Trauer & Hoffnung
27.03.2025 19:53
Trauer & Hoffnung
27.03.2025 19:53
Trauer & Hoffnung
Hallo zusammen,
sehr intimes Thema, aber es betrifft hier sicher auch den Einen oder die Andere und wer möchte darf sich gerne mitteilen..
Anfang diesen Jahres ist leider meine beste Freundin unerwartet verstorben...und ich merke, dass ich das noch gar nicht richtig realisieren kann. Sie war ein so liebenswerter, gutherziger Mensch und es ist einfach unglaublich schmerzhaft, wie und dass sie so früh gehen musste..
Ich habe die ersten Wochen sehr viel gefühlt und konnte auch trauern ...irgendwann funktioniert man dann einfach wieder mehr und denkt etwas weniger darüber nach; man hat ja seine Verpflichtungen und muss den Alltag bestreiten. Zuletzt kamen deshalb auch Schuldgefühle hoch..
Ich weiß - Trauer ist ein sehr individueller Prozess und wahrscheinlich gibt es da kein Richtig oder Falsch; es ist ja auch noch nicht lange her..
Habe in mein Leben schon einige Menschen verloren, aber noch nie hat es mich so sehr getroffen wie bei meiner besten Freundin.
Ich bin sonst, trotz einiger Handicaps, ein sehr positiver, optimistischer Mensch und habe viele Aufgaben/Ressourcen die mir Kraft geben...gerade ist es echt schwer sich wieder auf die positiven Dinge zu fokussieren..aber ja, mit diesen Erfahrungen bin ich sicher nicht alleine..
Vielleicht wollt ihr ja Erfahrungen/Gefühle zum Thema teilen...wie habt ihr die Zeit gut überstanden/woraus neue Kraft gezogen?
Ich wünsch euch allen ein schönes & sonniges Wochenende 🌄
Liebe Grüße,
Julien 🖤
sehr intimes Thema, aber es betrifft hier sicher auch den Einen oder die Andere und wer möchte darf sich gerne mitteilen..
Anfang diesen Jahres ist leider meine beste Freundin unerwartet verstorben...und ich merke, dass ich das noch gar nicht richtig realisieren kann. Sie war ein so liebenswerter, gutherziger Mensch und es ist einfach unglaublich schmerzhaft, wie und dass sie so früh gehen musste..
Ich habe die ersten Wochen sehr viel gefühlt und konnte auch trauern ...irgendwann funktioniert man dann einfach wieder mehr und denkt etwas weniger darüber nach; man hat ja seine Verpflichtungen und muss den Alltag bestreiten. Zuletzt kamen deshalb auch Schuldgefühle hoch..
Ich weiß - Trauer ist ein sehr individueller Prozess und wahrscheinlich gibt es da kein Richtig oder Falsch; es ist ja auch noch nicht lange her..
Habe in mein Leben schon einige Menschen verloren, aber noch nie hat es mich so sehr getroffen wie bei meiner besten Freundin.
Ich bin sonst, trotz einiger Handicaps, ein sehr positiver, optimistischer Mensch und habe viele Aufgaben/Ressourcen die mir Kraft geben...gerade ist es echt schwer sich wieder auf die positiven Dinge zu fokussieren..aber ja, mit diesen Erfahrungen bin ich sicher nicht alleine..
Vielleicht wollt ihr ja Erfahrungen/Gefühle zum Thema teilen...wie habt ihr die Zeit gut überstanden/woraus neue Kraft gezogen?
Ich wünsch euch allen ein schönes & sonniges Wochenende 🌄
Liebe Grüße,
Julien 🖤
Kommentare
Schreib auch du einen Kommentar
Claudiaist55 27.03.2025 20:01
Dich in den Arm nimmt 🤗
Mondgirl 27.03.2025 20:18
Es braucht seine Zeit. Nimm dir all die Zeit, die du brauchst. Trost gibt es nicht. Es bleibt immer eine Narbe, doch die 10000 wundervollen Erinnerungen kann dir niemand nehmen.
Alles Liebe für deinen Weg der Trauerbewältigung.
Alles Liebe für deinen Weg der Trauerbewältigung.
CookieJulez 27.03.2025 21:02
Solange du dich nicht selbst gefährest, indem du dich verletzt oder ähnliches, rate ich dir, es einfach zu akzeptieren, dass es dir gerade schlecht geht und du vielleicht gerade auch mal - nicht - funktionierst. Versuche, dir nicht mehr als das absolut Notwendigste abzuverlangen. Alles, was gerade nicht lebensnotwendig ist, darfst du getrost canceln. Dann eben mal eben mal ein paar Wochen kein Sport, keine Chorprobe, kein Buch-Club, keine freiwillige Feuerwehr.
MIR hat das in jeder schlimmen Phase geholfen, einfach mal alles fallen zu lassen und mich mit nichts außer mit mir selbst zu beschäftigen.
MIR hat das in jeder schlimmen Phase geholfen, einfach mal alles fallen zu lassen und mich mit nichts außer mit mir selbst zu beschäftigen.
CookieJulez 27.03.2025 21:03
Es kann dauern. Aber es wird irgendwann wieder leichter. Also: Halte erstmal einfach nur durch. Egal, wie schlimm. Einfach. Nur. Durchhalten. Du schaffst das!
elliehan 27.03.2025 22:00
Dass du deine Freundin verloren hast, tut mir sehr leid.
Ich habe meine beste Freundin auch verloren. Es war eine enge und lange Freundschaft, und sie fehlt mir bis heute.
Vielleicht muss man sich ja nicht unbedingt auf positive Dinge fokussieren, gerade, wenn es erst so kurz her ist. Vielleicht kann man ja stattdessen der Trauer immer wieder auch bewusst Raum und Zeit geben. So handhabe ich das, auch heute noch, 15 Jahre später.
Kraft gewinne ich aus dem Alleinsein, am Wasser oder im Wald, und auch in Gedanken mit meiner Freundin. Durch Musik und "Trauerbücher" (mit Gedichten dazu z. B., ich meine keine Ratgeber). Man kann auch Briefe an den Verstorbenen schreiben oder eine Art Tagebuch, in dem man über ihn/sie schreiben kann, aber auch an sie. Ich habe über unsere Freundschaft und die Trauer auch geschrieben (Gedichte und Geschichten). Außerdem gibt es mittlerweile Trauershops, in denen es Materialien gibt, die einem beim Trauern helfen können, wenn man das möchte... Und es gibt Trauerbegleiter...
Mir hilft es auch immer, mich daran zu erinnern, dass es deshalb weh tut, weil man geliebt hat und noch liebt. Ich finde das einen schönen Gedanken.
Ich wünsche dir viel Kraft und dass du einen guten Weg für dich findest.
Ich habe meine beste Freundin auch verloren. Es war eine enge und lange Freundschaft, und sie fehlt mir bis heute.
Vielleicht muss man sich ja nicht unbedingt auf positive Dinge fokussieren, gerade, wenn es erst so kurz her ist. Vielleicht kann man ja stattdessen der Trauer immer wieder auch bewusst Raum und Zeit geben. So handhabe ich das, auch heute noch, 15 Jahre später.
Kraft gewinne ich aus dem Alleinsein, am Wasser oder im Wald, und auch in Gedanken mit meiner Freundin. Durch Musik und "Trauerbücher" (mit Gedichten dazu z. B., ich meine keine Ratgeber). Man kann auch Briefe an den Verstorbenen schreiben oder eine Art Tagebuch, in dem man über ihn/sie schreiben kann, aber auch an sie. Ich habe über unsere Freundschaft und die Trauer auch geschrieben (Gedichte und Geschichten). Außerdem gibt es mittlerweile Trauershops, in denen es Materialien gibt, die einem beim Trauern helfen können, wenn man das möchte... Und es gibt Trauerbegleiter...
Mir hilft es auch immer, mich daran zu erinnern, dass es deshalb weh tut, weil man geliebt hat und noch liebt. Ich finde das einen schönen Gedanken.
Ich wünsche dir viel Kraft und dass du einen guten Weg für dich findest.
EinedieserSteine 27.03.2025 22:06
Du darfst dich zurückziehen, aber du hast auch das Recht, dein Leben zu leben mit Lachen, Freude…
dasBrot 27.03.2025 22:18
Nicht jeder ist gleich, einige brauchen Zeit. Andere lenken sich ab. Falls du mobil bist, fahr hinaus. 30km reichen oft schon. Sei es ein Park... Man kann vieles allein machen, die Frage Wollen? Liegt an Dir selbst.
CookieJulez 27.03.2025 22:32
@dasBrot
@MidoriSan
Absolut, es ist Typsache, wie man trauert. Und es hängt sicher auch davon ab, in was für einer Phase man sich gerade befindet. (Es gibt ein Schema dafür, wie Trauer verläuft. Daran könntest du dich orientieren)
Mal tut einem das Alleinsein gut, an einem anderen Tag braucht man Leute um sich. Mal fühlt man sich draußen in der Einöde wohl, an einem anderen Tag hat man lieber vier Wände um sich. Je besser du es schafft, in dich hinein zu hören, wonach dir gerade der Sinn steht, desto besser.
@MidoriSan
Absolut, es ist Typsache, wie man trauert. Und es hängt sicher auch davon ab, in was für einer Phase man sich gerade befindet. (Es gibt ein Schema dafür, wie Trauer verläuft. Daran könntest du dich orientieren)
Mal tut einem das Alleinsein gut, an einem anderen Tag braucht man Leute um sich. Mal fühlt man sich draußen in der Einöde wohl, an einem anderen Tag hat man lieber vier Wände um sich. Je besser du es schafft, in dich hinein zu hören, wonach dir gerade der Sinn steht, desto besser.
CookieJulez 27.03.2025 22:34
Das muss so nicht auf dich zutreffen, MidoriSan, aber schau doch mal, ob du dich hieran orientieren kannst:
https://www.oberbergkliniken.de/artikel/phasen-der-trauer
https://www.oberbergkliniken.de/artikel/phasen-der-trauer
dasBrot 27.03.2025 22:38
Yepp, jeder ist da anders... Tagsüber bin ich ja so gut wie nie hier... Abends... das I-Net ist für mich ok. Aber... kontrolliert ☝🏻
dasBrot 27.03.2025 22:42
Die Stufen sind gut. Und jeder hängt da irgendwo fest. Wenn keiner da ist, klemmt's. Ist leider so. Ich bin zu mobil... 😉 Aufstehen... weiter geht's....
MidoriSan 28.03.2025 20:01
Vielen Dank für eure verständnisvollen Worte..weiß ich wirklich sehr zu schätzen! 🙏❤
@️elliehan tut mir sehr Leid zu lesen, dass auch du deine beste Freundin verloren hast...und vielen Dank für deine Anregungen. Wie du geschrieben hast - wo Schmerz ist, sind auch positive Gefühle & Erinnerungen die einem niemand nehmen kann...und so schlimm der Verlust deiner Freundin ist / was immer sie auch durchmachen musste - in der Zeit die ihr zusammen hattet, hast du ihr sicher so viel zurückgegeben und ihr immer wieder gezeigt, welchen Wert sie für dich hatte...bin nicht religiös, aber sicher dass euch das auch 15 Jahre später noch verbindet und sie das irgendwo noch spürt.
Bzgl. dem "sich auf die positiven Dinge" zu fokussieren: Da hast du Recht, ich muss der Trauer auch ihren Raum geben. Dadurch dass ich alleinerziehend bin und psychisch etwas vorbelastet, ist es im Alltag nicht immer ganz einfach die richtige Balance zu finden.
Die letzten Wochen hab ich mich schon immer wieder mit der Trauer auseinandergesetzt; auch mit kleinen Ritualen.
Habe meiner Freundin, wie du auch erwähnt hattest, einen Brief geschrieben, eine Gedenkseite erstellt und war an ihrem Grab und habe ihr Blumen gebracht. Habe schon den Eindruck, dass das etwas geholfen hat...habe zwischendurch trotzdem wieder das Gefühl dass ich es noch nicht realisiert habe und erwarte dass sie jeden Moment anruft, halte es nicht lange am Grab aus usw.. Aber klar, das ist wohl der normale Trauerprozess und gegen den sollte ich nicht ankämpfen..
@CookieJulez danke auch für deinen Link - hilft auf jeden Fall sich das nochmal vor Augen zu führen. Hab mich mit dem Thema in Vergangenheit für Freunde schon viel auseinandergesetzt, aber wenn es einen selbst trifft, ist man halt doch erstmal emotional überfordert.
@dasBrot Ja, rauszukommen und den Kopf frei kriegen ist auf jeden Fall gut. Momentan bin ich, neben der Arbeit, wieder viel in der Natur und nutze das gute Wetter...mache Sport, habe nen kleinen Garten und bin da im Moment viel am Vorbereiten für den Sommer. Bin auch in einer Imkergruppe und führe regelmäßig Hunde aus. Sind auf jeden Fall gute Kraftquellen; muss mich da teilweise eher bremsen und auch einfach mal Ruhe gönnen.
Nochmal vielen Dank und ich wünsch euch ein entspanntes Wochenende 🌞
@️elliehan tut mir sehr Leid zu lesen, dass auch du deine beste Freundin verloren hast...und vielen Dank für deine Anregungen. Wie du geschrieben hast - wo Schmerz ist, sind auch positive Gefühle & Erinnerungen die einem niemand nehmen kann...und so schlimm der Verlust deiner Freundin ist / was immer sie auch durchmachen musste - in der Zeit die ihr zusammen hattet, hast du ihr sicher so viel zurückgegeben und ihr immer wieder gezeigt, welchen Wert sie für dich hatte...bin nicht religiös, aber sicher dass euch das auch 15 Jahre später noch verbindet und sie das irgendwo noch spürt.
Bzgl. dem "sich auf die positiven Dinge" zu fokussieren: Da hast du Recht, ich muss der Trauer auch ihren Raum geben. Dadurch dass ich alleinerziehend bin und psychisch etwas vorbelastet, ist es im Alltag nicht immer ganz einfach die richtige Balance zu finden.
Die letzten Wochen hab ich mich schon immer wieder mit der Trauer auseinandergesetzt; auch mit kleinen Ritualen.
Habe meiner Freundin, wie du auch erwähnt hattest, einen Brief geschrieben, eine Gedenkseite erstellt und war an ihrem Grab und habe ihr Blumen gebracht. Habe schon den Eindruck, dass das etwas geholfen hat...habe zwischendurch trotzdem wieder das Gefühl dass ich es noch nicht realisiert habe und erwarte dass sie jeden Moment anruft, halte es nicht lange am Grab aus usw.. Aber klar, das ist wohl der normale Trauerprozess und gegen den sollte ich nicht ankämpfen..
@CookieJulez danke auch für deinen Link - hilft auf jeden Fall sich das nochmal vor Augen zu führen. Hab mich mit dem Thema in Vergangenheit für Freunde schon viel auseinandergesetzt, aber wenn es einen selbst trifft, ist man halt doch erstmal emotional überfordert.
@dasBrot Ja, rauszukommen und den Kopf frei kriegen ist auf jeden Fall gut. Momentan bin ich, neben der Arbeit, wieder viel in der Natur und nutze das gute Wetter...mache Sport, habe nen kleinen Garten und bin da im Moment viel am Vorbereiten für den Sommer. Bin auch in einer Imkergruppe und führe regelmäßig Hunde aus. Sind auf jeden Fall gute Kraftquellen; muss mich da teilweise eher bremsen und auch einfach mal Ruhe gönnen.
Nochmal vielen Dank und ich wünsch euch ein entspanntes Wochenende 🌞
Paddy05 29.03.2025 00:32
Du bist verstorben, aber nicht tot oder verloren.
Denn solange ich mich an dich erinnere wirst du leben.
Du lebst in meinen Gedanken, in meinen Worten und in meinem Tun,
jeden Tag, solange ich lebe.
@Midori..meine Freundin ist auch verstorben..aber sie lebt täglich in mir
weiter...und das ist wunderschön.
Denn solange ich mich an dich erinnere wirst du leben.
Du lebst in meinen Gedanken, in meinen Worten und in meinem Tun,
jeden Tag, solange ich lebe.
@Midori..meine Freundin ist auch verstorben..aber sie lebt täglich in mir
weiter...und das ist wunderschön.
elliehan 29.03.2025 13:08
Danke, MidoriSan.
„bin nicht religiös, aber sicher dass euch das auch 15 Jahre später noch verbindet und sie das irgendwo noch spürt.“
Das denke ich auch...
„habe zwischendurch trotzdem wieder das Gefühl dass ich es noch nicht realisiert habe und erwarte dass sie jeden Moment anruft, halte es nicht lange am Grab aus usw.“
Das ging mir am Anfang und auch einige Zeit lang auch so. Am Grab meiner Freundin war ich noch nie… Manchmal, z. B. in der Stadt, ist es auch passiert, dass ich gedacht habe, „oh, schau, da ist ja B.!“, wenn jemand mit derselben Haarfarbe mein Blickfeld gestreift hat… Natürlich nur einen Blitzmoment lang…
„das ist wohl der normale Trauerprozess und gegen den sollte ich nicht ankämpfen.“
Ich glaube schon… Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man versucht, die Trauer „weg zu ignorieren“, sich also massiv (!) nur noch (!) ablenkt und sich ihr gar nicht (!) stellt, dass sie dann nicht weggeht, sondern wiederkommt, beharrlich, bis man sich ihr widmet. Man muss die Trauer aber auch immer wieder mal wegschieben oder dagegen ankämpfen, man selbst lebt ja weiter, und muss sich auch immer wieder ums Leben (auch, wenn es vielleicht erst mal ein Überleben ist), kümmern, und ganz besonders mit Kind… Wenn man merkt, was einem gut tut und was nicht so sehr (oder noch nicht), dann ist doch alles in Ordnung... Ich glaube, dann geht man einen guten Weg…
Falls es dich interessieren sollte, würde ich dir gern noch einen Buchtipp dalassen. Es heißt „Vertraue deiner Trauer“ von Karen Katafiasz, ein sogenannter „Elfenhellfer“ (die zwei „L“ in „hellfer“ sind kein Schreibfehler). Das ist ein kleines Büchlein, in dem – so würde ich es beschreiben – freundliche Erinnerungen daran sind, was man in einer Situation, in der man trauert, aber nicht weiß, was man gerade braucht, tun könnte. Leider sind manche Ideen für mich etwas zu auffordernd formuliert – zumindest in der englischen Version. Mir hat es als Ideengeber in der ein oder anderen Überlastungssituation aber trotzdem geholfen…
„bin nicht religiös, aber sicher dass euch das auch 15 Jahre später noch verbindet und sie das irgendwo noch spürt.“
Das denke ich auch...
„habe zwischendurch trotzdem wieder das Gefühl dass ich es noch nicht realisiert habe und erwarte dass sie jeden Moment anruft, halte es nicht lange am Grab aus usw.“
Das ging mir am Anfang und auch einige Zeit lang auch so. Am Grab meiner Freundin war ich noch nie… Manchmal, z. B. in der Stadt, ist es auch passiert, dass ich gedacht habe, „oh, schau, da ist ja B.!“, wenn jemand mit derselben Haarfarbe mein Blickfeld gestreift hat… Natürlich nur einen Blitzmoment lang…
„das ist wohl der normale Trauerprozess und gegen den sollte ich nicht ankämpfen.“
Ich glaube schon… Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man versucht, die Trauer „weg zu ignorieren“, sich also massiv (!) nur noch (!) ablenkt und sich ihr gar nicht (!) stellt, dass sie dann nicht weggeht, sondern wiederkommt, beharrlich, bis man sich ihr widmet. Man muss die Trauer aber auch immer wieder mal wegschieben oder dagegen ankämpfen, man selbst lebt ja weiter, und muss sich auch immer wieder ums Leben (auch, wenn es vielleicht erst mal ein Überleben ist), kümmern, und ganz besonders mit Kind… Wenn man merkt, was einem gut tut und was nicht so sehr (oder noch nicht), dann ist doch alles in Ordnung... Ich glaube, dann geht man einen guten Weg…
Falls es dich interessieren sollte, würde ich dir gern noch einen Buchtipp dalassen. Es heißt „Vertraue deiner Trauer“ von Karen Katafiasz, ein sogenannter „Elfenhellfer“ (die zwei „L“ in „hellfer“ sind kein Schreibfehler). Das ist ein kleines Büchlein, in dem – so würde ich es beschreiben – freundliche Erinnerungen daran sind, was man in einer Situation, in der man trauert, aber nicht weiß, was man gerade braucht, tun könnte. Leider sind manche Ideen für mich etwas zu auffordernd formuliert – zumindest in der englischen Version. Mir hat es als Ideengeber in der ein oder anderen Überlastungssituation aber trotzdem geholfen…
elliehan 29.03.2025 13:11
P. S. Und wenn du mit dem Buch nichts anfangen kannst, einfach ignorieren. Ist klar nicht alles was für jeden...