und ganz besonders diese Wärme und Geborgenheit, das bedeutet mir am meisten.»
Im letzten Moment nach Hilfe gerufen.
Ob sich Beziehungen ändern, wenn man älter wird? «Ja», sagt Denoth klar. «Früher gab es mit der Arbeit und der Verantwortung für die Kinder immer viel zu tun. Da hatte man, wenn überhaupt, erst am Abend Zeit für die Partnerin.» Das sieht Bardill genau so. «Man hat einfach mehr Zeit füreinander. Auch dafür, Entscheidungen zu treffen und Themen reifen zu lassen», sagt sie. Dafür sei sie heute, wenn sie beispielsweise starke Schmerzen und wenig Kraft habe, auch empfindlicher. Der Vorteil des Alters und all der Erfahrungen sei jedoch, dass man dem anderen einfach mehr Freiraum lasse und vielleicht auch weniger Erwartungen an ihn habe. Aber das bedeutet nicht, dass sie nie streiten. «Ich frage mich heute noch manchmal, ob ich nichts dazugelernt habe», sagt Bardill lachend.
Und auch wenn ihre Beziehung von Harmonie geprägt ist, gibt es Momente, in denen das Leben plötzlich unerwartet und herausfordernd wird. Das Liebespaar hatte während seiner Beziehung bereits Momente, in denen sie hätten sterben können. «Vergangenes Jahr ging es mir sehr schlecht», erzählt Bardill. «Fast eine Woche lang hatte ich kaum gegessen oder getrunken. Er rettete mein Leben durch seine rechtzeitige Hilfe», erzählt Bardill.» «Ich sagte ihr, dass ich nicht von ihrem Bett weggehe, bevor wir nicht nach Hilfe gerufen haben», so Denoth. Er erkannte den kritischen Moment, denn wenige Minuten später hätte sie einen Herzinfarkt erlitten. «Wir merken beim Anderen, wenn der Gesundheitszustand kritisch ist», so Bardill. «Auch ich hatte in einer Nacht ein sehr schlechtes Gefühl und ging zu ihm. Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmt.» Das Zueinander-Schauen sei für sie sehr wichtig, und sie wünschen sich, noch lange gemeinsam zu geniessen. Trotz der Herausforderungen der letzten Monate blicken sie heute mit einem tiefen Gefühl der Dankbarkeit auf ihre gemeinsame Zeit zurück. Denn eines ist für beide klar: Sie haben sich gegenseitig mehr gegeben, als sie je erwartet hätten. «Wir dürfen jeden gemeinsamen Tag und die schönen Dinge schätzen», so Denoth. «Vielleicht gelingt es nicht immer gleich. Aber man muss es zumindest probieren.»
Diki Gestern, 17:51
Ich denke das ist der einzige Weg zu einer guten Beziehung, zuerst mus man sich im Geist vereinigen und dann kommt das andere
Das erwarte und gebe ich in einer Verbindung aber auch zurück. Für mich funktioniert es nur so.